„Ich freue mich über die diesjährigen Bewerbungen zum Effizienz-Preis NRW, denn sie zeigen, welch kreativen und effektiven Lösungen sich entwickeln lassen. Allen ist eines gemeinsam: Sie haben die Ressourcenschonung von vornherein in das Produkt oder in die Dienstleistung eingebaut“, sagte Umweltminister Oliver Krischer anlässlich der Preisverleihung in Düsseldorf. „Wir wollen Nordrhein-Westfalen zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas machen. Diese Transformation wird eine Kraftanstrengung. Sie wird uns aber nur gelingen, wenn wir es schaffen, den ökologischen Umbau voranzutreiben und unser Bundesland gleichzeitig zu einem der nachhaltigsten und wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsstandorte in Europa zu gestalten. Ressourcenschonende Produkte und Dienstleistungen spielen dabei eine wichtige Rolle, denn sie minimieren negative Auswirkungen für die Umwelt über den gesamten Lebenszyklus hinweg. So ist es nur folgerichtig, dass das Circular Design bereits heute fester Bestandteil des Angebotes der Effizienz-Agentur NRW für Unternehmen ist. Circular Design ist ein umfassender Gestaltungsansatz, mit dem nachhaltige Produkte und Geschäftsmodelle entwickelt werden können. Nur mit diesem zentralen Element können wir das Ziel der Circular Economy erreichen“, so Minister Krischer.
Ressourcenschonende Produkte und Dienstleistungen – gut für das Klima und die Wettbewerbsfähigkeit
Der renommierte Effizienz-Preis NRW wird dieses Jahr zum 10. Mal von der Effizienz-Agentur NRW verliehen, die im Auftrag des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums tätig ist. Der Preis würdigt innovative Produkte und Dienstleistungen von kleinen und mittleren Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, die einen Beitrag zur Transformation der Wirtschaft hin zu einer Circular Economy leisten – beispielsweise durch zirkuläre Produkte und Dienstleistungen, die umweltgerechte Herstellung von Produkten und reduzierte Umwelteinflüsse. Der Preis ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert.
Die vier Preisträger des diesjährigen Effizienz-Preises NRW:
- Die Janado GmbH aus Düsseldorf wurde für die erfolgreiche Entwicklung eines innovativen Wiederaufbereitungssystems für Firmen-IT mit dem Hauptpreis in der Kategorie „Dienstleistung“ ausgezeichnet. Durch das Refurbishing (zu Deutsch: Wiederaufbereitung) erhalten Elektronikgeräte ein zweites Leben, was die Notwendigkeit einer Neuproduktion verringert und die Umweltauswirkungen minimiert.
- Die Shards GmbH aus Sassenberg erhielt für die erfolgreiche Entwicklung einer nachhaltigen Fliese aus Bauschutt den Hauptpreis in der Kategorie „Produkt“. Die sogenannten „Shards“ können nach der Nutzungsphase ohne Ressourcenverlust zu neuen Fliesen verarbeitet werden.
- Die Standby GmbH aus Dinslaken wurde für die Wiederaufbereitung hochwertiger Sondersignalanlagen u. a. für Polizei und Feuerwehr mit dem Hauptpreis in der Kategorie „Produktlebenszyklus“ ausgezeichnet. Das Verfahren verlängert die Nutzungszeit der Lichtbalken von einem auf mehrere Lebenszyklen, wodurch bis zu 80 Prozent des Materials eingespart werden kann, das bei der Neuproduktion von Lichtbalken anfallen würde.
- Für die nachhaltige Löttechnik-Produktlinie „greenconnect“ und insbesondere für die nachhaltige Gesamtausrichtung vieler Teilbereiche des Unternehmens erhielt die Stannol GmbH & Co. KG aus Velbert den Sonderpreis in der Kategorie „Gesamtkonzept“. In der Linie werden Lotbarren, Lötdraht, Lotpaste und Flussmittel, die auf Basis recycelten Ausgangsmaterials oder nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden, angeboten und verkauft. Außerdem wird die Lieferkette mittels Blockchain-Technologie verfolgt, um die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards zu gewährleisten.
Nachwuchspreis MehrWert NRW: Nutzerfreundliche Produkte für Verbraucher
Zum vierten Mal wurde zusammen mit dem Effizienz-Preis NRW auch der Nachwuchspreis MehrWert NRW vergeben. Studierende, Hochschulabsolventen und Auszubildende konnten sich mit ihren ressourcenschonenden Innovationen um den Preis bewerben. Der Nachwuchspreis ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert.
Den diesjährigen Nachwuchspreis vergab die Jury ex aequo an:
- Pablo Brugger, Student der ecosign/ Akademie für Gestaltung (Köln), für die Produktidee „Cue“, welche Rettungskräften eine effiziente Nutzung von Sauerstoff unter Stress ermöglicht, indem es die Restzeit des verbleibenden Sauerstoffs anhand der Durchflussrate berechnet. Ökologische und ökonomische Vorteile werden durch die modulare Bauweise und die damit verbundene Langlebigkeit ermöglicht.
- Laura Grönewald und Julian Weiblen von der Universität Siegen für die Waschmaschinenkonzepte „Sustainability by design“, mit denen die Anwender:innen zur Wahl von Energiesparprogrammen und ökologischen Einstellungen motiviert werden können. Die Konzepte sind Ergebnis einer Masterarbeit an der Universität Siegen, die Teil eines vom BMBF geförderten Forschungsprojekts war. Dabei war Miele Kooperationspartner.
- Für das Bestattungskonzept „Eleazar“ erhielt Jonathan Pohlke, Student der ecosign/ Akademie für Gestaltung, eine Sonderauszeichnung der Jury. Bei dem Konzept wird eine Aschekapsel eines Verstorbenen in einem Pflanzgefäß beigesetzt, was Boden- und Grundwasserbelastung durch Humanasche vermeiden soll. Eleazar funktioniert als gesamtheitliche neue Gestaltungsform, ist aber auch für bestehende Friedhöfe geeignet.
NRW.BANK als Kooperationspartnerin wieder dabei
Die NRW.BANK beteiligt sich 2023 zum dritten Mal als Kooperationspartnerin an beiden Preisen. Im Vordergrund steht dabei die Einbringung von fachlichem Know-how: „Gute Ideen für einen effizienten Einsatz von Energie und Ressourcen sind der Treibstoff der Transformation. Mit ihnen gestalten wir eine klimaneutrale Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Unsere Aufgabe ist es, Unternehmerinnen und Unternehmer zu fördern, die mit Innovationen den notwendigen Wandel voranbringen. Beim Effizienz-Preis NRW und beim Nachwuchspreis MehrWert NRW wird einmal mehr sichtbar, wie groß die Innovationsstärke der Green Economy hier in Nordrhein-Westfalen ist“, sagt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK.
Weitere Informationen zum Effizienz-Preis NRW: www.effizienzpreis-nrw.de