Teilnehmer, die diese Aussage im Vorfeld belächelt haben, sollten eines Besseren belehrt werden. Denn Formulare befinden sich in vielen Unternehmen an einer entscheidenden Schnittstelle und sind maßgeblich dafür verantwortlich, ob der Interessent zum Kunden wird, Workflows strukturiert und effizient ablaufen oder Dokumentationspflichten eingehalten werden. Formulare und Formularprozesse haben daher einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg vieler Unternehmen. Ob Formulare jedoch genutzt werden, hängt maßgeblich von der User Experience ab, was eines der zentralen Themen der Veranstaltung werden sollte.
Customer Experience als Dreh- und Angelpunkt
Martin Brösamle von eggs unimedia begrüßte um 10:30 Uhr die Teilnehmer des AEM Forms Forums, die aus der ganzen Republik angereist waren. Etliche von ihnen waren bereits am Vortrag beim Customer Experience Day dabei. In der Eröffnungspräsentation ging Martin Brösamle insbesondere auf das Kriterium ein, das zukünftig über Erfolg und Misserfolg entscheidet: Customer Experience.
Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen sind häufig vergleichbar. Unternehmen sollten daher darauf achten, bei allen Neuentwicklungen und Neuausrichtungen die Customer Experience an die zentrale Stelle setzen. Ein englischsprachiges Zitat, welches das das aktuelle Kundenverhalten am besten beschreiben, lautet „people buy experience - not products“.
Neuerungen in Adobe Experience Manager Forms 6.5
Nach der Einführung stellte Martin Grimm von eggs unimedia die AEM Forms Plattform und die Neuerungen der aktuellen Version vor. Die meisten Verbesserungen gab es in den Bereichen Adaptive Forms, Data Model, Workflows, Interactive Communications und Reporting. Darüber hinaus gab es natürlich auch Neuerungen bei den von AEM Forms unterstützen Plattformen (Betriebssystem, Applikationsserver, Datenbanken).
Strategie von AEM Forms
Anschließend gab Jeff Stanier, Director of Product Management für AEM Forms, den Teilnehmern einen Einblick in die weitere Plattform-Strategie und die Vision von Adobe. Er berichtete davon, an welchen Erweiterungen von AEM Forms die Software-Entwickler von Adobe aktuell arbeiten. Künstliche Intelligenz und Cloud sind dabei zentrale Elemente. Zudem gab er interessante Einblicke in einige internationale Kundenprojekte.
Die darauffolgende Mittagspause nutzten die Teilnehmer für reges Networking.
Außendienst 4.0 dank AEM Forms und Microsoft Dynamics CRM
Der Nachmittag startete mit einem Kundenvortrag von Sofia Offermanns und Daniel Nießen von der Neuman & Esser GmbH & Co. KG, einem mittelständischen Kompressorenhersteller. Neuman & Esser verwendet AEM Forms insbesondere im Servicebereich für Service Reports. Früher mussten Service-Techniker, die weltweit an Einführungs- oder Wartungsprojekten arbeiten, Formulare wie bspw. Stundennachweise oder Montageberichte händisch ausfüllen. Heute arbeiten Monteure mit der AEM Forms App und haben alle benötigten Formulare digital dabei. Damit konnten Prozesse digitalisiert, Prozesslaufzeiten verringert und Fehler reduziert werden und darüber hinaus die Mitarbeiterzufriedenheit gesteigert werden. Die App funktioniert auch in Offline-Umgebungen, was etwa beim Einsatz auf Bohrinseln oder in gut abgeschirmten Produktionsanlagen sehr wichtig ist.
AEM Forms – live in Aktion
Anschließend stellte Christoph Behounek in einer End-to-End Demo AEM Forms in Verbindung mit weiteren Lösungen der Adobe Experience Cloud vor. Die Demo beschrieb die Customer Journey einer fiktiven Kundin, die eine neue Kreditkarte beantragt. Ausgangspunkt war eine E-Mail-Kampagne, die über Adobe Campaign ausgespielt wurde. Im weiteren Verlauf gelangte die Kunden auf die Landing-Page des Kreditkartenantrags. Sie speicherte das Formular zwischen, füllte es einige Tage später mit einem anderen Gerät weiter aus und signierte den Antrag schließlich digital mit Adobe Sign.
Über Adobe Target konnte die Bank im Rahmen von A/B-Tests unterschiedliche Versionen des Kreditkartenantrags ausspielen und testen und über Adobe Analytics konnten der Erfolg und etwaige Schwachstellen der Antragsprozesse bewertet werden.
AEM Forms im Bereich Personal bei der Deutschen Telekom
Der AEM Forms Demo folgte ein Kundenvortrag von der Deutschen Telekom. Die Telekom ist ein langjähriger AEM Forms Kunde und setzt die Plattform vor allem im HR-Umfeld ein. Thomas Görtz, Projektleiter der Telekom, Tobias Gollinger, Projektleiter bei eggs unimedia und Julian Manzel, Senior Consultant bei eggs unimedia gaben den Teilnehmern Einblicke in ein spannendes Projekt und einen interessanten Use-Case.
Bei Europas größtem Telekommunikationsunternehmen werden ca. 2.000 unterschiedliche Formulare, Verträge und Schreiben über die Adobe Plattform bereitgestellt und von der Telekom-Tochter Deutsche Telekom Services Europe (DTSE) verwaltet. Die DTSE unterstützt im HR-Umfeld verschiedene Kanäle für die Korrespondenz zwischen HR und Telekom-Mitarbeitern. Dazu gehören Self-Service, Papier, Chat, Telefon und E-Mail.
Durch AEM Forms Adaptive Forms kann die Telekom den Employee-Self-Service ausbauen und die Kosten für teure Support-Kanäle wie beispielsweise Telefon drastisch reduzieren. Zusammengefasst gibt es nur Gewinner bei diesem Projekt: Die DTSE–HR-IT konnte die gewünschten positiven Effekte durch Effizienzsteigerung erzielen, denn die Investition in AEM Forms rechnet sich und bringt einen schnellen ROI. Der zweite Gewinner sind die Mitarbeiter, die jetzt jederzeit, überall und über jedes Endgerät HR Prozesse anstoßen können.
Anschließend ging es in die Kaffeepause.
AEM Forms Starter Paket
Den letzten Themenblock leiteten Julian Manzel und Michael Zentgraf von eggs unimedia ein und stellten in ihrer Präsentation und Demo das AEM Forms Starterpaket vor. Dabei handelt es sich um ein „Bundle“, das sowohl die AEM Forms Softwarelizenz als auch Dienstleistung beinhaltet. Der Dienstleistungsumfang im Rahmen des Starterpakets lässt sich am besten mit dem Begriff „MVP“ (Minimum Viable Product) beschreiben. Der Kunde erhält innerhalb kurzer Entwicklungszeit (i.d.R. ein bis zwei Monate) einen definierten Projektumfang (Design, Prototyp, Formularkomponenten, Demoformulare, einfache Integrationen), kann mit diesem live gehen und das Projekt im weiteren Verlauf ausbauen.
Digitale Signaturen mit Adobe Sign
Den letzten Vortrag des Tages hielt Uli Isermeyer von Adobe über die neuesten Entwicklungen bei Adobe Sign, der digitalen Signatur von Adobe. Dabei ging er vor allem auf die eIDAS-konformen qualifizierten Cloud-Signaturen in Adobe Acrobat ein, mit welchen man die höchste Rechtsverbindlichkeit erreicht. Adobe Sign ist eine weltweit führende Signaturlösung und Uli Isermeyer ermutigte die Teilnehmer, eine kostenlose Testversion von Adobe Sign zu beantragen, um sich von der einfachen Anwendbarkeit zu überzeugen.
Im Anschluss an den Vortrag verweilten noch viele Teilnehmer zum ausgiebigen Netzwerken bei Kaltgetränken im Außenbereich des Oberangertheaters. eggs unimedia bedankt sich bei allen Teilnehmern fürs Kommen und das hervorragende Feedback. Die Veranstaltungsorganisation wurde im Durchschnitt mit 1,2 bewertet und die Vorträge wurden allesamt mit sehr gut oder gut bewertet. Wir freuen auf eine Neuauflage des AEM Forms Forums im kommenden Jahr.