Produktion made in Germany
„In den letzten 15 Jahren hat sich die industrielle Produktion aus Kostengründen immer mehr nach Asien verlagert, während der Westen sich stärker auf die Bereiche Entwicklung und Service fokussiert hat“, so Peter Klink, Geschäftsführer Vertrieb bei EOS. „Mit e-Manufacturing entsteht eine Chance für zahlreiche Branchen, Entwicklung und Produktion direkt am Heimatstandort bzw. vor Ort beim Kunden zu betreiben. So beginnt sich z. B. seit kurzem die Herstellung von Zahnersatz mit Hilfe von EOS-Anlagen verstärkt durchzusetzen. In einem konkreten Fall konnte so einer unserer Kunden die weitere Abwanderung dieser Produktion nach Asien nicht nur vermindern, sondern sogar erfolgreich umkehren.“
Produkte wie von Zauberhand
Beim e-Manufacturing entwerfen Ingenieure und Designer die zu fertigenden Produkte zunächst digital am Computer. Aus dem so entstandenen virtuellen Modell produziert anschließend eine Laser-Sinter-Anlage detailgetreu das physische Endprodukt. Während des Produktionsprozesses werden pulverisierte Kunststoffe oder Metalle Schicht für Schicht aufgetragen und von einem Laser so geschmolzen, wie es das virtuelle Modell vorgibt. Nach Auftragen der letzten Schicht gibt das System das fertige Produkt aus. Ob Zahnersatz, Werkzeuge, Flugzeugteile, Designerlampen oder Schmuck: Mit e-Manufacturing ist die Serienfertigung von Produkten mit individuellen Eigenschaften und hochkomplexen Formen möglich, die in der konventionellen Produktion bislang nicht realisierbar waren.
Mini-Fabriken, heute noch Vision, aber morgen vielleicht schon Realität
e-Manufacturing bietet zudem die Chance, ganz neue Produktions- und Geschäftsmodelle zu erschließen, die unter das Stichwort „Mini-Fabrik“ fallen. Die flexibel einsetzbaren Laser-Sinter-Anlagen machen es möglich, dass die Produktion ganz in der Nähe der Kunden stattfindet. In solchen dezentralen Mini-Fabriken könnte beispielsweise die Gestaltung eines individuellen Haushaltsroboters oder Teile davon direkt mit dem Kunden besprochen, digital umgesetzt und das virtuelle Modell anschließend gefertigt werden. Neben den betriebswirtschaftlichen Vorteilen liefert die dezentrale Fertigung nach individuellen Vorgaben aber auch ganz entscheidende ökologische Argumente. Denn mit der Just-in-Time-Produktion vor Ort bei Kunden und Konsumenten werden teure, langwierige und vor allem unökologische Transport- und Logistikketten obsolet. Auf der anderen Seite können die Entwickler und Designer überall auf der Welt sitzen, denn ihr virtueller Input lässt sich ökologisch unbedenklich über das Internet verschicken.
Hannovermesse 2008: Produktion zum Anfassen
Im Rahmen der Sonderschau RapidX auf der Hannovermesse wird anhand einer kompletten Produktionskette live erlebbar gemacht, wie z.B. ein Lenkrad von der Designstudie über Ergonomietests bis hin zur Fertigung per e-Manufacturing produziert wird. Auf der RapidX werden zudem regelmäßige Führungen (Guided Tours) durch verschiedene Experten angeboten. Dabei erleben die Teilnehmer die einzelnen Phasen der Prozesskette und können die Produktion mittels e-Manufacturing live mitverfolgen.