Den Landwirt Stefan Mehrl aus dem niederbayerischen Hausen haben all diese Argumente dazu bewogen, ein eigenes Nahwärmenetz zu bauen und seine Nachbarn mit anzuschließen. Es war klar, dass sein neues Einfamilienhaus eine alternative und umweltverträgliche Wärmequelle braucht.
Als Landwirt und Waldbesitzer lebt er von und mit der Natur, deshalb hat er sich für eine Hackschnitzelanlage mit 200kW von Heizomat entschieden. Diese Heizzentrale erzeugt eine Wärmemenge von 412.520 KWh, genug Kapazität für die interessierten 17 Anschlussnehmer. Als Partner für die Planung und Umsetzung holt sich Mehrl die Firma ENERPIPE mit ins Boot.
Im Juli haben die Bauarbeiten mit der Verlegung der Rohre begonnen. Die Trassenlänge beläuft sich auf über 700m und wird mit dem hochgedämmten Kunststoffrohr CaldoPEX PLUS verlegt. Jedes Anschlussgebäude soll mit einem dezentralen Pufferspeicher mit Übergabestation ausgestattet werden, damit die Wärmeabnahme vor Ort individuell gesichert ist.
Wenn die geplante Bauzeit von fünf Monaten eingehalten wird, kann im Winter das Netz schon in Betrieb gehen. Die Hackschnitzel für die Befeuerung liefert Landwirt Karl Mehrl selbst: „Eine Öl- oder Gasheizung ist ja keine Option mehr heutzutage. Als Landwirt muss ich umweltbewusst denken. Meine Hackschnitzelanlage erfüllt alle Umweltkriterien und wird auch die nächste Generation überdauern.“
Das Nahwärmenetz von der „Bioenergie Stefan Mehrl“ spart jährlich 30.000 Liter Öl ein und vermeidet somit CO2-Emissionen von 87.600 kg. Ganz offensichtlich sind immer mehr Menschen bereit, den Klimaschutz vor ihrer Haustür ernst zu nehmen und in konkrete Projekte umzusetzen.