AGCO ist einer der drei weltweit größten Hersteller und Anbieter von Traktoren und Landmaschinen. Seit 1997 gehört die Marke Fendt zu dem amerikanischen Global Player. Am Hauptsitz in Marktoberdorf werden alle Traktoren der Marke Fendt entwickelt und produziert.
Damit sich verändernde Kundenanforderungen jederzeit realisiert werden können, müssen produzierende Unternehmen in der heutigen Zeit eine stetig wachsende Bandbreite an Einzelteilen bevorraten. Infolgedessen werden vielerorts vorhandene Lagerkapazitäten erweitert, woraus sich längere Wegstrecken und zusätzlicher Personalaufwand in der Produktionsversorgung ergeben. Kurze Bereitstellzeiten bei gleichzeitig hoher Wertschöpfung muss trotz erweiterter Lagerkapazitäten kein unlösbares Problem sein – es geht lediglich darum, zwischen Produktionsversorgung und Montagelinien einen fließenden und effizienten Übergang herzustellen.
„Mit klassischer Lagerhaltung wurde es immer schwieriger, die steigenden Anforderungen an unsere Kleinteilelogistik auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu erfüllen“, so Jens Kirchner, Supply Chain Manager – Fendt Getriebewerk. „Auf unserem historisch gewachsenen Betriebsgelände ist Raumvolumen von immensem Wert. AutoStore mit seiner hohen Lagerdichte konnte sich hier im Vergleich zu allen anderen Lösungen deutlich abheben.“
Die Suche nach einer alternativen Intralogistiklösung führte AGCO/Fendt zum AutoStore-Konzept und damit zu Element Logic, dem weltweit ersten offiziellen AutoStore-Partner und Marktführer in Europa mit über 130 realisierten Anlagen. Durch zahlreiche Referenzen im Produktionsumfeld bei namhaften Kunden, wie der STIHL-Gruppe, SCHUNK und Continental an mehreren europäischen Standorten, konnte Element Logic den Traktorenhersteller von seiner umfangreichen Expertise und langjährigen Erfahrung bei der Realisierung zukunftsfähiger Intralogistiklösungen überzeugen. Auch andere Standorte des AGCO Konzerns hat Element Logic bereits mit dem weltweit innovativsten Lagersystem ausgestattet – so auch das europäische Ersatzteilzentrum von AGCO Parts im französischen Ennery.
Da das Thema Nachhaltigkeit in der Produktion für AGCO/Fendt einen hohen Stellenwert besitzt, war dies ebenfalls ein wichtiges Entscheidungskriterium. Das Unternehmen setzt auf die Reduzierung des eigenen Stromverbrauchs und die Nutzung erneuerbarer Energien – genau hier können AutoStore-Anlagen einen wichtigen Beitrag leisten. Der Energieverbrauch von zehn AutoStore Robotern entspricht tatsächlich dem eines Staubsaugers und jedes Mal, wenn ein Behälter abgesenkt oder die Geschwindigkeit verringert wird, wird Energie an die Batterie zurückgeführt. Das kompakte Design von AutoStore benötigt außerdem keine Gänge, wodurch sich die Flächen, die beleuchtet werden müssen, zusätzlich erheblich reduzieren.
Im bayerischen Marktoberdorf wird die AutoStore-Anlage in einem der bestehenden Gebäude in unmittelbarer Nähe der Getriebefertigung platziert und wird dort zukünftig alle Produktionslinien mit Kanban-Materialien, wie Kleinteilen und Halbzeugen, versorgen. Die an den Produktionslinien erkannten Bedarfe werden automatisch über das AutoStore-System kommissioniert, vorgepackt und über Routenzüge, die am AutoStore-System beladen werden, weg- und zeitoptimiert den Produktionslinien zugeführt. Dabei wird zunächst keine klassische Kommissionierung durchgeführt, sondern es werden vollständige C-KLTs, die auch in der gesamten Automobilindustrie eingesetzt werden, in den AutoStore-Behältern gelagert und aus diesen kommissioniert. Für die definierten Standardbehälter ermöglicht AutoStore eine hohe Lagerdichte bei einer extrem kurzen Zugriffszeit.
Auf einer Grundfläche von 315 m² bietet die für AGCO/Fendt realisierte AutoStore-Lösung Platz für insgesamt 12.100 Behälter mit einer Außenhöhe von je 330 mm. Für das Handling der Behälter werden elf Roboter eingesetzt, die sich auf den Fahrschienen des Grids bewegen und Behälter umsortieren und transportieren. Die Kommissionierung und Einlagerung erfolgt an drei ergonomisch optimierten Arbeitsplätzen – den sogenannten AutoStore Carousel Ports 3.0. Optimiert wird das ganze durch die von Element Logic für die Integration von AutoStore-Systemen entwickelte Software eManager, die direkt in das kundenseitige SAP ERP integriert wird. Die Anlage wurde Ende April 2021 an den Kunden übergeben.