Der visionäre 62-jährige hat das Unternehmen im Jahr 2012 in einem maroden Zustand übernommen und seitdem vollkommen umgekrempelt: Zum einen hat er sämtliche Druckstraßen modernisiert. Nacheinander wurden alle vier Druckmaschinen durch die jeweils neuesten Modelle ausgetauscht und technisch optimiert. Zum anderen wurde der Betrieb auf erneuerbare Energien umgerüstet. Heute werden Brief-Mailings, Etiketten- oder Verpackungsdruck mit umweltfreundlichen Technologien in höherer Qualität umgesetzt und gleichzeitig weniger Energie und Material verbraucht. Die Personen an den Maschinen werden durch ein
bedienungsfreundliches Maschinendesign entlastet und erzielen dank besserer Übersicht brillantere Ergebnisse. „Wir sind schnell. Wir haben ein sehr großes Papierlager und bevorraten viele Papiersorten und Zollmaße. Damit wir das Material auch wirtschaftlich einsetzen können, müssen die Druckmaschinen störungsfrei laufen. Die Ausfallsicherheit steht für uns an erster Stelle“, so der Geschäftsführer.
Mit großem Gestaltungswillen und feinem Gespür für die richtigen Stellgrößen hat Lodenkemper den Wandel der 1874 gegründeten „Vahlschen Verlagsbuchhandlung“ zur heutigen Vahle Print & Service GmbH gemeistert. Heute beschäftigt er 23 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und die nächste Generation ist ebenfalls schon am Start: Seit 2021 ist sein Sohn Stefan Lodenkemper Geschäftsführer. Beide sind von ihrem strategischen Ansatz auf technische Innovation zu setzen, überzeugt: „Unser Erfolg gründet in der völligen Übereinstimmung von unseren Werten mit unserem Handeln. Für uns ist Umweltschutz nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern ein elementarer Bestandteil unserer Firmenphilosophie. Dass wir es ernst meinen, belegt unser FSCZertifikat sowie unsere Zertifizierung bei Nature Office. Davon abgesehen haben wir verstanden, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Energie und anderen wertvollen Ressourcen zusammen mit dem Einsatz innovativer Technik unsere Wettbewerbsfähigkeit sichert“, sagt Stefan Lodenkemper. „Wir ruhen uns allerdings nicht auf unseren Zertifikaten aus, sondern sind darauf bedacht, dem Umweltschutz auch mit ‚realen Maßnahmen‘ zu leben“, betont der Inhaber. Kurze Reaktionszeiten der Maschinen, hohe Sensitivität bei der Fehlererkennung und ein möglichst geringer Anteil von Makulatur seinen für ihn starke Hebel, um die Ergebnisqualität zu steigern. Mit weniger Auffand mehr zu erreichen, ist die Definition von Effizienzsteigerung und die wurde hier mustergültig umgesetzt – unter anderem mit dem konsequenten Einsatz von zusätzlichen technischen Komponenten aus dem Hause BST.
Zieldefinition: maximale Ergebnisqualität
„In unserer Branche sind höchste Ergebnisqualität auf der einen und Schnelligkeit auf der anderen Seite entscheidende Erfolgskriterien. Sie gleichzeitig zu optimieren, fordert intelligente Lösungen. Der Schlüssel liegt in der Qualitätskontrolle der Druckprozesse. Die Regelungs- und Video-Inspektionssysteme von BST verbinden die dafür notwendigen optischen Komponenten mit entsprechender Software und User-Interfaces“, so der Geschäftsführer. Für technische Präzision sorgen die hohe Kameraauflösung und exaktes Zoomverhalten. Ein weiteres wesentliches Ziel der Vahle GmbH bei ihrer Modernisierung der Druckmaschinen bestand in der Vermeidung längerer Systemausfälle. Auch hier bietet BST Vorteile, weil bei einigen Inspektionssystemen die Kameras einfach von einer Maschine auf eine andere übertragen werden können. Das spart Wartezeiten und steigert die Produktivität der Maschinen. Einfache Backups sorgen für zusätzliche Betriebssicherheit.
BST AR 4400 Registersteuerung auf allen Druckmaschinen
Der moderne Maschinenpark des Offsetdruckers besteht aus vier Maschinen des Typs Müller Martini Concepta. Die leistungsfähigste Maschine kann zehn Farben gleichzeitig drucken, eine andere neun, eine weitere acht und die kleinste fünf. Für die präzise Ausrichtung von Papier, Farben und Bildern wurde in jeder Maschine BST AR 4400 implementiert. Die Steuerungskomponente ermöglicht die präzise Einstellung des Registers an vielen Maschinentypen wie Offset-, Hybrid- und Etikettendruckmaschinen. Ohne Anlernzeiten stellt sie Farb- und Zwischenregister ebenso zuverlässig ein wie Zusatzdruckwerke oder Werkzeugstationen. Durch ihre kompakte Bauweise, die intuitive Touchscreen-Bedienung und einem geringen Installationsaufwand lässt sich BST AR 4400 ebenso leicht implementieren wie bedienen.
