„Lokale Suche“ findet in „normalen“ Suchmaschinen statt
Zu den wichtigsten Studienergebnissen zum Thema „Suchen im Internet“, die Fittkau & Maaß exklusiv für eprofessional erhoben hat, zählt die Tatsache, dass Internet-User klassische Suchmaschinen wie Google nicht nur nutzen, um bestimmte Produkte zu finden, sondern auch, um nach stationären Geschäften bzw. Händlern in ihrer Nähe zu suchen. Dabei greifen beachtliche drei Viertel der Befragten in erster Linie auf Google und nicht auf spezialisierte Online-Branchenverzeichnisse zurück, um lokale Informationen zu finden.
Über ein Drittel der Internet-User sucht nach Offline-Kaufmöglichkeiten
Wird eine Suchmaschine von Usern für die Einkaufsrecherche genutzt, dann geschieht dies um bestimmte Produkte zu finden (77,9%), um Preise zu vergleichen (65,5%), um bestimmte Hersteller zu finden (56,4%), um Online-Shops zu finden (43,9%) oder um nach lokalen Geschäften/Händlern (offline) zu suchen (37,3%).
Der „Long Tail“ kommt nach Deutschland
Die Tatsache, dass immer mehr Nutzer mehr Online-Zeit auf kleinen, unbekannten Sites verbringen und sich damit jeder herkömmlichen Mediaplanung entziehen, haben die Amerikaner das „Long Tail“ Phänomen *) genannt. Mit dieser Umfrage haben wir jetzt zum ersten Mal Hinweise darauf, dass dieses Verhalten auch in Deutschland eine Rolle spielen könnte. Bereits ein Drittel der Internet-User verbringt zwischen 25 und 75 Prozent ihrer Online-Zeit nicht mehr auf den großen General Interest Websites sondern auf unbekannteren Websites zu Spezial-Themen.
Christian Petersen, Gründer und Geschäftsführer von eprofessional, hat die Studie bei Fittkau & Maaß in Auftrag gegeben: „Wenn sich das „Long Tail“-Verhalten wirklich auch in Deutschland etablieren sollte, dann sollte sich jeder Werbetreibende fragen, wie er seine Kunden dort erreichen kann, wo sie zunehmend sind. Suchmaschinen-Marketing ist hier sicherlich ein guter Anfang und auch Affiliate-Marketing zielt auf die Spezialwebsites im Long Tail. Dazu kommen die mittlerweile riesigen Flächenvermarktungsnetzwerke von Google und Yahoo.“ Online-Anbietern gibt Christian Petersen daher den folgenden Rat: „Im Special-Interest-Bereich gibt es mehr und mehr Traffic. Wer jetzt bucht, bekommt noch ein paar Jahre richtig gute Werbewirkung für richtig wenig Geld.“
*) siehe Long Tail Blog von Chris Anderson: www.longtail.typepad.com/
Die Ergebnisse im Detail
Spezielle Informationen werden zu 95% über Suchmaschinen gesucht
61,4 Prozent der deutschsprachigen Internet-User suchen sehr gezielt nach Websites, nur 38 Prozent finden neue Websites durch Zufall beim Herumsurfen. Suchmaschinen dienen einer großen Mehrheit von 86,1 Prozent der User als Recherche-Tool, gefolgt von Tipps von Freunden und Bekannten (56,7 %). Auch Special Interest Websites werden von 94,7 Prozent der Befragten über Suchmaschinen gefunden.
Der Long Tail ist kein Amerikanisches Phänomen
Begibt sich ein Internet-User auf die Suche nach lokalen Informationen, so nutzt er in erster Linie die Suchmaschine Google (75%), gefolgt von den beiden deutschen Anbietern DasOertliche.de (45,5%) und GelbeSeiten.de (45,4%). Wenn ein Internet-User anstelle des Telefonbuches eine Internet-Suchmaschine nutzt, dann tut er das in erster Linie, um nach (Privat-)Personen (54%), regionale Anbieter (48,6%), Hersteller bzw. Unternehmen (37,1%) oder überregionalen Anbietern (33,7%) zu suchen. Für regionale Anbieter bedeutet das, dass sie nicht nur in den gängigen Branchenverzeichnissen zu finden sein müssen sondern auch in Suchmaschinen wie Google. Andernfalls laufen sie Gefahr, potentielle Kunden nicht zu erreichen.
