Das Herzstück des Wärmenetzes bildet eine Hackschnitzelanlage mit einer Leistung von 150 kW, die ausschließlich mit regionalem Holz aus heimischen Wäldern betrieben wird. „Für meinen Neubau wollte ich eine Heizung, die den Klimaschutz unterstützt und langfristig zukunftssicher ist“, erklärt Betreiber Stefan Schmid. Die Idee stieß auch bei seinen Nachbarn auf Begeisterung – sie entschieden sich ebenfalls für den Anschluss an das Netz.
Die Bauarbeiten erstrecken sich über eine Trassenlänge von knapp 500 Metern. Hochgedämmte CaldoPEX-Rohre leiten die Wärme effizient zu den einzelnen Häusern. Jedes der angeschlossenen Gebäude verfügt über einen Pufferspeicher und eine Übergabestation, die den reibungslosen Betrieb sicherstellen.
Für die Planung und Umsetzung des Projekts hat sich Schmid Unterstützung von der Firma ENERPIPE aus Hilpoltstein geholt. Das Unternehmen liefert nicht nur die Rohre, Pufferspeicher und weiteres Zubehör, sondern bietet auch ein digitales Überwachungssystem namens „E-Control“. „Diese Visualisierung ermöglicht es, das Wärmenetz jederzeit vom Computer oder Smartphone aus zu überwachen und zu optimieren“, erklärt Andreas Haubner von ENERPIPE. „Falls Unregelmäßigkeiten auftreten, kann der Betreiber sofort eingreifen oder unsere Hilfe anfordern.“
Das Projekt wird voraussichtlich bis Ende November abgeschlossen und in Betrieb genommen. Es spart jährlich etwa 40.000 Liter Heizöl ein und reduziert die CO2-Emissionen um rund 100.000 Kilogramm. Diese ökologisch nachhaltige Lösung ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch ökonomisch attraktiv. Dank staatlicher Förderungen und der Nutzung regionaler Ressourcen bleibt die Wertschöpfung vor Ort, was auch der heimischen Wirtschaft zugutekommt. Seine Erfahrung beim Bau dieses Wärmenetzes kann Betreiber Stefan Schmid direkt umsetzen: für die Gemeinden Großhöhenrain und Kleinhöhenrain plant er weitere Wärmenetze – interessierte Anschlussnehmen können sich beim Bauunternehmen Schmid GmbH &Co.KG in Westerham melden.
Die teilnehmenden Haushalte profitieren in Zukunft von stabilen Energiekosten und sind unabhängig von schwankenden Preisen für Öl und Gas. „Dieses Projekt zeigt, wie man in kleinen Gemeinden gemeinsam Großes für den Klimaschutz erreichen kann“, betont Schmid.
Das Nahwärmenetz in Ginsham ist ein Vorbild für andere Gemeinden und zeigt eindrucksvoll, wie eine nachhaltige Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien umgesetzt werden kann – ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich lohnend.