"Ressourceneffizienz ist ein entscheidendes Zukunftsthema für die nachhaltige Entwicklung", sagte Dr. Florian Wecker, Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. In seinen Vortrag stellte er den Wettbewerb und die diesjährigen Preisträger vor und sprach über den Stellenwert der Forschung für die Nachhaltigkeit. "Unser Preis ist ein Barometer der Nachhaltigkeit. Er zeigt, wo wir stehen, was wir können – und wie wir besser werden", so Wecker.
Nordrhein-Westfalen nimmt im Themenfeld Ressourceneffizienz deutschlandweit eine Vorreiterrolle ein. Schon 1998 startete das nordrhein-westfälische Umweltministerium mit der Effizienz-Agentur NRW eine Initiative, um kleine und mittlere Unternehmen mit Beratungsangeboten bei der Steigerung der Ressourceneffizienz zu unterstützen.
Lisa Venhues, Ressourceneffizienz-Beraterin der Effizienz-Agentur NRW, gab in ihrem Vortrag einen Einblick in die Betriebspraxis. "Mit durchschnittlich 45 Prozent stellen die Materialkosten bereits heute im produzierenden Gewerbe den mit Abstand größten Kostenblock dar – noch vor den Personalkosten mit 20 Prozent", so Venhues. "Wenn betriebsinterne Stoffkreisläufe geschlossen und so Material-, Abwasser- und Energiekosten gesenkt werden, wenn die Effizienz des Maschinenparks erhöht sowie Ausschuss verringert wird, hat dies nicht nur positive Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg, auch die Umwelt profitiert von der Ressourcenschonung." Venhues berichtete über erfolgreiche Beispiele aus der Wirtschaft und informierte über Methoden und Ansätze zur Verbesserung der Ressourceneffizienz in produzierenden Unternehmen.
Venhues und Wecker riefen die Studenten auf, die Themen Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz zu verinnerlichen und im zukünftigen Berufsalltag zu leben. "Sie sind der Schlüssel, um die drei großen Ziele einer nachhaltigen Zukunft – den Erhalt von Umwelt und Ressourcen und die Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit und ökonomischer Entwicklung – voranzubringen", sagte Wecker.
Die Vorlesung war Teil der Vorlesungsreihe „Vernetzte Produktionssysteme“ unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Dieter Kreimeier. Schwerpunkte der Reihe sind die Themen Produktionsorganisation, SCM, Prozessmanagement, Lean Six Sigma, Ressourceneffiziente Produktion, Prozessüberwachung und Wertstrom.
Zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis zeichnet Unternehmen aus, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen besonders erfolgreich ökologischen und sozialen Herausforderungen begegnen und damit Nachhaltigkeit als wirtschaftliche Chance nutzen. Darüber hinaus werden zahlreiche Sonderpreise verliehen. Der Sonderpreis "Ressourceneffizienz" richtet sich an Unternehmen, die in besonderer Weise Maßnahmen zur Ressourcenschonung, Rohstoff- und Energieeffizienz sowie innovative Recycling- und Kreislaufkonzepte etabliert haben. Der diesjährige Nachhaltigkeitspreis wurde am 28. November in Düsseldorf verliehen.
Die Auszeichnung "Deutscher Nachhaltigkeitspreis" ist eine Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen.