ESD ist ein brandheißes Thema, das lange Zeit bei vielen Elektronik-Unternehmen nicht im Fokus stand. Das hat sich inzwischen grundlegend geändert. ESD – Electronic Static Discharge, auf deutsch elektrostatische Entladung – ist eine echte und reale Gefahr. Aber eine Gefahr, die man in den Griff bekommen kann.
ESD live erleben – das kann man während der HMI bei der Elabo GmbH in Halle 12 am Stand D16. Torsten Röder, technischer Leiter der ESD-Akademie, wird die Standbesucher am Donnerstag, 11. April, und Freitag, 12. April, über die elektrostatische Entladung aufklären. Der Experte ist akkreditierter Auditor für Qualitätsmanagement, Arbeitsschutz und Umweltmanagement. An beiden Tagen wird außerdem Michael Böhm, Geschäftsführer der ESD-Akademie und der CME-Gruppe, als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.
Elabo bietet bereits seit rund 20 Jahren Produkte zum Thema ESD. Dazu gehören ESD-gerechte Arbeitsplätze, Schränke und Zubehör, ebenso komplette Lösungen für sogenannte Electrostatic Protected Areas (elektrostatisch geschützte Bereiche, kurz EPA). Die aktuellen ESD-Normen geben die maximal zulässigen elektrostatischen Aufladungen mit 100 Volt an, um elektronische Bauteile zu schützen. EPA und ESD-Einzelarbeitsplätze sind fast in der gesamten Elektronikfertigung erforderlich.
Torsten Röder wundert sich, dass viele Unternehmen erst seit einigen Jahren das ESD-Problem angehen. „ESD ist seit den 60er Jahren ein Thema. Die Nasa, die zivile US-Bundesbehörde für Luft- und Raumfahrt, hatte damals mit Störungen ihrer Systeme zu kämpfen, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf elektrostatische Entladung zurückzuführen sind.“ Heute dagegen haben vor allem Firmen Sorgen, die mit immer empfindlicher reagierenden Mikroelektroniken umgehen müssen. „Es ist wirklich schwer zu erklären, dass dieses Thema so lange ein Schattendasein führte. Denn was viele nicht wissen: ESD führt in den meisten Fällen nicht sofort zum Ausfall eines Bauteils, einer Steuerung oder einer ganzen Maschinenanlage. ESD schädigt die Komponenten so, dass sie erst Wochen oder Monate später ihren Dienst versagen. Wenn sie also bereits in einem Produkt verbaut sind. Dann fällt es natürlich schwer, die Ursachen zu erforschen, wenn ESD nicht in den Köpfen verankert ist“, führt der Experte weiter aus. „ESD kann gravierende Folgen haben. Wir sprechen nicht von Cent-Beträgen. Produkte mit vorgeschädigter Elektronik gehen beim Kunden kaputt. Im Unternehmen selbst kann die Fertigung plötzlich stehenbleiben bei defekter Steuerungselektronik. Was dann kommt, ist klar und unangenehm: Lieferverzögerungen, minderwertige Produkte, unzufriedene Kunden, hohe Kosten.“ Inzwischen gibt es auch Zahlen, die das belegen. Bauteildefekte, die keine optischen oder mechanischen Fehler, Prozess- oder Handlingfehler aufweisen, haben mit 35 bis 40 Prozent ESD als Ursache.
Torsten Röder kommt selbst als staatlich zertifizierter Ingenieur aus der Qualitätssicherung. Als Qualitätsmanager erkannte er, dass ESD in direktem Zusammenhang mit dem Schicksal von Produkten steht. Michael Böhm und Torsten Röder gründeten daher 2008 die ESD-Akademie, die selbst zertifiziert – nach der weltweit geltenden Norm DIN EN 61340-5-1 (Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene). Dieses Zertifikat gilt drei Jahre und wird jedes Jahr überprüft. Nach diesem Zeitraum muss neu zertifiziert werden. Eine Zertifizierung nach DIN EN 61340-5-1 sichert also die Qualität und bietet einen echten Wettbewerbsvorteil. „Diese Norm gilt unter einer anderen Bezeichnung ebenso in Asien. Allerdings versteht man dort die Wichtigkeit von ESD überhaupt nicht“, weiß Röder aus eigener Erfahrung. „Ein klarer Vorteil für Elabo und die Kunden von Elabo. Denn hohe Produktqualität ist einfach das beste Argument am Markt!“
Mehr Informationen gibt es unter: http://www.elabo.de/...