Zur SPS IPC Drives wird das neue Eplan Design Space Exchange (DSE) präsentiert. DSE unterstützt den interdisziplinären Datenaustausch zwischen mechanischer Konstruktion und Steuerungstechnik im Kontext des Schaltschrank- und Schaltanlagenbaus. Das neue Erweiterungsmodul zu Eplan Pro Panel Professional wurde von Eplan und den M-CAD-Spezialisten der Schwesterfirma Cideon entwickelt. Die Engineering-Software ist mit der Eplan Plattform 2.4 im Zusammenspiel mit Autodesk Inventor 2014 und 2015 kompatibel. "Ohne Schaltschrankgehäuse kein Montageaufbau, ohne Montageaufbau keine finale Gehäusekonstruktion - dieses Dilemma lässt sich mit DSE nun auflösen", erklärt Thomas Weichsel, Produktmanager bei Eplan. Basis ist ein vollparametrisches 3D-Geometriedatenmodell der mechanischen Konstruktion, das die besonderen Anforderungen an die Einbausituation der Montageplatte oder des Schaltschranks in das Maschinenkonzept berücksichtigt. DSE greift auf die 3D-CAD-Daten der Schaltschrank-Gehäusekonstruktion zu und stellt sie der Eplan Plattform als Grundlage für den Montageaufbau mit Eplan Pro Panel zur Verfügung. In diesem Design Space wird nun der 3D-Montageaufbau mit Bezug zum Automatisierungskonzept aus der Elektrokonstruktion geplant. Sämtliche für die Montage vorgesehenen elektrotechnischen Betriebsmittel werden unter Berücksichtigung der Platzverhältnisse und Herstellervorgaben zu Mindestabständen virtuell montiert.
Verdrahtung per virtuellen Prototyp
Informationen zu Befestigungsbohrungen, Gewinden, Langlöchern oder Ausschnitten für die spätere Montage werden automatisch integriert. Der so entstehende 3D-Prototyp des Schaltschranks ist die Grundlage u.a. für die virtuelle Verdrahtung der Schaltgeräte, die Ermittlung der optimalen Verlegewege und der erforderlichen Draht- und Kabellängen. Ist der Montageaufbau beendet, stellt Eplan Design Space Exchange die Daten zu Befestigungsbohrungen, Gewinden, Langlöchern und Ausschnitten auf Knopfdruck für die Integration in das 3D-Mechanik-Modell bereit. DSE interpretiert auf Autodesk Inventor-Seite diese Daten und Objekte und erweitert das bestehende, parametrische 3D-Produktdatenmodell der mechanischen Konstruktion um die erforderlichen Bohrungen, Gewinde und Ausbrüche - vollparametrisch und mit nativen Inventor-Daten und -Objekten. Dann kann aus der mechanischen Konstruktion heraus die Fertigungsintegration für die Gehäusefertigung erfolgen; Abwicklungen, Stücklisten und Fertigungszeichnungen inklusive. Während die Gehäusefertigung aus der mechanischen Konstruktion heraus eingeleitet werden kann, erstellt der Steuerungstechniker eine ganzheitliche as-built-Projektdokumentation des Endproduktes. Schaltpläne, Montage- und Fertigungszeichnungen, Stück-, Betriebsmittel- und Verbindungslisten sowie Daten für die automatisierte Konfektionierung von beispielsweise Klemmleisten und Drahtbündeln sind integriert. "Dieser interdisziplinäre Datenabgleich reduziert potenzielle Fehlerquellen, Produktentwicklungskosten und -zeit und steigert zugleich die Qualität", fasst Thomas Weichsel die Vorteile zusammen.