Fehlererkennung in Echtzeit mit PROView
„Ein wesentlicher Schmerzpunkt in der alten Druckstraße waren die Bildschirme der Systeme zur Druckbildkontrolle. Weil sie nur kleinen Bildausschnitte mit geringer Auflösung zeigten, konnten wir Fehler im Druck oft nicht rechtzeitig erkennen und haben Ausschuss produziert. Dazu kam der Maschinenstillstand bei Systemausfall der Kameras. Wir wollten ein System, das den Druck in Echtzeit abbildet und die Reaktionszeiten minimiert“, erklärt Stefan Lodenkemper Deshalb wurden drei Druckmaschinen mit dem individuell adaptierbaren System zur Video-Bahnüberwachung BST PROView auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Das verbaute Kamerainspektionssystem SuperHandyScan 4000 musste weichen. Jetzt liefert BST PROView selbst bei einer maximalen Bahngeschwindigkeit von 1.000 Metern pro Minute eine zuverlässige Druckbildkontrolle in Echtzeit. In der Standardkonfiguration leuchtet ein langlebiger LED-Blitz die Materialbahnen homogen aus. Bei Bedarf können Durchblitze, Lackblitze und UV-Blitze modular ergänzt werden. Damit erlaubt BST PROView die Anzeige des Vorder- zu Rückseiten-Registers, von Lacken und UV fluoreszierenden Farben.
„Die Geräte sind einfach zu handhaben. Eine Person kann es mit ein paar Schrauben montieren und in Betrieb nehmen. Die erforderlichen Updates zieht es sich automatisch, sodass man praktisch sofort loslegen kann“, begeistert sich Friedrich Lodenkemper. Sein Sohn erkennt die wesentlichen Vorteile im praktischen Einsatz: „Das System lässt sich einfach nutzen. Alle Aufgaben sind intuitiv zu bearbeiten, was an der durchdachten Nutzeroberfläche liegt. Das Druckbild wird auf einem hochauflösenden 22-Zoll-Monitor dargestellt und die Steuerung über ein Multitouch-Panel angesprochen.“ Darauf sind je nach Konfiguration der Hardware neben minimalen Farbabweichungen auch fehlende Lacke, Farbschleier oder mechanische Fehler sichtbar. „Die Leute, die die Maschinen bedienen, sind sehr zufrieden. Weil die Darstellung gestochen scharf ist, müssen wir die Maschinen auch seltener anhalten. Das führt zu reibungslosen Projektabwicklungen“, so Betriebsführer Friedrich Lodenkemper. Dank seiner Traversenmontage eignet sich BST PROView sowohl für Schmalbahn- als auch Breitbahnanwendungen.
High-End Video-Bahnüberwachungssystem BST iPQ-View
Auf der neuen Müller Martini Concepta 10-Farben wurde von vorneherein die High-End Video-Inspektionslösung iPQ-View implementiert. „Wir haben uns bei unserer größten Maschine für die High-End-Lösung entschieden. Vor allem die beeindruckende Bildqualität des Monitors und die hohe Bedienungsfreundlichkeit der Benutzeroberfläche haben uns überzeugt. Alle Komponenten spielen so gut zusammen, dass es die Qualitätskontrolle für die Bediener stark vereinfacht und damit das Risiko von Fehlern senkt. Wenn es doch einmal zu Problemen kommt, schafft die Fernwartung mit ihrer einfachen und unverzüglichen Fehlerdiagnoseschnelle Abhilfe.“
Fazit:
„Wir freuen uns, zu sehen, welchen großen Unterschied unsere Technologien in Kombination mit klarer Zielsetzung bewirken können. Die enge und produktive Zusammenarbeit mit Vahle Print & Service GmbH hat beide Seiten vorwärtsgebracht. Mit unseren Systemen unterstützen wir gerne den hohen Qualitätsanspruch und die zukunftsorientierte Ausrichtung der Vahle GmbH, und freuen uns auf die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit“, sagt Fabian Kneip, Area Sales Manager bei BST. Im Ergebnis hat die Modernisierung der Druckstraße der Vahle Print & Service GmbH mit Registersteuerung BST AR 4400 und den Video-Bahnüberwachungssystemen BST PROView bzw. iPQ-View zu signifikanten Verbesserungen geführt. „Die Mailings wirken im Ergebnis brillanter durch mehr Tiefenwirkung und höhere Randschärfe“, resümiert Friedrich Lodenkemper. Denn die hohe Auflösung der Inspektionsinstrumente ermöglicht präzises Farbmanagement, macht selbst geringfügige Fehler sofort sichtbar, was die Ergebnisqualität steigert und gleichzeitig Reaktionszeiten sowie die Makulatur verringert. Die schnelle Implementierung und einfache Bedienung der Systeme haben die Ausfallzeiten reduziert und damit die gesamte Anlageneffizienz gesteigert. „Wir sind sehr zufrieden mit der Modernisierung, denn wir können Ressourcen schonen und unseren Kunden dennoch die Topqualität liefern, die sie erwarten.“ Durch die Nachhaltigkeit der Prozesse kann die Vahle GmbH erneut ihre Position als umweltbewusstes und wettbewerbsfähiges Unternehmen weiter stärken.