„Wir sind mit der Umsetzung des Revisionsprogramms sehr zufrieden“, resümiert Heiko Walch, Leiter von Block II. „Neben den Routinearbeiten konnten wir auch die größeren Einzelprojekte und Prüfungen erfolgreich durchführen. Dies waren die Grundüberholung des Generators, die Druck- und Wirbelstromprüfung an jeweils zwei der vier Dampferzeuger, die Grundüberholung von einer der drei Hauptspeisepumpen, die Inspektion einer der vier Hauptkühlmittelpumpen, eine Ultraschallprüfung des Reaktordruckbehälters sowie die Druckprüfung des Primärkreises.“
„Die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten hat hervorragend geklappt. Das gilt auch für die zeitweise bis zu 1.000 Mitarbeiter von Hersteller- und Spezialfirmen, die unser Team unterstützt haben“, berichtet Wolfgang Heni, kaufmännischer Geschäftsführer des GKN und der EnBW Kernkraft GmbH. „Auf diese Weise wurden die rund 5.000 Einzelaufgaben sehr gut erledigt. Mit den im Rahmen der Revision getätigten Investitionen halten wir die Sicherheit der Anlage weiterhin auf höchstem internationalen Niveau“, so Wolfgang Heni weiter.
Die Revisionsarbeiten fanden unter der Aufsicht des Umweltministeriums Baden-Württemberg statt und wurden im Auftrag des Ministeriums von Gutachtern des TÜV, der KeTAG (Kerntechnik-Gutachterarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg) und der MPA (Staatlichen Materialprüfungsanstalt, Stuttgart) begleitet. Nach der Abnahme der Arbeiten stimmte das Umweltministerium dem Wiederanfahren der Anlage zu.
Internationales Benchmarking: OSART-Mission im Oktober
Nach dem Ende der Revision richtet sich der Blick in Neckarwestheim nun auf ein weiteres sicherheitsgerichtetes Vorhaben. Vom 8. bis 24. Oktober 2007 wird die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) – eine Unterorganisation der Vereinten Nationen (UNO) – ein mit ausländischen Experten besetztes Team zu einer so genannten OSART-Mission nach Neckarwestheim entsenden. Die Experten werden sehr umfassend die Betriebsführung des Kernkraftwerks bewerten. OSART-Missionen gelten als die intensivste und zugleich transparenteste Form der Bewertung von Kernkraftwerken. Die Ergebnisse der Missionen werden von der IAEA veröffentlicht und sind für jedermann zugänglich.
Die Initiative für die OSART-Mission ging von der EnBW aus. „Wir verdeutlichen damit unseren Willen, unsere Kernkraftwerke an internationalen Maßstäben messen zu lassen“, erläutert Dr. Hans-Josef Zimmer, Vorstandsmitglied der EnBW Kraftwerke AG und zugleich Vorsitzender der Geschäftsführung der EnBW Kernkraft GmbH. „Nach der OSART-Mission in Neckarwestheim wird die EnBW der einzige Kernkraftwerksbetreiber in Deutschland sein, dessen Produktionsstandorte innerhalb weniger Jahre komplett von der IAEA bewertet wurden. Die im vergangenen Jahr abgeschlossene OSART-Mission an unserem Standort Philippsburg hat bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass die EnBW ein zuverlässiger Betreiber von Kernkraftwerken ist. Mit der Bewertung des Standortes Neckarwestheim durch das unabhängige Experten-Team werden wir dem erneut Nachdruck verleihen.“