Bis zu 70 Prozent verbesserte Raumausnutzung
Tatsächlich erzielen AutoStore-Anlagen gegenüber herkömmlichen AKL-Lösungen bei minimalem Flächenbedarf mit einer um bis zu 70 Prozent verbesserten Raumausnutzung die höchste Lagerdichte. Dabei lässt sich das Anlagenlayout exakt auf jedwede bauliche Gegebenheit anpassen – und es ist bei wachsendem Leistungs- oder Kapazitätsbedarf durch zusätzliche Roboter, integrierte Arbeitsstationen, Behälter oder Behälter-Schächte mühelos skalierbar.
Gesamtsystem ESD-geschützt
Die erste von potenziell drei Ausbaustufen bei der Geis-Gruppe wurde Mitte vergangenen Jahres begonnen. Dabei hat der Logistikdienstleister gemeinsam mit der Division „PV“ von Siemens Healthineers zunächst die Prozesse an verschiedenen Lager- und Produktionsstandorten optimiert. In Forchheim installierte Element Logic dazu in einer ersten Projektbaustufe eine AutoStore-Anlage mit einer Kapazität von 20.000 Behältern. Für die Prozesskoordinierung ist die AutoStore-Anlage direkt an das bei Geis neu implementierte Lagerführungssystem LFS von Erhardt & Partner angebunden. In den Schächten des Aluminiumgitters der Anlage, dem sogenannten Grid, sind vertikal bis zu 16 der 330 Millimeter hohen Behältern aufeinander gestapelt. 11 kompakte Roboter der R5-Serie, sogenannte Robots, arbeiten auf der Grid-Oberfläche und übernehmen die Ein-, Um- und Auslagerungen der Behälter. Für die Bestückung der Anlage und die Kommissionierung der Auftragsartikel hat Element Logic fünf Arbeitsstationen, sogenannte Ports, installiert. Von den Ports sind zwei sogenannte Carousel-Ports auf höhere Lagerdurchsätze ausgelegt. Über sie erfolgt überwiegend die Kommissionierung. Die drei weiteren Ports, sogenannte Conveyor-Ports für geringere Durchsätze, dienen weitgehend der Bestückung der Systembehälter mit den Wareneingängen. Zur schnellen Realisierung von Erweiterungsprojekten sind im Anlagenlayout der Bestandsanlage zudem die Frames für je einen weiteren Carousel- und Conveyer-Port angelegt. Weitere Besonderheit: Das Gesamtsystem ist als ESD-geschütztes Gewerk ausgeführt und bietet speziellen Schutz gegen elektrostatische Entladungen (electrostatic discharge, ESD), so dass eine Beschädigung von potenziell gefährdeten Bauteilen (EGB) vermieden wird.
Zwei Anlagen per Gateway verbunden
„Ein Auftrag für ein äußerst anspruchsvolles Projekt“, urteilt Joachim Kieninger, Director Strategic Business Development Element Logic Deutschland. „Denn zeitweise haben wir für die Geis-Gruppe in Forchheim parallel an zwei Anlagen gearbeitet.“ Denn zeitlich versetzt wurde unter der Projektkoordination der LogBer GmbH im Jahr 2022 mit der zweiten Ausbaustufe begonnen, die die Ver- und Entsorgung der Division ME fokussiert. Die AutoStore-Anlage für die Division PV wurde in Hallenschiff I des Logistikzentrums installiert, die AutoStore-Anlage für die Division ME im zweiten Hallenschiff. In der zweiten Projektstufe realisierte Element Logic ein Grid für bis zu knapp 70.000 Behälter. Ebenfalls 16-fach übereinander stehen darin die Behälter. 19 R5-Robots bedienen zwei Carousel- und fünf Conveyor-Ports. Für je zwei weitere Carousel- und Conveyor-Ports werden im Anlagenlayout entsprechende Frames vorgehalten. Auch die zweite AutoStore-Anlage ist als ESD-geschütztes Gewerk ausgeführt. Ein weiteres Detail unterstreicht die Flexibilität, die AutoStore-Anlagen beim Zuschnitt auf vorhandene Gebäudebedingungen bieten. So konnte Element Logic die beiden Anlagen in den beiden getrennten Hallenschiffen des Geis-Logistikzentrums mit zwei Gateways verbinden. Sie ermöglichen bei Bedarf die Bedienung von Ports in dem jeweils anderen Hallenkomplex durch Robots der Parallelanlage. Die entsprechenden Wanddurchbrüche sind mit Brandschutztoren versehen. Überdies sind zwei mobile Feuerlöschplattformen angeschafft worden.
Wegeoptimierte Kommissionierung und Transporte
In Summe stehen der Geis-Gruppe mit den beiden AutoStore-Anlagen in Forchheim rund 90.000 Behälterstellplätze und maximal achtzehn Ports zur Verfügung, die aktuell von 30 Robots bedient werden können. Für koordinierte Materialflüsse über die AutoStore-Anlagen hinaus sorgt der eController von Element Logic. Die Software-Toolbox zur Integration und Vernetzung von automatisiertem Equipment und Einbindung von Förderanlagen, Kartonaufrichtern und Verpackungsmaschinen bietet Transparenz und Kontrolle der Materialflüsse. Die entsprechenden Visualisierungen decken potenzielle Engpässe auf und ermöglichen mit den Simulationsprogrammen der Software Abbildung und Tests neuer Optionen und Lösungen für mehr Effizienz und Kosteneinsparungen. „Insbesondere die mehrstufigen Integrationsketten der künftigen Werksversorgung mit Produktionsmaterial aus dem AutoStore lassen sich mit dem eController wege- und kostenoptimal steuern“, veranschaulicht Kieninger.
„Damit sind unsere Zielvorgaben zur effizienten Abwicklung der logistischen Anforderungen für unseren Kunden Siemens Healthineers mehr als erfüllt“, resümiert Max Dörr, Bereichsleiter Logistik bei Geis. „Bei weiterem Wachstum über die bisherigen Prognosen hinaus, sind die Anlagen beliebig skalierbar. Das bietet uns langfristige Investitionssicherheit. Wir sind mit unserer Entscheidung für die AutoStore-Anlagen, dem Projektverlauf mit Element Logic und LogBer sowie den Ergebnissen hinsichtlich Kapazitäten und Effizienz vollauf zufrieden.“