Die Industrie befindet sich inmitten der digitalen Transformation. Gleichzeitig muss sie Anforderungen nach mehr Nachhaltigkeit erfüllen – der Weg zur „All-Electric Society” etwa hat hohe Priorität. Eine große Aufgabe, die mit einer sinkenden Zahl von Fachkräften bewältigt werden muss. Der Schlüssel aus Sicht der Unternehmen der Friedhelm Loh Group liegt in der Optimierung und Industrialisierung von Prozessen entlang der Wertschöpfungsketten.
Auf der Hannover Messe zeigen Rittal, Eplan, Cideon und German Edge Cloud, wie Kunden schnell vorankommen können: „Das Handlungsprinzip der Industrialisierung gesamter Prozessketten braucht die kluge Kombination von Software und Hardware. Dies funktioniert jedoch nur auf der Grundlage von Datendurchgängigkeit entlang der gesamtem Wertschöpfungskette“, sagt Markus Asch, CEO Rittal International und Rittal Software Systems: „Unser Ansatz sind standardisierte, modulare Lösungen, die genau zur konkreten Anwendung passen. Dafür braucht es genaue Kenntnis der Kundenprozesse und engen Austausch auf Augenhöhe mit den Kunden. Auf der Hannover Messe zeigen wir Ergebnisse dieser Zusammenarbeit und Beispiele, wie die Effizienz und Produktivität unserer Kunden entlang ihrer gesamten Wertschöpfungsprozesse – end-to-end – gesteigert werden kann.”
Einen schnellen Einstieg anhand ihrer Applikationen finden Kunden über die vier Themenfelder Industrial Automation, Panel Building, Energy Transition und Smart Factory. Von dort aus werden in vier Deep-Dive-Bereichen konkret Produkte, Software- und Systemlösungen für spezifische Bedarfe vorgestellt.
Industrial Engineering: Mehr Datendurchgängigkeit
Wie kann Standardisierung im Engineering mehr digitale Durchgängigkeit bringen – und dies für unterschiedliche Aufgabenstellungen in der Automatisierungstechnik? Eplan gibt etwa erste Einblicke in Cable proD, eine künftige Software zur virtuellen Verkabelung von Maschinen sowie in erweiterte Funktionen der App „eView AR”, die per Augmented Reality den realen Schaltschrank mit seinem Digitalen Zwilling überlagert. Zudem können Anwender auf Einblicke in die kommende Eplan Plattform 2025 gespannt sein. Cideon stellt die Software Sparify vor, die mit Informationen aus CAD-Modellen und PDM das Teilemanagement vereinfacht.
Panel Building: Mehr Produktivität
Wie kann der Steuerungs- und Schaltanlagenbau in Zeiten des Fachkräftemangels noch effizienter werden? Schlüssel ist die Datendurchgängigkeit entlang der Wertschöpfungskette vom elektrischen Engineering über Systemtechnik und Panel Building bis in die digitale Operations-Phase der Anlagen. Rittal erweitert die Möglichkeiten mit Neuheiten bei der AX Gehäuseserie, dem neuen CX Pultsystem oder anreihbaren CS Toptec Outdoor-Schränken sowie mit energiesparenden Kühllösungen. Rittal Automation Systems erhöht die Automatisierung auf dem Shopfloor mit dem optimierten Cutting Terminal CT M3 sowie neuen Maschinen der Firma Ehrt, wie dem Bending Terminal BT 20E zum Biegen von Stromschienen oder dem Punching Terminal PT S4 für den einfachen Einstieg in die Stromschienenbearbeitung. Einen Blick in die Zukunft wirft Rittal mit einer Concept Machine für vollautomatische Verdrahtung von Steuerungskomponenten. Die Besucherinnen und Besucher erfahren zudem, wie sich IT-Infrastruktur mit der modularen Plattform RiMatrix schnell und im Betrieb energiesparend für den wachsenden Rechenleistungs-Bedarf aufbauen lässt. Zu sehen sind auch hoch standardisierte Racks für das Open Compute Project (OCP), die schon fit für zukünftige AI-Anwendungen mit integrierter Flüssigkeitskühlung sind.
Energy Transition: Mehr Geschwindigkeit
Wie kommt beim Ausbau der Energiesysteme gerade jetzt mehr Tempo in Wertschöpfungsprozesse? Die Chancen steigen dabei durch einen erhöhten Digitalisierungs- und Standardisierungsgrad nach dem Vorbild des Maschinenbaus. Die konkrete Umsetzung sehen die Messebesucher am Beispiel einer Trafostation. Die Idee: Eplan bietet ein komplettes Industrie-Projekt als normgerechter Standard, inklusive branchentypischer Betriebsmittelliste. Es muss nur noch bei Bedarf individualisiert werden. Der Datensatz enthält auch alle Informationen für modulare Rittal Systemtechnik und zur Bearbeitung mit Maschinen von Rittal Automation Systems und Ehrt im weiteren Prozess. Das Ergebnis: Erheblich weniger Zeit und Kosten, normgerechte Ausführung sowie ein Digitaler Zwilling für den Betrieb.
Dass auch in der Systemtechnik noch erhebliches Optimierungspotenzial steckt, erfahren die Besucher anhand einer Preview auf die neue Rittal RiLineX 60 mm Sammelschienen-Systemplattform. Diese setzt 2025 einen neuen Standard für Stromverteilung. Dabei wurde das System nicht nur konstruktiv neu gedacht, um Tempo und Sicherheit bei Engineering und Montage auf ein neues Level zu heben. Rittal verfolgt auch den Plattformgedanken konsequent. Hersteller von Geräten und Komponenten erhalten lizenzfrei die nötigen Schnittstellen-Daten, um selbst passende Bausteine zu entwickeln.
Smart Factory: Mehr Effizienz
Wie schafft die Industrie schnell und effizient die Grundlagen, um die Fertigung nach Verfügbarkeit der knappen Energie in der „All Electric Society“ zu managen und perspektivisch das Potenzial Künstlicher Intelligenz zu nutzen? German Edge Cloud macht mit dem ONCITE Digital Production System (DPS) Digitalisierung auch für kleine und mittlere Zulieferer skalierbar – von der Transparenz als Basis über KI-unterstützte Prozesse bis hin zur durchgängig digitalisierten Fabrik. Neuheiten sind beispielsweise ein Service für KI-basierte visuelle Qualitätsinspektion mit Entwicklungsperspektive zur Anwendung generativer KI (GenAI) sowie ein Use Case zum Einsatz von GenAI im Informationsmanagement der Fertigung. Weitere Exponate zeigen die einfache Anbindung an Catena-X und Supply ON mit dem ONCITE DPS CX Gateway sowie Track & Trace im Smart Press Shop mit Schuler.
Kernaussage auf dem Stand der vier Unternehmen der Friedhelm Loh Group: Die Anforderungen an Digitalisierung und Nachhaltigkeit stehen sich nicht konträr gegenüber – sie gehen Hand in Hand. Nachhaltigkeit treibt Digitalisierung, Digitalisierung ermöglicht Nachhaltigkeit. Der Schlüssel dafür sind durchgängig optimierte Wertschöpfungsprozesse.