Die Umsatzerlöse von Esker beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 159 Mio. Euro. Das entspricht einem Anstieg von 19 % gegenüber 2021 (13 % bei konstanten Wechselkursen im Konsolidierungskreis). Diese Ergebnisse sind geprägt durch den anhaltenden Erfolg der Cloud-Automatisierungslösungen des Unternehmens, die einen Umsatz von 128 Mio. Euro und 80 % der konsolidierten Umsatzerlöse ausmachen – ein Anstieg von 23 % gegenüber dem Vorjahr (17 % bei konstanten Wechselkursen). Dank der starken Umsatzentwicklung in den Jahren 2021 und 2022 konnte Esker das gute Wachstum der Cloud-Umsätze trotz der unsicheren Wirtschaftslage über weite Teile des Jahres 2022 aufrechterhalten.
Der Umsatz mit professionellen Implementierungsservices stieg um 12 % (7 % bei konstanten Wechselkursen) und machte 16 % des Gesamtumsatzes aus. Dieser Umsatzbereich profitierte vom dynamischen Verkauf von SaaS-Lösungen und unterstützt das Wachstum des sich entwickelnden Partnernetzwerks. Der Abwärtstrend traditioneller Lizenzprodukte und älterer Lösungen setzt sich fort und hat 2022 weniger als 4 % des Gesamtumsatzes ausgemacht (-21 % auf Basis konstanter Wechselkurse).
Aufgeschlüsselt nach Regionen waren Amerika und der Asien-Pazifik-Raum mit einem Wachstum von über 14 % (bei konstanten Wechselkursen) am dynamischsten. Europa hat sich angesichts des makroökonomischen Umfelds gut behauptet und verzeichnete bei konstanten Wechselkursen im Konsolidierungskreis ein Wachstum von über 11 %.
Gute Geschäftsentwicklung
Der Wert der jährlich wiederkehrenden Umsätze (Annual Recurring Revenue, ARR) der 2022 neu abgeschlossenen Verträge stieg um 26 % (19 % bei konstanten Wechselkursen). Nach einem traditionell schwächeren ersten Quartal nahm die Zahl der neuen Vertragsabschlüsse von Quartal zu Quartal zu, wobei in den letzten beiden Quartalen des Jahres historische Rekorde erzielt wurden.
Besonders dynamisch entwickelten sich die Auftragseingänge im asiatisch-pazifischen Raum (+45 %) und in Amerika (+23 %), die allein fast 57 % der gesamten Auftragseingänge von Esker ausmachten und den langjährigen Verkaufserfolg in diesem führenden Technologiemarkt bestätigen. Europa blieb mit einem Anstieg der Auftragseingänge um 3 % stabil; das entspricht 33 % des Gesamtvolumens. Diese Stabilität spiegelt eine gewisse abwartende Haltung der Unternehmen gegenüber der wirtschaftlichen und geopolitischen Lage auf dem Kontinent wider.
Die Auftragseingänge umfassen mehrjährige Verträge mit Endkunden bzw. Partnern. Sie wirken sich im Jahr des Vertragsabschlusses nur geringfügig auf den Umsatz aus, tragen aber in den Folgejahren zum Wachstum des Unternehmens bei. Gemäß einer konsequenten Rechnungslegung werden die Abschluss-, Marketing- und Vertriebskosten für diese Auftragseingänge vollständig im Jahr der Unterzeichnung verbucht.
Kontinuierliche Wachstumsinvestitionen
2022 stieg die Mitarbeiterzahl von Esker um über 13 % auf 972 Vollzeitäquivalente (VZÄ) zu Ende Dezember. Die Einstellungsbemühungen verteilten sich gleichmäßig auf alle Standorte, wobei der Schwerpunkt auf Amerika lag (+14 %). Neueinstellungen gab es vor allem im Vertrieb und im Marketing (+17 %) sowie im Consulting (+13 %) und Kunden-Support (+14 %).
