Seit über 40 Jahren beschichtet das Unternehmen VPF für die druckverarbeitende Industrie Produkte wie Haftpapiere, Haftfolien und Selbstklebematerialien in Lohnfertigung.
"Die Vielzahl der Produktvarianten stellte uns vor große organisatorische Herausforderungen", sagt VPF-Geschäftsführer Ralf Waltmann. "Um die Ausschussquoten zu senken, die Lagerorganisation sowie die Vor- und Nachkalkulation zu verbessern, nutzten wir die Ressourcenkostenrechnung der Effizienz-Agentur NRW."
Die Ressourcenkostenrechnung - kurz RKR - ermöglicht eine betriebswirtschaftliche Erfassung der ressourcenbezogenen Kostensenkungspotenziale und erhöht die Kostentransparenz in den Geschäftsprozessen. Die RKR-Beratung bei VPF wurde anteilig mit EU-Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Form eines Zuschusses unterstützt.
Wesentliche Ergebnisse des RKR-Projektes flossen in den Aufbau einer neuen Lagerorganisation. Die Einrichtung der Position einer Lagerleitung verbesserte die Kommunikation zwischen Lager und Produktion. "Dies erhöht die Transparenz über die wirklich benötigten Papier- und Folienmengen an den Fertigungslinien. So konnten Pufferflächen im Lager dem tatsächlichen Bedarf angepasst und die Suchzeiten für Material um 95 Prozent gesenkt werden", so Waltmann.
Die RKR wurde auch als Basis bei der Einführung eines Planungsmodells zur Auftragsorganisation genutzt. Das neue Modell verbessert die Abstimmung zwischen Vertrieb, Einkauf und Produktion. Das Ergebnis: VPF kann heute Einkaufsmengen besser auf den konkreten Bedarf in der Produktion abstimmen, wodurch die Lagermengen um 66 Prozent reduziert werden konnten. Weiterer Effekt: Das neue System ermöglicht eine bedarfsgerechte Planung der Arbeitsschichten.
Darüber hinaus installierte der Betrieb einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess und fährt heute täglich statistische Produktivitätskontrollen (OEE). VPF steigerte dadurch seine Produktivität um 10 Prozent und senkte den verfahrensbedingten Ausschuss um 3 Prozent.
"Auch konnten wir die Anzahl der Materialkombinationen im Dialog mit unseren Kunden deutlich reduzieren", erklärt Waltmann. Die Folge: Das Unternehmen verringerte dadurch seine Lagerkapazität und erhöhte die Prozessstabilität in der Produktion.
Insgesamt spart VPF durch die umgesetzten Maßnahmen jährlich rund 700.000 Quadratmeter an Folie und Papier ein, was ca. 105 Tonnen Material entspricht. Auch der Energiebedarf sank um 4 Prozent.
"Das Beispiel VPF zeigt, wie durch ein Mehr an Transparenz in den Produktionsprozessen und durch eine verbesserte Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen, aber auch mit den Kunden Material- und Energieeinsparungen erzielt werden können", sagt Matthias Graf, Leiter des Regionalbüros Bergisches Städtedreieck der Effizienz-Agentur NRW.