Lokale Suche findet in herkömmlichen nicht-lokalen Suchmaschinen statt
Bereits rund ein Drittel der Internet-User verbringt zwischen 25 und 75 Prozent ihrer Online-Zeit nicht mehr auf den großen General Interest Websites sondern auf unbekannteren Websites zu Spezial-Themen. Auf die Frage, wie die User diese Special Interest Websites finden würden, gaben 94,7 Prozent der Befragten an, über Suchmaschinen fündig zu werden. 47,3 Prozent verlassen sich auf Tipps ihrer Freunde und immerhin 29,4 Prozent werden durch Berichte in (Fach-)Zeitschriften zu den Spezial-Themen fündig. Das bedeutet vor allem für Nischen-Online-Anbieter, dass sie in jedem Fall in Suchmaschinen gut gerankt sein müssen, um von ihrer Zielgruppe gefunden zu werden.
Bekanntheit hilft beim Suchmaschinen-Marketing
Auf die Frage welche Form der Suchergebnisse – nämlich bezahlte Werbeeinschaltungen in Form von Sponsored Links oder normale Suchmaschinen-Ergebnisse – die Befragten bevorzugen, gaben 44,1 Prozent der Internet-User an, dass sie abhängig von ihrer Suchanfrage sowohl Textanzeigen als auch Index-Ergebnisse nutzen. 40,3 Prozent bevorzugen die normalen Ergebnisse, wenn sie nach allgemeinen Informationen suchen. Interessanterweise klickt rund ein Viertel aller Internet-User meist auf Fundstellen mit ihnen bereits bekannten Websites. Immerhin ein Fünftel der befragten User ignoriert grundsätzlich Sponsored Links.
Warum steht wer in den Suchmaschinen-Ergebnissen oben?
Befragt nach den Gründen für die Trefferhierarchie in Suchmaschinen, glauben 42,8 Prozent der User, dass in den Suchergebnissen jene Anbieter ganz oben erscheinen, die viel Geld für Suchmaschinen-Marketing ausgeben. Ein Viertel der Befragten glaubt, dass jene Anbieter ganz oben erscheinen, der Websites am besten programmiert (Suchmaschinen-Optimierung) sind. Ein Fünftel der Internetuser (19,9%) ist davon überzeugt, dass der Anbieter mit den auf ihre Suchanfrage am besten zutreffenden Produkten ganz oben steht. Immerhin 15,5 Prozent glauben, dass der jeweilige Marktführer ganz oben in den Trefferlisten steht. Lediglich 13,2 Prozent gehen davon aus, dass der Anbieter mit den am besten passenden Produktinformationen oben erscheint. Nur eine kleine Minderheit von 3,8 Prozent glaubt, dass es für die Trefferhierarchie keinen bestimmten Grund gibt, und dass die Zusammenstellung der Suchergebnis-Liste zufällig erfolgt.
Die kompletten Studienergebnisse inklusive Charts zum Downloaden finden Sie unter:
http://www.eprofessional.de/...
Über die W3B-Studie:
Die erfolgreiche Internet-Studie »WWW-Benutzer-Analyse W3B« feiert Jubiläum: Vom 4. April bis 11. Mai 2006 führte Fittkau & Maaß bereits zum 22. Mal die W3B-Umfrage durch. Über 80 beteiligte Internet-Anbieter mit mehr als 200 Web Sites führten den Klassiker unter den Internet-Studien zu einer Beteiligung von 103.726 WWW-Nutzern. In vier Bänden (Nutzerverhalten, Kommunikation & Werbung, Electronic Commerce, Content und Navigation) werden die Ergebnisse zusammengefasst. Weitere Informationen gibt es unter www.fittkaumaass.de