Ob Automobilbau oder Energiebranche - die Entwicklung von Schlüsselbranchen innerhalb der BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) hat direkte Auswirkung auf den Maschinenbau, der letztlich die benötigten Produktionslösungen bereitstellen muss. Dafür gibt es eine Fülle von Anhaltspunkten. So sollen laut Germany Trade and Invest (GTAI) alleine in der russischen Exklave Kaliningrad in den nächsten Jahren 3 Milliarden Euro in sechs Montage- und fünfzehn Zulieferbetriebe der nationalen Automobilindustrie investiert werden, zudem siedeln sich immer mehr internationale Zulieferunternehmen im Land an. Ähnliches zeigt sich in Brasilien. Laut dem nationalen Automobilverband Anfavea werden bis 2015 rund 22 Milliarden US-Dollar in die Produktion investiert. In Indien zieht das Wirtschaftswachstum allgemein "eine Fülle von Investitionsvorhaben in die Infrastruktur des Landes sowie neue Industrieanlagen nach sich", wie GTAI urteilt.
Dass der deutsche Maschinenbau auf diese Dynamik und die dahinterstehenden Chancen vorbereitet ist, zeigt idealtypisch das Beispiel EMAG. Die Spezialisten verstehen sich als "Lösungspartner" für die metallverarbeitende Industrie - auch und gerade in den aufstrebenden Schwellenländern ist dieser Ansatz von großer Bedeutung. "Wir liefern eben nicht nur eine Werkzeugmaschine. Stattdessen geht es um gezielte Produktionslösungen, die wir in jeder Hinsicht an die Gegebenheiten anpassen und auf Kundenanforderungen zuschneiden", erklärt Dieter Kollmar, Geschäftsführer der EMAG Holding GmbH. "Das betrifft natürlich typische Faktoren wie gewünschte Losgrößen, Bauteilvarianten oder allgemein die Flexibilität in den Abläufen. Gleichzeitig wird aber auch die gesamte Technologie, Automation, Schnittstellen und Steuerung perfekt auf die Bedingungen vor Ort abgestimmt." Der Vorteil für den Kunden liegt auf der Hand - gerade wenn eine bestehende Produktion erweitert wird oder die Herstellung in einem neuen Markt gänzlich neu aufgebaut werden muss: Die Fertigungssysteme sind immer "aus einer Hand", auch komplexe Prozesse mit Peripheriemaschinen und Einrichtungen werden schlüsselfertig bereitgestellt. Der Aufwand für die Produktionsplaner vor Ort sinkt deutlich.
VL 2: Hocheffektives Platzwunder
Dass auf der anderen Seite dieser Anspruch direkt in die Maschinenentwickelung mit einfließt, zeigen auf beeindruckende Weise die Beispiele VL 2 bzw. VT 2-4. Die VL 2 ist eine Pick-up-Drehmaschine, bei der die EMAG Ingenieure zwei extreme Ansprüche zusammenbringen: auf kleinstem Raum die größtmögliche Produktivität umzusetzen. "Das ist in der Tat der entscheidende Ansatz", bestätigt Dieter Kollmar. "Obwohl die Vertikaldrehmaschine nur rund fünf Quadratmeter Stellplatz benötigt, wartet sie trotzdem mit einem vollwertigen Automationskonzept inklusive Transportband, Werkstückspeicher und Pick-up-Spindel auf. In Kombination mit der vertikalen Drehbearbeitung ergeben sich sehr schnelle Fertigungsprozesse." Anders gesagt: Kurze Wege bei der Beladung der Maschine garantieren letztlich niedrigste Stückkosten. Im Vergleich zu automatisierten Horizontal-Drehmaschinen steigt die Produktivität deutlich an. Zudem ist das Handling der VL 2 einfach. Alle Serviceeinheiten sind frei und schnell zugänglich. Der Anwender kann sie in einem Schritt einrichten. "Auch das ist natürlich wichtig für die Produktivität. Bediener ohne Erfahrung an einem neuen Standort finden sich schnell zurecht. Insgesamt ist dies eine optimale Lösung für Unternehmen, die ihre Produktion mit möglichst kleinem Investitionsaufwand erweitern wollen."
VT 2-4: Für die anspruchsvolle Wellenproduktion
Ein ganz ähnlicher Ansatz zeigt sich bei der EMAG Vertikaldrehmaschine VT 2-4. Mit ihr haben die Spezialisten ein ebenso schnelles Fertigungssystem für die Wellenproduktion am Start. Selbst anspruchsvollste Zerspanaufgaben lassen sich direkt umsetzen. Bei der Produktion von Wellen bis 400 Millimetern Länge und 63 Millimetern Durchmesser sinken die Bauteilekosten massiv ab, weil die Span-zu-Span-Zeiten (wie bei der VL 2) extrem niedrig sind: Über Werkstückgreifer werden die Rohteile in die Maschine transportiert und nach der Bearbeitung wieder entnommen. Je nach Werkstück dauert diese Wechselzeit nur ca. 6 Sekunden. Auch der eigentliche Drehprozess vollzieht sich sehr schnell. Das Bauteil wird per 4-Achs-Bearbeitung gleichzeitig von zwei Seiten bearbeitet. Für dauerhafte Prozessicherheit sorgt dabei die vertikale Anordnung des Bauteils - durch den freien Spänefall werden Spänenester im Maschinenraum vermieden.
Zentrale Projektabwicklung
"Wir sind überzeugt davon, dass wir mit diesen EMAG typischen Lösungen optimal auf die spezifischen Bedürfnisse in den aufstrebenden Märkten, aber natürlich auch in Europa oder den USA aufgestellt sind", bestätigt Dieter Kollmar den Ansatz. Schon die Produktionsplanung wird enorm vereinfacht - zum Beispiel auch, weil keine zusätzlichen Roh- und Fertigteilspender und überhaupt nur wenig Raum benötigt werden. Zugleich fungieren die EMAG Gruppen-Ingenieure als zentrale Projektabwickler. Sie greifen auf Maschinen mit optimierten Schnittstellen zurück, die ganz nebenbei für einen schnellen Anlauf sorgen und wartungsfreundlich sind. "Wenn es darum geht, möglichst schnell zu einer ganzheitlichen und hocheffektiven Produktionslösung zu kommen, ist dieser Ansatz aus unserer Sicht die erste Wahl."