Im Maschinenbau herrscht Handlungsdruck. Individuelle Kundenwünsche stellen gerade den Sondermaschinenbau vor große Herausforderungen. Es gilt, effizient zu fertigen und trotz spezifischer Anforderungen standardisiert zu ar-beiten. Hier kommt das Eplan Engineering Center (EEC) ins Spiel, das mit seiner Methode des baukastenbasierten, funk-tionalen Engineering neue Handlungsspielräume aufzeigt. EEC löst den Widerspruch zwischen Einzelfertigung und Standardisierung auf und schließt jetzt auch die Disziplin Mechanik mit ein.
Regelwissen integriert
Das Beispiel einer AutoCAD-Inventor-Integration zeigt: Ferti-gungsbedingungen und Abhängigkeiten der einzelnen Bau-gruppen lassen sich beschreiben und mit Regelwissen in einem Baukasten ablegen. Die neue Mechanik-Integration im EEC unterstützt nicht nur Inventor-Funktionen wie iPart, iAssembly oder iFeature, sondern auch gezieltes Finden bereits existierender Bauteile und Baugruppen im PDM-System. Das knifflige Problem unproduktiver Wiederholarbei-ten ist mit der Verknüpfung von M-CAD (AutoCAD Inventor, SolidWorks) und der Automatisierungstechnik gelöst.
Fazit: gezielte Wiederverwendung, hohe Standardisierung, gesteigerte Qualität.
Intelligenter Workflow
Über Konfigurationsoberflächen greifen Konstrukteure auf die intelligenten Baukasteneinheiten zu. Dabei steht ihnen das komplette Regelwissen über Fertigungsbedingungen und Abhängigkeiten zur Verfügung. Mit den nachgelagerten Generierungsmechanismen lassen sich auftragsspezifische Mechanik-Modelle schnell und einfach zusammenstellen. Fertigungsrelevante Bedingungen werden berücksichtigt und tragen so zu einem vollautomatischen Prozess zwischen Konstruktion und Fertigung bei. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Immer gleich strukturierte 3D-Modelle
- Frühzeitige Fehler-Erkennung/ Vermeidung von Änderun-gen
- Beschleunigung der Auftragsbearbeitung durch intelligente Baugruppen und schnellere Klärung von Kundenwün-schen
- Reduktion des CAD-Varianten-Wildwuchses durch geziel-te Wiederverwendung
Mechatronische Steuerzentrale
Mit diversen Integrationen zu CAE- und SPS-Programmier-systemen lassen sich das Regelwissen und die Abhängigkei-ten auch auf andere Disziplinen erweitern. Änderungen wer-den an einer zentralen Stelle durchgeführt und über die In-tegrationen in die einzelnen Disziplinen weitergeleitet. Damit entsteht ein durchgängiger mechatronischer Engineering-Prozess. Mit dieser Methode gilt das Eplan Engineering Cen-ter als mechatronische Steuerzentrale und begleitet den Produktlebenszyklus von A bis Z.
Hintergrund
Die neue Integration des EEC zu Mechanik-Systemen ver-steht sich primär als Antwort auf den Handlungsdruck im Maschinenbau. Bisherige Ansätze wie beispielsweise die Variantenbildung per PDM-System oder die Konstruktions-methodiken im M-CAD-System selbst sind nur bedingt ein-setzbar, da immer ein Maximalkonzept vorausgesetzt wird. Jede Variante muss bereits existieren; alle Abhängigkeiten müssen beschrieben sein. Selbst eine gut standardisierte CAD-Abteilung kopiert nach wie vor 3D-Modelle und nimmt im Nachgang auftragsspezifische manuelle Änderungen vor. Nicht berücksichtigte Produktions- und Fertigungsbedingun-gen werden oft erst in der Montage festgestellt. Um dem beschriebenen Dilemma zu entkommen, sind neue Metho-den und Ansätze gefragt.
Fazit:
Im Eplan Engineering Center bestimmen Prozessrichtlinien den Aufbau der Baukästen. Querverbindungen zwischen den Einzeldisziplinen bieten höchste Transparenz und Top-Qualität im mechatronischen Engineering-Prozess. Mit dem Eplan Engineering Center lassen sich Varianten so struktu-rieren, dass im Minimalkonzept dennoch alle maximalen Ausprägungen erzeugt werden.