"Unsere Pionierarbeiten haben sich gelohnt. Durch das flächendeckende ELVIS-Netzwerk können Kunden nun auch Teilladungen systematisiert und wirtschaftlich transportieren", sagt Kolja Fichtner, Geschäftsführer der ELVIS Teilladungssystem GmbH. Aktuell besteht das Teilladungsnetzwerk aus 68 Partnerdepots in Deutschland und angeschlossenen Systempartnern aus über 20 europäischen Ländern.
Zwei Jahre nach der Gründung nutzen bis zu 100 Lkw mit über 2.000 Palettenstellplätzen pro Nacht das Terminal in Nordhessen. Die Anzahl der umgeschlagenen Lkw seit der Eröffnung des Hubs wurde mehr als verdoppelt. Neben einer hohen Anzahl an mittel-ständischen Unternehmen stieg parallel auch die der Großverlader, die in das Netzwerk einspeisen. So nutzt unter anderem auch ein weltweit führender Konsumgüterhersteller die Teilladungsverkehre von ELVIS.
Im Gegensatz zu Stückgut-Hubs gibt es in Knüllwald keine Rampen oder Ladetore. Stattdessen fahren die Lkw ebenerdig in das Terminal und werden von Staplern seitlich be- und entladen. Kolja Fichtner sieht hier einen entscheidenden Vorteil: "Unsere Schadensquote liegt dadurch im Promillebereich. Auch empfindliche Ware schlagen wir problemlos um." Für den Transport größerer Stellplatzmengen sind aktuell 20 Vario Liner in Betrieb. Diese können aufgrund von flexibel einstellbaren Zwischenböden bis zu 60 Stellplätze aufnehmen.
Teilnehmer des Netzwerkes haben in Knüllwald die Möglichkeit, ihre nicht kombinierbaren Teilladungen des jeweiligen Tages in den Nachtstunden einzuspeisen. Das System gewährleistet somit, dass alle Aufträge in der gleichen Nacht den Hub wieder in die vorgesehenen Zielregionen verlassen. "Vor dem Jahr 2011 war der Markt für Teilladungen in Deutschland unsystematisiert", sagt Fichtner. Einige Frachtführer hätten versucht Teilladungen auf einem Lkw für eine bestimmte Richtung zu kombinieren. Für den Geschäftsführer der ELVIS Teilladungssystem jedoch keine Dauerlösung: "Diese Form der Abwicklung war nicht zu jeder Zeit und schon gar nicht flächendeckend möglich."
Das Teilladungssystem von ELVIS funktioniert nach dem Hub-and-Spoke-Prinzip. Jeder Systemteilnehmer ist verpflichtet, aus seiner Heimatregion den Zentral-Hub in Knüllwald mit mindestens einem Lkw anzufahren. Die Systematisierung der Verkehre wird dadurch realisiert, dass jedem teilnehmenden Depot ein festes Zustellgebiet zugeordnet ist, indem die Eingangssendungen verteilt werden. Für jedes Depot ergeben sich auf diese Weise festgelegte Abfahrzeiten sowie regionale Grenzen.
Für die Zukunft ist durch neue Mengenvolumen weiteres Wachs-tum geplant, insbesondere im internationalen Rahmen. "Die starke Nachfrage der Unternehmen und der Trend zu systematisierten Teilladungen stimmt uns zuversichtlich. Weitere Kapazitäten sind durch eine vorausschauende Planung beim Bau des Zentralhubs vorhanden", betont Fichtner. Seit März dieses Jahres betreibt die ELVIS Teilladungssystem GmbH zudem den Süd-Hub in Herbrechtingen. Dadurch sollen Süd-Süd-Verkehre sowie Transporte nach Südeuropa effizienter abgebildet werden.