Impulsvorträge, Diskussionen und Workshops für mehr Ressourceneffizienz in der Wirtschaft standen auf dem Programm. NRW-Umweltminister Johannes Remmel und Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker, Pionier der Umwelt-, Klima- und Energiepolitik, waren nur einige der prominenten Referenten und Diskussionsteilnehmer.
In seiner Keynote zu Beginn des Kongresses betonte von Weizsäcker: "Wir müssen den Ressourcenverbrauch vom Wirtschaftswachstum abkoppeln. Effizienz ist hier das Schlagwort, und ich bin überzeugt, dass ein Faktor fünf möglich ist!" Eindringlich beschrieb von Weizsäcker, dass Nachhaltigkeit eines der wichtigsten Themen für eine lebenswerte Zukunft ist.
NRW-Umweltminister Remmel wies auf die großen Herausforderungen hin: "Es geht nicht nur um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, um Wachstum und Beschäftigung: Würden alle Länder dieser Welt so wirtschaften wie die Industrienationen, so bräuchten wir drei Planeten, um den dafür notwendigen Ressourcenbedarf zu decken!" Die Belastung des Klimas sei ein ebenso drängendes Thema, so Remmel weiter. "Aber in diesen Herausforderungen stecken auch große Chancen, denn die Nachfrage nach Konzepten und Lösungen wird unweigerlich steigen. Wer hier die Nase vorn hat, ist auch für die Zukunft gut aufgestellt."
In den Workshops ging es um ganz konkrete Ansätze dazu, Ressourceneffizienz vor Ort in den Unternehmen zu platzieren und umzusetzen. Dabei sind kommunale Kooperationen wie die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsförderungen, Kommunen und Unternehmen ebenso sinnvoll wie beispielsweise das Projekt Ökoprofit, in dem Unternehmen ein Jahr lang unter fachlicher Begleitung nach Einsparpotenzialen suchen.
Wie Investitionen in Maßnahmen zur Ressourceneffizienz gefördert werden können und wer dabei unterstützt, war Thema eines anderen Workshops.
Nachhaltige Gewerbegebiete standen im Mittelpunkt des dritten Workshops. Wie können Unternehmen in einem Gewerbegebiet sowohl bei sich selbst wie auch in Kooperation mit weiteren ansässigen Betrieben ihre Effizienz steigern?
Nach der Mittagspause stand die Podiumsdiskussion mit Minister Remmel, Prof. von Weizsäcker, Bodo Middeldorf, dem Geschäftsführer der Bergischen Entwicklungsagentur, sowie Dr. Peter Jahns, Leiter der Effizienz-Agentur NRW, auf dem Programm. Kooperation sei das Schlagwort, waren sich die Teilnehmer einig, sowohl auf der großen Bühne der Weltpolitik als auch bei der Umsetzung vor Ort. Politik und Wissenschaft könnten Informationen liefern und Rahmen setzen, aber die Umsetzung müsse gewährleistet werden. NRW habe hier mit der Effizienz-Agentur sicher ein "Vorzeigeinstrument", wenn es um die Implementierung von Ressourceneffizienz in die Wirtschaft gehe.
Bereits zum sechsten Mal fand der von der Effizienz-Agentur NRW ausgerichtete Kongress statt. Der EFA-Kongress hat sich in den vergangenen Jahren als erfolgreiches Forum für den Erfahrungsaustausch zwischen Teilnehmern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu den Themen Ressourceneffizienz und nachhaltiges Wirtschaften etabliert.