Der Mittelständler mit 23 Mitarbeitern schneidet Stahlblechplatinen je nach Anforderung in Streifen und auf Länge, kantet, sägt Gehrungen, stanzt und punktet Funktionsteile an, schweißt und beschichtet. Der komplexe Fertigungsprozess sollte verbessert werden, um den gestiegenen Anforderungen der Kunden nach individueller Fertigung und damit einhergehenden kleineren Losgrößen in spezifischen Fertigungsverfahren gerecht zu werden und gleichzeitig die Material- und Energieeffizienz zu verbessern.
Dazu errichtete das Unternehmen eine neuartige, vollautomatisierte Fertigungslinie. Die Verbindung der individuell für die Fertigungsplanung und -steuerung entwickelten Anwendungssoftware mit der speziell für den Zargenfertigungsprozess konfigurierten Fertigungstechnik führt zu einer hocheffizienten Prozesskette. Damit ist erstmals die hochqualitative Herstellung auch kleiner Mengen in einem integrierten und automatisierten Fertigungsprozess möglich.
Durch die ressourceneffiziente Prozessgestaltung verringert sich der durch Verschnitt und Ausschuss bedingte Schrottanteil um 200 Tonnen oder 61 Prozent. Darüber hinaus sinken der Energiebedarf um 41 Prozent und der Verbrauch von Hydrauliköl um 57 Prozent.
Der deutlich verminderte Bedarf an Roh- und Hilfsstoffen sowie Energie führen zu einer Verringerung des CO2-Ausstoßes um 560 Tonnen pro Jahr. Die umgesetzten Maßnahmen sind nicht nur richtungsweisend für die Produktion von Stahlzargen, sondern auch für vergleichbare Umformbetriebe.
Natürlich kostet eine solche Maßnahme Geld, doch für solche sowohl wirtschaftlich wie auch ökologisch sinnvollen Investitionen gibt es verschiedene Förderprogramme. Hier kommen die Experten der Effizienz-Agentur NRW ins Spiel. Die Wirtschaftsförderung Soest stellte den Kontakt zum Regionalbüro der EFA in Werl her. Nach Prüfung der geplanten Maßnahme erstellte Wulf Zargen mit Unterstützung der EFA eine Projektskizze für das Umweltinnovationsprogramm (UIP) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Die Investition von insgesamt 2.556.850 Euro wurde mit einem Zuschuss in Höhe von 748.500 Euro aus dem UIP gefördert. Nach der Bewilligung des Zuschusses erstellte die EFA auch den Abschlussbericht.
Über die Wulf Zargen GmbH & Co. KG
Die Firma Wulf Zargen GmbH & Co. KG ist Spezialist für Zargen aller Art in Edelstahl oder Stahlausführung. Seit 240 Jahren bewahrt und transportiert der Familienbetrieb das Know-how der Metallbearbeitung, verbunden mit der Innovationskraft eines mittelständischen Betriebes. Ein hoher Automatisierungsgrad im eigenen Maschinenpark ermöglicht hohe Flexibilität bei gleichbleibend hoher Qualität der Produkte.
Weitere Informationen: www.wulf-zargen.de