„Für unser neues Rechenzentrum ist die Zertifizierung mit dem transnationalen und umfassenden Standard für bauliche Themen in Kombination mit der ISO-Zertifizierung 27001 für Prozessthemen der europaweit anerkannte Standard. Für unsere Kunden ist es eine der wichtigsten Entscheidungsgrundlagen, wem sie ihre Daten anvertrauen“, sagt Stephan Drescher, envia TEL-Geschäftsführer.
Der Datacenter-Neubau verfügt entsprechend der DIN EN 50600 über eine hohe Verfügbarkeitsklasse (VK3) und eine hohe Schutzklasse (SK3). Alle kritischen Versorgungssysteme sind mehrfach ausgelegt und sorgen für eine hohe Ausfallsicherheit. So ist es über redundante Glasfaseranbindungen in das Glasfasernetz der envia TEL und in die Netze anderer Netzbetreiber eingebunden. Die Stromversorgung ist zusätzlich zu zwei Stromleitungen mit vier Notstromaggregaten abgesichert. Darüber hinaus verfügt das Rechenzentrum über ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept, Klimatisierung, Brandschutz und eine 24-Stunden-Überwachung durch die eigene Leitstelle unmittelbar vor Ort.
Die DIN EN 50600 stellt die erste europaweit länderübergreifende Norm dar. Auf Basis eines ganzheitlichen Ansatzes macht sie umfassende Vorgaben für die Planung, den Neubau und den Betrieb eines Rechenzentrums. Dabei definiert sie Anforderungen für die Planung der Gewerke Baukonstruktion, Stromversorgung, Klimatisierung, Verkabelung, Sicherheitssysteme und legt Kriterien für den Betrieb von Rechenzentren fest. Die DIN EN50600 ist eine Norm, die in erster Linie bei Neubauten von Rechenzentren angewendet wird. Sie definiert dabei den Bedarf von Gutachten und Analysen während der Planungs- und Bauarbeiten.
Zu den Verfügbarkeitsklasse (VK):
Die Verfügbarkeitsklassen der DIN EN 50600 werden auf die Stromversorgung, Kühlung und Verkabelung angewendet. Es werden vier Verfügbarkeitsklassen unterschieden: VK1 – geringe Verfügbarkeit, VK2 – mittlere Verfügbarkeit, VK3 – hohe Verfügbarkeit, VK4 – sehr hohe Verfügbarkeit. In der Verfügbarkeitsklasse 3 wurde das Rechenzentrum mit redundanten Komponenten basierend auf mehrfacher Versorgung entworfen. Die Wartung erfolgt bei laufendem Betrieb.
Zu den Schutzklassen (SK):
Die vier Schutzklassen beschreiben die Konstruktion des Rechenzentrums und das Schutzzonenkonzept in Bezug auf unbefugten Zugriff, interne Umweltereignisse wie zum Beispiel Feuer und externe Umweltereignisse. Von zentraler Bedeutung ist das „Zwiebelschalenprinzip“. Dabei sind die wichtigsten Systeme im Inneren untergebracht. Nach außen nimmt der Schutzbedarf ab. Ebenfalls relevant ist der Standort.