Die Fußgängerbrücke verbindet auf rund 90 Metern nicht nur die Ortsteile Detmerode und Westhagen miteinander, sondern fungiert auch als ein wesentliches Bindeglied für die Erreichbarkeit des Landschaftsschutzgebiets Rothehofer Forst einerseits sowie des Schulkomplexes inklusive Fach- und Gesamtschule und Kita andererseits. Vor allem radelnde Schüler sparen durch diesen Lückenschluss einen beträchtlichen Umweg entlang der Braunschweiger Straße und sind somit deutlich sicherer unterwegs.
Die im Brückenbau langjährig erfahrene Schmees & Lühn Holz- und Stahlingenieurbau GmbH & Co. KG aus dem emsländischen Fresenburg wurde mit dem Bau der Handläufe und Geländer beauftragt. Für die Beleuchtung holte Schmees & Lühn mit der Emslicht AG aus Geeste-Dalum einen in mehreren gemeinsamen Projekten bewährten Partner erneut ins Boot.
Gleichmäßige und ausreichend helle Ausleuchtung
Für die Stadt Wolfsburg stand neben der hohen Effizienz der LED-Technik vor allem die Sicherheit im Fokus. Sven Metzner, Planer für die öffentliche Beleuchtung in der aufstrebenden Metropole, erklärt die Anforderungen: „Für die richtlinienkonforme Ausführung der Brückenbeleuchtung standen mehrere Sicherheits- und Qualitätsaspekte im Vordergrund. Zum einen war eine homogene, gleichmäßige und ausreichend helle Ausleuchtung für die Nutzer – also Fußgänger und Radfahrer – das Ziel, damit keine ‚blinden Flecken‘ auf der fünf Meter breiten Route entstehen. Zugleich darf der unter der Brücke fließende Verkehr auf der Braunschweiger Straße keinesfalls geblendet werden. Die optische Gestaltung der Brücke spielte eine weitere, wenngleich untergeordnete Rolle: So sollte sie in beleuchtetem Zustand nicht wie eine Röhre wirken.“
Der Einsatz von LEDs gehört auch in Wolfsburg mittlerweile zum Standard und ist bei Neubau- und Sanierungsprojekten grundsätzlich vorgesehen. Hohe Lichtausbeute bei relativ geringen Energieverbräuchen, enorme Langlebigkeit der Produkte und die damit zusammenhängende Wartungsfreundlichkeit qualifizieren diese Technologie als besonders nachhaltig und auch als auf lange Sicht höchst wirtschaftlich. „Brücken sind nun einmal auf Dauerhaftigkeit hin konzipiert: Die technischen Einzelteile müssen also nicht nur haltbar, sondern bei Bedarf auch mit wenig Aufwand austauschbar sein“, so Sven Metzner weiter.
Leuchtmittel auf Brückenkonstruktion zugeschnitten
Wichtig für die ideale Ausleuchtung ist einerseits die Lichtverteilung, andererseits die Konstruktion der Brücke und des Geländers selbst. Die mit dem Stahlbau beauftragte Firma Schmees & Lühn und ihr Kooperationspartner Emslicht setzten die Planungen um. Die LED-Leuchtmittel wurden in die Handläufe an den beiden Längsseiten der Brücke eingeplant. Die Lamellen verhindern eine starke Ausbreitung des Lichts.
Tobias Tebbel, Prokurist bei Schmees & Lühn, kennt die Zusammenarbeit mit Emslicht persönlich nicht zuletzt auch als Projektleiter und weiß das Knowhow, die Zuverlässigkeit und die Flexibilität des Lieferanten besonders zu schätzen: „Es beeindruckt uns immer wieder, wie schnell es Emslicht stets gelingt, individuelle Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen. Hinzu kommt, dass die hochwertigen Produkte auch preislich absolut wettbewerbsfähig sind.“
70 Leuchten mit Dimmfunktion
Für die Fußgängerbrücke in Wolfsburg konzipierten der Geschäftsführer und Inhaber von Emslicht, Gerd Cosse, und sein -Team für die Edelstahlhandläufe eine Sonderanfertigung aus insgesamt 70 Leuchten. Um einen blendfreien Einsatz zu gewährleisten, führten die Techniker im Vorfeld diverse Lichtsimulationen durch, mit denen sich die verschiedenen Parameter – insbesondere Abstand, Höhe, Neigung, Lichtfarbe und Leistung – optimieren ließen. Mit Hilfe von Dialux Lichtberechnungen wurde die Ausleuchtung berechnet und visualisiert.
Die LEDs kommen nun auf eine Gesamtleistung von max. 1.200 W, um eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung zu erreichen. „Die Leuchten wurden von der Stadt Wolfsburg für den Nachtbetrieb optimal eingestellt. Gedimmt ergibt sich eine Leistung von nur ca. 200 Watt. In anderen Projekten der Brückenbeleuchtung sehen wir zudem einen möglichen RGB-Farbwechsel der Lichtfarbe vor. In diesem Fall hat der Auftraggeber diese Variante jedoch nicht als erforderlich erachtet“, blickt Gerd Cosse zurück.
Nicht blendend – aber überzeugend
Weil für den Betrieb der LEDs lediglich eine Schutzkleinspannung von 24 V nötig ist, ist die elektrische Sicherheit gegeben. Außer den Leuchten und Leitungen lieferte Emslicht auch zwei Schaltschränke mit den benötigten Vorschaltgeräten, Sicherungen und Dimmer. Um auf einen nie gänzlich auszuschließenden Stromausfall vorbereitet zu sein, wurden die beiden Schränke an den gegenüberliegenden Enden der Brücke platziert.
Von einem „strahlenden“ oder gar „blendenden“ Beispiel für die Gestaltung einer Fußgängerbrücke wollen die Projektbeteiligten nicht sprechen. „Aber die Verbindung aus Ingenieur-Knowhow für soliden Brückenbau einerseits und innovativer Beleuchtung andererseits hat sich in Wolfsburg erneut als lückenlos und überzeugend erwiesen“, meint Gerd Cosse.
Weitere Infos: www.emslicht.de; www.schmees-luehn.de