Vor diesem Hintergrund hat Elbenwald das bestehende manuelle Paletten-Hochregallager zurückgebaut und die Kleinteilelagerung und -kommissionierung automatisiert. „Zur Optimierung von Lagerung, Kommissionierung und Multichannel-Auftragsfertigung der kleinteiligen Produkte haben wir nach einem Systemvergleich die flexible, effiziente AutoStore-Technologie gewählt“, erklärt Dirk Wiedenhaupt, einer der Mitbegründer und Geschäftsführer von Elbenwald. „Als ausgewiesen kompetenten Systemintegrator haben wir Element Logic mit der Planung und Montage beauftrag.“
Das AutoStore-System ist das Herzstück des erneuerten Elbenwald-Logistikzentrums. Die vollautomatisierte, robotergestützte Kommissionieranlage wurde termingerecht im Juni 2024 offiziell in Betrieb genommen und ist die erste Anlage dieser Art in der Lausitz. Mit der kompakten Anlage konnte die verfügbare Lagerfläche im Elbenwald-Logistikzentrum deutlich gesteigert und die Prozesse auf die weitere Expansion des Unternehmens ausgelegt werden. „Angesichts der sich ständig weiterentwickelnden Verbraucheranforderungen, konjunkturbedingter oder saisonaler Volatilität sowie dem Mangel an neuen Logistikflächen und Personal hat Elbenwald sich mit der AutoStore-Technologie für eine absolut zukunftsfähige und investitionssichere Anlagenautomatisierung entschieden“, urteilt Joachim Kieninger, Director Strategic Business Development Element Logic Deutschland. „Die AutoStore-Anlage sichert bei hoch verdichteter Lagerung eine schnelle, fehlerfreie Kommissionierung und wird mit ihrer Prozesseffizienz das weitere Wachstum von Elbenwald nachhaltig fördern.“
35.000 Behälterstellplätze auf weniger als 1.100 Quadratmetern
Für das Cottbuser Logistikzentrum hat Element Logic ein kompaktes AutoStore-Lager realisiert. 16-fach stehen die Behälter im Raster der Anlage, dem sogenannten Grid, übereinander. Auf einer Grundfläche von lediglich knapp 1.100 Quadratmetern stehen damit bei einem umbauten Lagervolumen von 2.600 Kubikmetern rund 35.000 Behälterstellplätze zur Verfügung. Auf der Oberfläche des Grid arbeiten 33 R5-Roboter. Besonderheit: Statt in der roten Standardfarbe kommen die Roboter knallbunt daher – und sind, ganz der Elbenwald-Identität entsprechend, durch Abbildungen von Comic-Helden unterschiedlichster Zeichner individualisiert. „Da kam eine Mischung aus verschiedenen Ideen zusammen“, veranschaulicht Wiedenhaupt den Hintergrund. „Bei Elbenwald beschäftigen wir uns natürlich zentral mit diesen Themen. Daher hat jeder Roboter bei uns ein eigenes Motiv bekommen.“ Liebevoll werden sie von den Mitarbeitenden denn auch „Robi Mickey“ oder „Robi Peanuts“ genannt.
Acht integrierte Arbeitsstationen
Mit Geschwindigkeiten von bis zu 3,1 m/s und einer Hubgeschwindigkeit vom 1,6 m/s übernehmen sie die Ein-, Um- und Auslagerungen der Behälter und präsentieren sie an acht integrierten Arbeitsstationen, sogenannten Ports. Sie dienen sowohl als Kommissionier- als auch als Umpackstationen für die Beladung der Systembehälter. Bei Elbenwald sind fünf sogenannte Karussell-Ports für höhere Lagerdurchsätze und drei Conveyor-Ports für geringere Durchsätze installiert. An den Conveyor-Ports werden pro Stunde 20 Behälter in die Anlage eingespeist. Für schnelle Kommissionierung präsentieren die Roboter an den Karussell-Ports bis zu 1.000 Behälter pro Stunde. Dabei bietet die automatisierte Lagerung auf geringstem Raum eine erhebliche Vereinfachung der internen Logistikprozesse bei Elbenwald. „Wir haben hier eine vollautomatisierte, roboterunterstützte Kommissionieranlage“, hebt Wiedenhaupt hervor. „Sie wird unsere Effizienz steigern, unsere Fähigkeit verbessern, schnell auf Kundenanforderungen zu reagieren, und unsere internationale Expansion insbesondere in Österreich und den Niederlanden vorantreiben.“
AutoStore-Anlage als mitwachsendes System
Die AutoStore-Anlage entlastet die Kommissionierenden und sorgt für schnelle und effiziente Abwicklung der Kundenbestellungen. „Die Roboter fahren die Ware zu den Kollegen/innen, die sie dann einfach verpacken können“, sagt Wiedenhaupt. „Das spart unheimlich viele Laufwege und ist sehr effizient.“ Mit Blick auf weiteres Wachstum ist das Anlagenlayout zudem bereits für künftige schrittweise Erweiterungen bis auf fast die doppelte Größe und Kapazität ausgelegt. Der Rückbau des Hochregallagers und die kompakte Systemkonzeption der AutoStore-Technologie haben dafür die erforderlichen Flächenkapazitäten erschlossen. Tatsächlich hat der Bedarf an mehr Lagerplatz die Entscheidung für das AutoStore-System maßgeblich beeinflusst. Zudem überzeugte neben der Effizienz die hohe Flexibilität, die der AutoStore-Baukasten für die Anlage als mitwachsendes System zur Verfügung stellt. Bei wachsendem Leistungs- oder Kapazitätsbedarf ist die Anlage durch zusätzliche Robots, Ports oder Lagerschächte mühelos im laufenden Betrieb skalierbar.
Software-Funktionen steigern die Anlagenleistung
Für die Bestandsverwaltung im AutoStore-Lager ist die Plug-and-Play-Software eManager von Element Logic implementiert. Zur Kommissionierung fordert die Software von Element Logic die Artikel auftragsbezogen und sequenziert aus dem Behälterlager an und steuert die Dialoge an den angebundenen Arbeitsplätzen. Durch Priorisierungsstrategien im eManager lässt sich die Anlagenleistung dabei weiter steigern. Mit einem umfassenden Service-Vertrag übernimmt Element Logic überdies die After-Sales-Betreuung der Anlage. „Bei Planung, Montage und Inbetriebnahme blicken wir auf eine konstruktive und angenehme Zusammenarbeit mit Element Logic zurück und freuen uns über deren Fortsetzung in der After-Sales-Betreuung der Anlage“, resümiert Elbenwald-Geschäftsführer Wiedenhaupt. „Für die Investition der Anlage haben wir insgesamt eine schnelle Amortisationszeit errechnet. Wir sind mit den Ergebnisse sehr zufrieden.“
In nächsten Schritten soll die AutoStore-Anlage an eine neu installierte Photovoltaik-Anlage angebunden werden. Damit wird der Betrieb der verbrauchsarmen Roboter künftig komplett autark geführt und die Nachhaltigkeitsbilanz von Elbenwald weiter gestärkt.