Die Nachfrage nach einer Energieversorgung aus erneuerbaren Energien ist groß. Einerseits ist der Klimaschutz ein wichtiges Thema bei den Bürgern, andererseits die Unabhängigkeit von den drastisch steigenden Öl- und Gaspreisen. Schon vor der aktuellen Energiekrise wollten Anton Fichtner und sein Sohn Michael ein Nahwärmenetz bauen, das die Wärme zu 100% aus Hackschnitzeln bezieht.
Zusammen mit dem Nahwärmeexperten ENERPIPE und der Heizungsbau Firma Götz wurde das Wärmenetz seit Herbst 2021 geplant und befindet sich nun mitten in der Umsetzung. Damit die ersten 10 Häuser diesen Winter schon von der regenerativen Wärme profitieren können, wurden 360m hochgedämmtes Kunststoffrohr CaldoPEX verlegt. Als nächsten Schritt werden zeitnah die Pufferspeicher mit Übergabestationen bei den Anschlussnehmern installiert.
Schon bei der Planung wurde berücksichtigt, dass sich mehrere öffentliche Gebäude an das Netz anschließen können. Die Kirche und das Pfarrheim sind bereits angeschlossen. Michael Fichtner ist zufrieden: „die Arbeiten gehen gut voran, der Leitungsbau ist jetzt abgeschlossen und für eine Erweiterung des Netzes haben wir noch Potenzial.“
Der Hackschnitzelkessel von Heizomat erzeugt eine Wärmemenge von 350.000 kWh, damit werden jährlich ca. 35.000 Liter Heizöl eingespart, das entspricht einer CO2 Reduktion von 102.200 kg. Diese Bilanz kann sich ökologisch wie auch ökonomisch sehen lassen.
Die Hackschnitzel aus dem eigenen Wald und der Region lagern im extra dafür gebauten Bunker, eine Förderschnecke transportiert das Holz direkt in den Heizkessel. Betriebssicherheit gibt die E-Control Visualisierung, damit kann vom Computer aus jederzeit das Netz betrachtet und optimiert werden. „Wenn der Betreiber nicht selbst schon eingreift bei Unregelmäßigkeiten, reicht ein Anruf, um wichtige Parameter einzusehen und anzupassen. Dieses System ist einfach, schnell und sicher,“ resultiert Ines Fleischmann vom ENERPIPE-Team vor Ort.
Mit gutem Gewissen für die Umwelt und mit der Sicherheit von berechenbaren Nebenkosten, können die Anschlussnehmer in den Winter starten.