Allein in Deutschland müssen im Zuge der Zubauzahlen von Erneuerbaren Energien pro Jahr zigtausende Netzstationen neu gebaut werden. Sowohl die Dezentralisierung als auch die deutlich höheren Energiemengen, die künftig benötigt werden, erfordern einen erheblichen Ausbau der Verteil- und Übertragungsnetze. Hinzu kommen tausende Stationen und Umspannwerke, die umgebaut bzw. ertüchtigt werden müssen. Die gesamte Energiewirtschaft steht vor einer Herkulesaufgabe, die nur mit Standardisierung, Industrialisierung und Automatisierung zu bewältigen ist.
Netzinfrastruktur im Fokus
Auf der eWorld in Essen präsentieren Eplan und Rittal sich als Partner für die Energiewende. Dabei gilt das Motto "Von der Industrie lernen“. Beide Unternehmen der Friedhelm Loh Group fokussieren in ihrer Präsenz in Essen vor allem den zügigen und industrialisierten Ausbau der Netzinfrastruktur, die für den Umbau des Energiesystems unerlässlich ist. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Thema dezentrale Energiesysteme (Erneuerbare Energien, Ladeinfrastruktur, Energiespeicher). Wenn die dafür benötigten Hardware-Komponenten schon gleich mit modularer, industriell gefertigter Systemtechnik zur Verfügung stehen, lässt sich auch die Infrastruktur schnell flächendeckend ausrollen.
Energiewende: Exponat einer Trafostation
Das Exponat einer kompakten Trafostation mit vorgedachter Projektdokumentation lässt in Essen klar werden, wie die Umsetzung realisierbar ist. Präsentiert wird hier auch das Engineering der Trafostation mit Mittel- und Niederspannungssystem, das als Standard- Industrieprojekt in der Eplan Cloud verfügbar ist. In der Praxis lassen sich damit Netzstationen planen, aber an dem Beispielprojekt wird auch klar, wie beispielsweise komplette dezentrale Energiesysteme standardisiert entwickelt werden können. Von der Planung über den Bereich Konstruktion bis hin zum Betrieb der Anlage sind alle Aspekte berücksichtigt, die für die Energiebranche eine Rolle spielen. Interessant: Die Daten lassen sich 1:1 in die Produktion übernehmen.
Fertigung gleich mitgedacht
Auf Basis des Moduls „Copper“ aus Eplan Pro Panel lassen sich beispielsweise Kupferschienen, die im Bereich Mittel- und Niederspannung vielfach zum Einsatz kommen, komfortabel planen und direkt an die Fertigung übergeben. Datendurchgängigkeit herrscht auch zum RiPanel Processing Center. Die Software ermöglicht effizientes Fertigungsmanagement mit unterschiedlichen Maschinen von Rittal Automation Systems – beispielsweise Perforex Laser- oder Fräszentren, dem Rittal Wire Terminal WT C zur Drahtkonfektionierung oder Stanz- und Biegemaschinen für Kupfer von der Schwesterfirma Ehrt. Seit Mitte letzten Jahres bietet Rittal auch die Möglichkeit, die Konfektionierung und Vormontage eines Stromverteilungssystems ins Rittal Application Center in Gera zu vergeben. Unternehmen profitieren von der großen Effizienz und Erfahrung, die das Vormontagezentrum in diesem Bereich zu bieten hat.
Der digitale Zwilling als Enabler
Eines haben Umspannwerke, Trafostationen oder auch Ladeinfrastruktur gemein: Mit ihrem digitalen Zwilling kann virtuell gearbeitet werden, lange bevor beispielsweise das Umspannwerk in der realen Welt aufgebaut wird. Im späteren Betrieb wird der digitale Zwilling zukünftig ermöglichen, Service- und Wartungsprozesse zu schulen und zu planen, ohne vor Ort zu sein. Hier liegen enorme Zeitersparnisse. Die Experten von Eplan arbeiten eng mit anderen Softwarefirmen und Netzbetreibern zusammen, um einen vollständigen digitalen Zwilling z. B. eines Umspannwerkes (Primär- und Sekundärtechnik) für Netzbetreiber abbilden zu können.
Auf der eWorld Energy & Water wird zudem die Wasser- und Abwasserwirtschaft adressiert: Eplan und Rittal zeigen anhand eines Exponates, wie die Ökosysteme der Energiebranche mit den gemeinsam gut abstimmten Lösungen von Soft- und Hardware durchgängig und integriert und damit hocheffizient und schnell zusammenarbeiten können.
Mehr Informationen unter:
www.eplan.de
www.rittal.de