Roman Zofka, Leiter der Anlage Block 1, zieht eine positive Bilanz: „Die Revision ist gut verlaufen, wir sind mit der Umsetzung des Arbeitsprogramms sehr zufrieden.“ Die größeren Einzelprojekte unter den Routinearbeiten waren vor allem Wartungs- und Inspektionsarbeiten im Bereich der Steuerstabantriebe, an einer Zwangsumwälzpumpe und an einer der beiden Niederdruckturbinen. Außerdem wurden Arbeiten an zwei der vier Kühlwasserkanäle und am internen Niederspannungsnetz durchgeführt. Der Maschinentransformator wurde inspiziert und die Trafoschutzeinrichtungen ertüchtigt.
Wie der Aufsichtsbehörde und der Öffentlichkeit bereits gemeldet wurde, führten Prüfarbeiten während der Revision dazu, dass ein intakter Notstromdiesel für kurze Zeit nicht automatisch gestartet werden konnte. Seine Funktion wäre durch andere Diesel jederzeit gewährleistet gewesen. Ursache war eine fehlerhafte Prüfanweisung, die umgehend korrigiert wurde. Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage, des Personals und der Umgebung.
Die Revisionsarbeiten fanden unter der Aufsicht des Umweltministeriums Baden-Württemberg statt und wurden im Auftrag des Ministeriums von Gutachtern des TÜV, der KeTAG (Kerntechnik-Gutachterarbeitsgemeinschaft
Baden-Württemberg) und der MPA (Staatlichen Materialprüfungsanstalt, Stuttgart) begleitet. Nach der Abnahme der Arbeiten stimmte das Umweltministerium dem Wiederanfahren der Anlage zu.
Der Block 1 des Kernkraftwerks Philippsburg ist ein Siedewasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 926 Megawatt. Die Anlage ging 1979 in Betrieb und hat im Jahr 2006 über sieben Milliarden Kilowattstunden Strom produziert.