Schon die Außenmaße der Maschinen VL 2 P und VT 2-4 für kleine Flansch- und Wellenteile machen deutlich: Hier kommt ein besonderes Maschinenkonzept auf den Markt. Die Maschinen sind nur 1.600 Millimeter schmal - und das mit gutem Grund: Auf diese Weise ist es sehr einfach möglich, mehrere der Vertikaldrehmaschinen nebeneinander aufzubauen, in Reihe zu schalten und trotzdem nur verhältnismäßig wenig Raum zu verbrauchen. Eine platzsparende Prozesskette ist gewissermaßen bereits in der Konstruktion der einzelnen Anlagen mitgedacht. Auch die Bedien-Zugänge zu den einzelnen Maschinen passen sich dieser Grundbedingung an. Der Anwender kann alle relevanten Steuerungseinheiten und Zugänge einfach von vorne bedienen. Gleichzeitig lässt sich die gesamte Peripherie an der Hinterseite erreichen - auch das ist wichtig, wenn eine Verkettung der Anlagen gewünscht ist.
Produktivität groß geschrieben
Das Maschinendesign ist klar auf Produktivität ausgelegt. Anwender sollen in jedem Detail die für sie beste Lösung auswählen können. So steht für die Flansch-Bearbeitung die zweispindlige Vertikaldrehmaschine mit Pendeltechnik VL 2 P zur Verfügung. Hier pendelt der Werkzeugrevolver zwischen den beiden Arbeitsspindeln (der Buchstabe "P" steht für das Pendeln). Während ein Werkstück beladen wird, befindet sich das andere in der Bearbeitung. Auf diese Weise sinken die Nebenzeiten massiv. Bei Zykluszeiten von 20 Sekunden kann sogar die Produktivität von mehrspindligen Maschinen erreicht werden. Für die Wellenbearbeitung steht mit der VT 2-4 eine 4-achsige Vertikaldrehmaschine zur Verfügung.
Auch kleinste Bauteile lassen sich bearbeiten
In beiden Maschinen kommt ein 160er-Drehfutter zum Einsatz, mit dem sich auch sehr kleine Drehteile bearbeiten lassen. Der größtmögliche Werkstück-Durchmesser beträgt 100 Millimeter, die maximale Drehlänge bei Wellen beträgt 400 Millimeter und die maximale Länge der Futterteile liegt bei 150 mm. Beide Maschinen setzen zudem auf das erfolgreiche Pick-up-Prinzip - die Maschinen beladen sich gewissermaßen selbst. Bei der Futtermaschine VL 2 P übernimmt diese Aufgabe die Hauptspindel, bei der Wellen-Bearbeitung in der VT 2-4 sind hierfür die beiden Revolver zuständig.
Gut ausgestatt auch für alle Zerspanaufgaben
Für jede Aufgabenstellung gerüstet ist der in den Maschinen eingesetzte Werkzeugrevolver mit zwölf Werkzeugplätzen, wobei bei der VT 2-4 für die 4-Achsbearbeitung natürlich zwei Revolver zum Einsatz kommen. Alle Werkzeugplätze des Revolvers lassen sich mit angetriebenen Werkzeugen ausstatten, die vor allem durch die Drehzahl von 6.000 min-1 und das Drehmoment von 20 Nm punkten können. Schnittstelle ist jeweils eine VDI 30. Auf Wunsch können die EMAG Maschinenbauer aber auch eine BMT 55-Werkzeugträgereinheit vorsehen. Bei der Werkzeugwahl gibt es also kaum Einschränkungen für jeden Anwender. Ähnlich offen und einfach angelegt ist die Steuerung der Anlagen. Die Bedienoberfläche bleibt unabhängig von der adaptierten CNC immer gleich. Der Anwender kann allerdings zwischen verschiedenen Steuerungen wählen. Für die Maschinen der Baureihe VLxx und VTxx stehen die Varianten 31i/32i von Fanuc (mit integrierter SPS) und Sinumerik 840D sl von Siemens (mit integrierter PLC S7-300) zur Verfügung. Sowohl der Schulungsaufwand als auch das Einrichten der Anlagen ist auf dieser Basis deutlich vereinfacht.
KASTEN 1
Vorteile der VL 2 P
- Hauptzeitparalleles Beladen der Hauptspindeln
- Extrem schnelle Span-zu-Span-Zeit
- Sowohl Folgeoperationen (Drehen 1. Seite + 2. Seite) als auch komplett unterschiedliche Werkstücke können auf der VL 2 P realisiert werden
- Dämpfung und Wärmestabilität durch das Maschinenbett aus Polymerbeton MINERALIT®
- Standardisierte Automatisierungsmodule sichern hohe Flexibilität
- Idealer Spänefall - Späne fallen frei nach unten
- Geringer Platzbedarf durch kompakte Bauweise
- Die Bearbeitungszeiten der beiden Spindeln können unterschiedlich lang sein
KASTEN 2
Vorteile der VT 2-4
- Integriertes Be- und Entladen
- Roh- und Fertigteilespeicher sind integrierte Bestandteile der Maschine
- Einsatz als Einzelmaschine oder im Verbund als Fertigungssystem
- Durch den vertikalen Aufbau der Maschine und dem damit verbundenen freien Spänefall wird die Bildung von Spänenestern vermieden
- Kurze Rüst- und Umrüstzeiten durch hervorragende Zugänglichkeit und Bedienerfreundlichkeit
- Weniger Aufwand für Sensorik durch direkt angetriebene Maschinenachsen und moderne Steuerungstechnik
- Geringerer Platzbedarf durch kompakte und vertikale Bauart