Der 600 kW-Prototyp in Prenzlau bot die Möglichkeit, Material und Haltbarkeit zu prüfen, Effizienzsteigerungen in der Serie zu erreichen.
Michael Wenske, Projektleiter Wasserstoff: "Mit dem atmosphärischen Elektrolyseur in Prenzlau verfügen wir über ein erprobtes System mit einer installierten Leistung von 600 kW und mehr als 120 Normkubikmetern Wasserstoff pro Stunde. Damit haben wir das Know-how erworben, um den Ansprüchen eines Kunden entsprechen zu können, der eine zehnmal größere Leistung mit 6 MW und 1000 Normkubikmetern Wasserstoff pro Stunde in Auftrag gab." Innerhalb eines Jahres wurde damit die Vorserie atmosphärischer Elektrolyseure mit einer Modulleistung von 2 MW realisiert.
"Damit wurde erstmals ein Elektrolyseur dieser Größenordnung in einem Werk komplett vormontiert und an den Kunden ausgeliefert." Fertigungstechnisch sei dies, so Wenske, ein wesentlicher Schritt nach vorn. Realisiert wurde der Auftrag durch die ENERTRAG HyTec GmbH, ein 2010 gegründetes Tochterunternehmen der ENERTRAG AG.
Forschung und Entwicklung gehen jedoch weiter. So setzt man bei der Betrachtung zukünftiger Energiesysteme mit dem alkalischen Druckelektrolyseur auch auf eine weitere Produktlinie. Den Prototyp dafür hat ENERTRAG HyTec an das Wasserstoffforschungszentrum der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) geliefert. "Bei diesem wird mit einem Betriebsdruck von bis zu 60 bar getestet. Ziel ist es, mit solchen Systemen perspektivisch die Einspeisung in Mitteldruckleistungsnetze zu realisieren." Dabei wird Wasserstoff unter hohem Druck produziert und so bereits innerhalb des Produktionsprozesses komprimiert. Das erspart den energieintensiven Zwischenschritt der Gasverdichtung mittels eines Kompressors.
Bei allen Untersuchungen gehe es darum, Elektrolyseure zu bauen, wie sie den Anforderungen der Energiewirtschaft in allen Belangen entsprechen. Zentrale Begriffe hierbei sind integrierte Power-to-Gas-Kraftwerke und CO2-freie Mobilität auf Basis von Wasserstoff.