Die Energiewende schafft eine Vielzahl an volkswirtschaftlich getriebenen Herausforderungen für die Energiewirtschaft. Der Einfluss erklärter Zukunftsthemen wie Dekarbonisierung, Dezentralisierung, Digitalisierung, Diversifizierung und Demographie auf Infrastrukturbetreiber ist präsenter denn je. In der Konkretisierung ergeben sich hieraus eine Vielzahl an Richtlinien, Gesetzen und Verordnungen und in deren Folge konkrete Projekte zu Themen, wie etwa Integration von dezentralen Erzeugeranlagen, Sektorenkopplung, Redispatch 2.0, Spitzen-lastglättung, Smart-Grid, -City und/oder –Home. Infrastrukturbetreiber stehen somit vor immer komplexeren Anforderungen und neuen Aufgaben bei gleichzeitig steigendem Ergebnisdruck.
Einer nachhaltigen Entwicklung der angemessenen Infrastruktur kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu. Dabei sind notwendige Infrastruktur-Entscheidungen aus verschiedenen Blickwickeln zu beleuchten und über die verschiedenen Zeit- und Planungs-horizonte einer Infrastruktur transparent und nachvollziehbar zu objektivieren. In diesem Kontext sollten immer auch die teils gegenläufigen Zielgrößen „Budget“, „Qualität“ und „Risiko/Chancen“ austariert und an Unternehmensleitlinien ausgerichtet werden.
Vor dem Hintergrund seiner tiefgehenden Expertise im Bereich der Langfristbetrachtung von Infrastrukturen hat entellgenio einen „Baukasten mit spezifischen Modulen“ entwickelt, der insbesondere auch kleinen und mittelgroßen Stadtwerken bedarfsgerecht helfen soll, ihren Weg zu einem „normgerechten Infrastrukturmanagement“ zu finden und zu gestalten. Dabei stehen die inhaltliche Füllung des Rahmens, der durch die Norm gegeben ist, sowie die daraus folgende praktische Umsetzung im Mittelpunkt.
Im ersten Modul wird der Reifegrad des Infrastrukturbetreibers bezüglich der ISO 55001 mittels eines strukturierten Fragebogens inklusive Lückenanalyse festgestellt und darauf aufbauend der konkrete, notwendige Handlungsbedarf in Bezug zu den Kernthermen der Norm abgeleitet. Im Ergebnis entsteht damit auch ein individuell zugeschnittenes Zielbild. Im folgenden Modul wird hierauf aufbauend in einem Ausführungsplan mit detaillierten Maßnahmen die damit verbundene Ressourcen- und Zeitplanung aufgezeigt. In weiteren Modulen erfolgt die Erarbeitung einer normkonformen Dokumentation (u.a. die Beschreibung des Scopes, der Key-Stakeholder, der TOP-Unternehmensziele, des Risikomanagement-Ansatzes und/oder des Zusammenspiels von Asset Owner, Asset Manager und Asset Service) sowie der Begleitung bis zur Zertifizierungsreife.
Nach und nach werden so die Vorteile eines normgerechten Infrastrukturmanagements gehoben und auch für den einzelnen Mitarbeiter in seinem Verantwortungsbereich spürbar (siehe nachfolgende Abbildung). Wichtig ist dabei, dass dies von Anfang an aus dem laufenden Geschäft heraus erfolgt.
Rainer Schermuly, Technischer Leiter bei den Stadtwerken Ratingen, kann das skizzierte Vorgehen nur bestätigen: „Die DIN ISO 5500X bietet für Stadtwerke Ratingen die idealen Methodiken den genannten Herausforderungen zu begegnen. Mit Hilfe der Experten der entellgenio werden wir bei der Umsetzung der Normvorgaben ideal begleitet. Es ist ungemein wertvoll, wenn eine Expertise vorhanden ist, die bereits eine Zertifizierung durchlaufen hat und damit die wesentlichen Anforderungen adressiert.
Auf dem Weg zu einer optimierten Netzbewirtschaftung sind zunächst mit Hilfe einer Lückenanalyse die relevanten Tätigkeitsfelder identifiziert worden. Die aus der Lückenanalyse abgeleitete Ausführungsplanung bietet eine ideale „Line of Sight“, um die zeitgerechte Abarbeitung der Vielzahl an unterschiedlichen Themen sicherzustellen. Für uns sind zudem die im Regelfall wöchentlich stattfindenden Workshops eine Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Projektverlauf. In diesem Rahmen findet durch einen intensiven Austausch der Verantwortlichen die Adaption der Bestandsprozesse an die Normvorgaben statt, werden notwendige Erweiterungen abgestimmt und die Etablierung der Prozesse im Kontext der DIN ISO 5500X Vorgaben begleitet. Dabei stehen stets pragmatische Ansätze im Vordergrund. Zielführend ist nicht der Aufbau eines theoretischen Begleitwerkes, sondern vielmehr ein praxisorientiertes Managementsystem, das durch die Mitarbeiter von „innen heraus“ gestaltet ist und für den Einzelnen spürbar arbeitsalltagerleichternd wirkt und so zur Erreichung der Unternehmensziele beiträgt. Wichtig ist zudem die transparente Darstellung der strategischen Ausrichtung für Entscheidungsträger wie Geschäftsleitung, Aufsichtsrat oder Gesellschafter.“