Die Erneuerbaren Energien reagieren auf diese Marktpreissignale, indem heute viele der installierten Biomasse- oder Wasserkraftanlagen zielgerichtet bis zu 5 Mal am Tag ihre Produktion reduzieren oder im Falle von Biogas- oder Deponiegasanlagen das Gas in den Speichern zurückhalten, um es in Zeiten höheren Bedarfs einzusetzen. Reicht dies nicht aus, wird auch die Erzeugungsflexibilität fernsteuerbarer Wind- und Solarparks eingesetzt. Insbesondere an den lastschwachen Wochenenden sind flexible Erzeugungseinheiten inzwischen regelmäßig im Einsatz.
Für die Erzeuger führt diese aktive Einflussnahme auf ihr Erzeugungsverhalten zu attraktiven Mehrerlösen. Ein solch zielgerichtetes Handeln setzt jedoch voraus, dass tausende dezentrale Erzeugungsanlagen fortlaufend die Markt- und Netzverhältnisse verfolgen und abgestimmt auf diese reagieren.
Aus diesem Grund hat die Energy2market GmbH (e2m) in den vergangenen Jahren erfolgreich ein sogenanntes Virtuelles Kraftwerk (VKW) aufgebaut, an das mehr als 2.200 Technische Einheiten mit einer Gesamtleistung von ca. 3.100 MW, davon allein über 900 Biogasanlagen, angeschlossen sind. Hinzu kommen regelbare Verbraucher und Speicher.
Diese Vernetzung ermöglicht der e2m und den Anlagenbetreibern unter anderem die Teilnahme an Regelenergiemärkten. So hat die e2m bisher insgesamt 285 MW Regelenergie präqualifiziert und vermarktet als einziger Direktvermarkter bereits seit März 2012 neben Minutenreserveleistung auch die höherwertige Sekundärregelleistung.
Doch auch Anlagen, die heute nicht am Regelenergiemarkt teilnehmen können, wie z.B. Wind- und Solaranlagen, profitieren von dieser Entwicklung. Ihre Anbindung an das Virtuelle Kraftwerk und der damit verbundene Austausch von Erzeugungsdaten verringern potentielle Vermarktungsrisiken für die e2m und ermöglicht attraktive Vermarktungskonditionen.