Der Standort Deutschland muss sich entschieden im internationalen Wettbewerb behaupten. Dass die Chancen hervorragend sind, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, machten die Gewinner des diesjährigen Productivity Award mit faszinierenden Praxisbeispielen deutlich. "Wir haben beste Voraussetzungen für ein wettbewerbsfähiges Deutschland", betonte Norbert Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung von Rittal und EPLAN in seiner Laudatio. Deutschland profitiere nicht nur von seinem Ideenreichtum, es biete auch konkrete Marktvorteile, die aus seiner Sicht in fünf Kriterien münden: Deutlich höhere Produktivität, ausgeprägte Prozessfähigkeit, tiefgreifende Innovationspotenziale, intensive Vernetzung von Wissenschaft & Industrie sowie eine perfekte Infrastruktur, die u.a. den Schutz des geistigen Eigentums sichert. Diese Chancen für mehr Produktivität und eine langfristige Standortsicherung aufzuzeigen - darum ging es während der zweitägigen Productivity Days, die am 17.- und 18. Juni in Köln stattfanden. Zum Abschluss wurden die besten Anwendungen für Engineering- und Gehäuselösungen mit dem Productivity Award 2008 prämiert.
Strahlende Sieger Die Gewinner sind die Unternehmen Betec Engineering (1. Platz), Siempelkamp Maschinen und Anlagenbau (Platz 2), Funkwerk plettac electronic sowie Industrie-Elektrik Homuth (jeweils Platz 3). Die Entwicklung des Bluewave-Filters, der Oberschwingungen und Blindleistungen im Stromnetz beseitigt, war für die unabhängige Jury die beste Antwort auf die Frage nach mehr Produktivität. Bluewave von Betec Engineering passt sich selbstständig an alle relevanten Störungsmuster an und sichert so saubere stabile Stromnetze. Damit wird die Verlustleistung in den Übertragungswegen deutlich reduziert. Auch das Konzept eines integrativen Engineering-Ansatzes der Firma Siempelkamp bekam Applaus und den hervorragenden zweiten Platz. Der Maschinen- und Anlagenbauer konstruiert seine Maschinen auf Basis funktionaler Subsysteme (mechatronischer Module). So wird eine Gesamtanlage aus diesen Einzelmodulen generiert - mit hohem Grad an Wiederverwendung und Standardisierung.
"Da viele technologisch exzellente Vorschläge zur Auswahl standen, fiel der Jury die Auswahl sehr schwer - so entschied man kurzerhand, zwei dritte Plätze zu vergeben. Eine der beiden Prämierungen entfiel auf die Industrie Elektrik Homuth GmbH, deren präzise Auslegung der Schaltanlage (Hardware) eines schienengebundenen Schmiedemanipulators mit 950 Tonnen Gewicht die Juroren überzeugte. Die Funkwerk plettac electronic GmbH präsentierte eine Sicherheitslösung für eine Öl- und Gasraffinerie in Nordafrika, die modulare Schalt-schrankkonzepte im Ex- und nicht-Ex-geschützten Raum perfekt kombinierte. Besonders dabei: Ein riesiges Areal wird mit Kameras durchgängig überwacht und über einen Leitstand gesichert.
Productivity Days Hochkarätige Referenten aus Forschung und Industrie stellten während der zweitägigen Fachveranstaltung erfolgreiche Lösungsansätze für mehr Produktivität vor und ernteten bei den Teilnehmern großen Beifall. Das Ziel ist klar gefasst: Ein optimales Zusammenspiel von Komponenten und Engineering-Tools in allen Bereichen der Wertschöpfungskette. "Technologien für die Fabrik von morgen" war das Thema von Prof. Dr. Detlef Zühlke, der Ausblicke in Richtung Smart Factory gab. Als Leiter des Zentrums für Mensch-Maschine-Interaktion ZMMI präsentierte Prof. Zühlke eindrucksvoll die Chancen einer funkbasierenden Ansteuerung von Maschinen und der Ortung von Mensch/Maschine per RFID im Raum. "Effizienzsteigerungen in der Lieferkette" war das Thema von Jürgen Breier, der praxisnah neue Ansätze der Kooperation im Steuerungs- und Schaltschrankbau darstellte. "Standardisierung trotz Liefervorschriften" ist kein Widerspruch und wurde eindrucksvoll von der Firma Elteba Elektrotechnik präsentiert. Produktivität gilt es selbstverständlich durchgängig zu erreichen, somit muss auch der kaufmännische Prozess betrachtet werden, den Andreas Ripploh, Inhaber des gleichnamigen Elektrotechnik-Unternehmens aufzeigte. Ein innovativer Auftragsdurchlauf auf Basis einer ERP-Lösung hat in seiner Firma die Produktivität gesteigert.
Wieder einmal waren die Productivity Days eine einzigartige Plattform zum Wissenstransfer, die eines deutlich machte: Wer es schafft, nah am Kunden einen integrierten Prozess anzubieten, der kann langfristig auch dem härtesten Wettbewerb trotzen. Voraussetzung ist allerdings, dass die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet und optimiert wird.
Rittal
Die Rittal GmbH & Co. KG aus Herborn in Hessen hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1961 zu einem global agierenden Unternehmen entwickelt. Heute ist Rittal mit mehr als 10.000 sofort lieferbaren Standard-Produkten einer der weltweit führenden Systemanbieter für Gehäuse- und Schaltschranktechnik, gefragter Partner in allen Bereichen der Industrie und des Maschinen- und Anlagenbaus sowie Trendsetter für alle Segmente des IT-Marktes. Rittal steht für zukunftsorientierte und umfassende Lösungs-, Service- und Beratungskompetenz.
Das Rittal-Produktprogramm umfasst die Bereiche Schaltschrank-Systeme, Elektronik-Aufbau-Systeme, Systemklimatisierung, Stromverteilung, IT-Solutions und Communication Systems.
Unter der Bezeichnung "Rittal together - Complete IT Competence" bietet der Leistungsverbund von Rittal (modulare, skalierbare und ganzheitliche IT-Infrastrukturen mit Lampertz (Physikalische IT-Sicherheit und IT-Solutions) und Litcos (Consulting- und Planungspartner für effiziente Rechenzentrumsstrukturen sowie ganzheitliches Business Continuity Management) ein abgestimmtes Spektrum an Produkten, Lösungen und Dienstleistungen für effiziente, sichere und ökologische Data Center. Zu dem Unternehmensverbund gehört schließlich Eplan (Europas Nr. 1 bei Softwarelösungen für den Maschinen- und Anlagenbau sowie die Industrie).
Um alle Märkte der Welt optimal zu bedienen, beliefern 19 Hightech-Produktionsstätten über 60 Tochtergesellschaften, 150 Vertriebs- und Logistik Center und über 70 Vertretungen rund um den Globus. In Deutschland leisten 22 Rittal Vertriebs- und Logistik Center flächendeckend den uneingeschränkten Service im Dienste des Kunden. Mit weltweit über 10.500 Mitarbeitern ist Rittal International das größte Unternehmen der Friedhelm Loh Group, Haiger, Hessen. Die gesamte Unternehmensgruppe beschäftigt mehr als 11.600 Mitarbeiter.