Ziel von e2m ist, die Flexibilität des virtuellen Kraftwerks aus dezentralen Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen sowie Speichern bestmöglich einzusetzen, um noch bessere Erlöse für die Anlagenbetreiber zu erzielen. Dazu müssen verschiedene Marktchancen in einem permanenten Prozess geprüft und verglichen werden - eine Aufgabe, für die e2m mit der neuen Planungs- und Optimierungslösung von ProCom bestens gerüstet ist. Sie soll im Frühling dieses Jahres in Betrieb gehen und umfasst im ersten Schritt die Biogas-Pools und -anlagen.
Zum Lieferumfang der Lösung, die auf der IT-Plattform BoFiT basiert, gehörte auch die Abstimmung und Automation der kurzfristigen Planungsprozesse, die ProCom gemeinsam mit den Spezialisten der e2m erarbeitet und umgesetzt hat, sowie ein begleitendes Schulungsprogramm. Damit kann e2m die Lösung eigenständig weiterentwickeln und auf ihr gesamtes Portfolio übertragen.
Marktchancen klar bewerten und gegeneinander abwägen
Kerngeschäft von e2m ist die fortlaufende Bewirtschaftung im Spot- und Intraday-Markt sowie die Nutzung physischer Flexibilität zum Positionsausgleich, als Handelsprodukt oder als Systemdienstleistung (Regelenergie). Das Unternehmen ist derzeit der größte Pool-Anbieter für Regelleistung in Deutschland. Es verfügt über die notwendige Infrastruktur für die Vermarktung von Flexibilität und hat Zugang zu allen deutschen und ausgewählten internationalen Handelsmärkten. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells ist die Fähigkeit, sich schnell und flexibel an neue regulatorische Bestimmungen und Marktentwicklungen anzupassen "Die Lösung von ProCom trägt entscheidend dazu bei, denn sie erlaubt es uns, alle Märkte integriert zu betrachten und unterschiedliche Marktchancen klar zu bewerten und gegeneinander abzuwägen", sagt Andreas Keil, Gründer und Geschäftsführer der e2m.
Die ProCom-Lösung sorgt für einen rollierenden Planungsprozess über alle kurzfristigen Vermarktungsstufen im Regelleistungs- und Spotmarkt sowie eine kontinuierliche, geschlossene Optimierung des Kraftwerkseinsatzes. Im täglichen Betrieb fließen ständig neue Informationen - zum Beispiel aktualisierte Prognosen und Verfügbarkeitsmeldungen, aber auch neue Handelspositionen aufgrund getätigter Gebote - in die folgenden Optimierungsläufe ein. Selbst nach der letzten Handelsmöglichkeit, dem "Gate Closure" im Intraday-Handel (45 Minuten vor Lieferung), kann e2m die Erbringung noch weiter zu optimieren.
Keil resümiert: "Wir arbeiten ständig daran, noch besser für unsere Kunden zu wirtschaften. Dabei hilft uns die ProCom-Lösung, denn wir können bei der Vermarktung ihrer Anlagen noch höhere Deckungsbeiträge erzielen. Das bedeutet, dass unsere Kunden, die Betreiber von Biogas-, Windenergie- oder Solaranlagen, mehr Geld mit ihren Anlagen verdienen."
Schnell und flexibel: Mit intelligenter Modellierung zum Erfolg
Basis für die mathematische Optimierung der Vermarktung bildet ein techno-ökonomisches Modell, welches die Erzeugungsanlagen und Speicher mit allen technischen Randbedingungen, aber auch Märkte und Bezugsverträge für Brennstoffe einschließt. Solche mathematischen Modelle und Methoden sind bei der Einsatzplanung klassischer Erzeugungsportfolios sehr häufig im Einsatz. Bei einem virtuellen Kraftwerk besteht die Herausforderung darin, sehr viele verteilte, heterogene Anlagen abzubilden. Zum Beispiel gibt es im Portfolio der e2m flexible und weniger flexible Biogasanlagen oder Anlagen mit und ohne Speicher.
Eine Optimierungslösung für virtuelle Kraftwerke muss zwei wichtige Kriterien erfüllen: Zum einen sollte sie schnell Ergebnisse liefern, um auch für den Intraday-Handel entsprechende Entscheidungsgrundlagen zu schaffen. Zum anderen sollte sie gut handhabbar und flexibel sein, damit Änderungen im virtuellen Kraftwerk, zum Beispiel neue Anlagen, schnell und ohne großen Aufwand nachgehalten werden können.
Erreicht wird dies durch Zusammenfassen der unterschiedlichsten Anlagen zu Asset-Typen. Das sichert einerseits die erforderliche Genauigkeit und sorgt dafür, dass die Flexibilität jeder Anlage berücksichtigt und bestmöglich vermarktet wird. Andererseits werden durch die Aggregation eine hohe Performanz sowie die einfache Pflege der Lösung sichergestellt. Im Fall der e2m beispielsweise ließen sich sämtliche Biogasanlagen zu sieben Asset-Typen zusammenfassen.
Über ProCom GmbH
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