Die Sägewerk Pieper Holz GmbH produziert seit mehr als 50 Jahren Schnittholz aus heimischer Fichte. Um die Ressourcen- und Energieeffizienz im Bereich der Trocknung zu verbessern, nutzte das Unternehmen die Ressourceneffizienz-Beratung der Effizienz-Agentur NRW. Beratungspartner im Projekt war die Saller GmbH aus Wiehl.
"Mit Hilfe der Effizienz-Agentur NRW identifizierten wir konkrete Verbesserungspotenziale", erläutert Hans-Georg Pieper, Geschäftsführer der Pieper Holz GmbH. "Die Ergebnisse flossen in die Entwicklung eines innovativen energiesparenden Trocknungskonzepts ein." Auf dem Weg zur Umsetzung nutzte das Unternehmen auch die Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW.
Das Sägewerk Pieper setzte erstmals eine zweistufige Kammerholztrocknungsanlage großtechnisch um. Diese ermöglicht die Vor- und Nachtrocknung mit unterschiedlichen Temperaturniveaus. Die Anlage wurde von der österreichischen Mühlböck Holztrocknungsanlagen GmbH errichtet.
In der neuen Anlage wird im ersten Schritt das Holz vorgetrocknet. Anschließend wird das Schnittholz der Nachtrocknung zugeführt. Hier werden Temperaturen von bis zu 60 °C benötigt, um dem Holz die Restfeuchte zu entziehen.
Verbesserte Energieausnutzung dank Wärmerückgewinnung
Das Unternehmen kombinierte die beiden Schritte mit einer Wärmerückgewinnung. Dadurch kann die eingebrachte Wärmeenergie optimal ausgenutzt werden. Die Folge: Die Vortrocknung bezieht heute ihre Wärme ausschließlich aus der Wärmerückgewinnung.
Für die Realisierung des neuen Wärmeverbundes wurde die Trocknungskapazität von jährlich 38.000 m³ auf 82.500 m³ erweitert. Aufgrund der gewonnenen Energieeffizienz musste die bestehende Hackgutheizung aber nicht erweitert werden.
"Mit Hilfe der neuen Trocknungsanlage konnten wir unseren spezifischen thermischen Energiebedarf um rund 37 Prozent senken. Auch der spezifische Bedarf an elektrischer Energie reduzierte sich um rund 15 Prozent", so Pieper.
Insgesamt rechnet das Unternehmen in Folge der Umsetzung zukünftig mit einer jährlichen CO2-Einsparung bei der Trocknung von ca. 2.184 t. Das stellt eine Minderung des CO2 Ausstoßes um 33,5 Prozent dar. Zusätzlich wird aufgrund des verminderten Energieverbrauchs 37 Prozent weniger Brennholz benötigt.
Unterstützung bei der Umsetzung erhielt das Sägewerk wieder durch die Effizienz-Agentur NRW in Zusammenarbeit mit der Saller GmbH. Marcus-Lodde, Finanzierungsexperte der Agentur, erklärt: "Das Unternehmen nutzte im Vorfeld der Umsetzung unsere Beratung. Nach eingehender Prüfung der geplanten Maßnahme erstellte das Sägewerk mit unserer Unterstützung eine Projektskizze für das Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums."
Das Vorhaben wurde schließlich mit einem Zuschuss in Höhe von 30 % aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert. Nach der Bewilligung des Zuschusses wurde die Effizienz-Agentur NRW und die Saller GmbH mit der Erstellung des Abschlussberichtes sowie der Abstimmung des Messprogramms beauftragt. Insgesamt investierte die Sägewerk Pieper Holz GmbH ca. 1,6 Mio. Euro in die neue Trocknung.
Der vollständige Abschlussbericht zum Förderprojekt kann auf der Internetseite des Umweltbundesamtes "www.umweltinnovationsprogramm.de" heruntergeladen werden.
Zur Sägewerk Pieper Holz GmbH
Die Fa. Pieper Holz wurde 1948 von Georg Pieper gegründet. Das Unternehmen beschäftigt 120 Mitarbeiter und wird in der zweiten Genration von Hans-Georg Pieper geführt. Der Unternehmensstandort befindet sich in 59939 Olsberg-Assinghausen. Die Unternehmensbereiche erstrecken sich auf: Holzhandel, Sägewerk mit Holztrocknung, Imprägnierwerk, Hobelwerk, Holz für die Garten- und Landschaftsgestaltung, Spielgeräte / Spielanlagen / Brücken.
www.pieperholz.de