Erhöhte operative Rentabilität
Das Betriebsergebnis von Esker stieg um 29 % und erreichte 21,4 Mio. Euro im Jahr 2022, verglichen mit 16,6 Mio. Euro im Vorjahr. Die operative Rentabilität stieg im Jahr 2022 von 12,4 % auf 13,5 %. Diese Ergebnisse wurden dank einer deutlichen Steigerung der Bruttomarge (+25 %) erzielt, die 72 % der Umsatzerlöse ausmachte. Zu diesen Ergebnissen trugen kontrollierte Plattform- und Produktionskosten bei, die teilweise durch einen leichten Rückgang der Servicemarge – hauptsächlich aufgrund von Investitionen in den Ausbau des Esker-Partnernetzwerks – ausgeglichen wurden. Der kontrollierte Anstieg der allgemeinen Kosten trug ebenfalls zur Steigerung der Rentabilität bei und ermöglichte Investitionen in die Entwicklung von Vertrieb (+38 %) und Marketing (+23 %). 2022 profitierte Esker zudem von günstigen Wechselkursen, vor allem in Bezug auf den US-Dollar, die sich auf 2,2 Mio. Euro bzw. 10 % des Betriebsergebnisses des Jahres beliefen.
Höherer Jahresüberschuss
In Anbetracht der gestiegenen Finanzerträge, eines stabilen effektiven Steuersatzes von 23 % und eines guten Beitrags der nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen belief sich der Jahresüberschuss von Esker auf 17,9 Mio. Euro, was trotz eines kleinen außerordentlichen Verlusts einen Anstieg um 25 % gegenüber 2021 bedeutet.
Beitrag von Market Dojo
Esker erwarb 2022 eine Mehrheitsbeteiligung von 50,1 % an Market Dojo, einem britischen Start-up-Unternehmen für E-Procurement-Software. Durch die Integration des Managements der Lieferantenauswahl (e-Sourcing) in sein Lösungsportfolio stärkt die Übernahme die Position von Esker auf dem globalen Source-to-Pay-Markt.
Die Geschäfte von Market Dojo wurden ab dem 1. Juni 2022 in den Geschäftsberichten von Esker konsolidiert. Im Laufe des Jahres erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 0,8 Mio. Euro (+20 %) und verzeichnete einen operativen Verlust von 0,7 Mio. Euro. Das ist auf die Investitionen zurückzuführen, die getätigt wurden, um das Wachstum des Unternehmens – insbesondere in den USA – anzukurbeln.
Ausblick für 2023 und verfügbare Barmittel
Die Leistung von Esker im Jahr 2022 – sowohl bei den Umsätzen als auch bei den Auftragseingängen – lässt das Unternehmen mit Zuversicht auf das Jahr 2023 blicken. Die 2022 unterzeichneten Verträge werden 2023 schrittweise zum Umsatzwachstum beitragen. Dennoch können wirtschaftliche Schwankungen im Zusammenhang mit geopolitischen Spannungen sowie die sich entwickelnden Wirtschaftsräume, in denen Esker tätig ist, einen geringen Einfluss auf die Unternehmensleistung in Bezug auf Umsatzvolumen und Auftragseingänge haben. Unter diesen Umständen und wie bereits bei der Veröffentlichung der Ergebnisse für das vierte Quartal 2022 angekündigt, rechnet Esker für das Gesamtjahr mit einem Wachstum von 12 bis 14 % (ohne Berücksichtigung von Übernahmen und Wechselkursen) bei stabiler Rentabilität. Diese Prognose wird mit jeder Veröffentlichung zur Umsatzentwicklung aktualisiert.
Zum 31. Dezember 2022 belief sich das Barguthaben des Unternehmens auf 42,9 Mio. Euro. Hinzu kommen noch 4,8 Mio. Euro, die als Finanzanlagen klassifiziert werden, aber kurzfristig verfügbar sind. Esker hat 2022 neue Darlehen in Höhe von 17 Mio. Euro zu sehr günstigen Konditionen aufgenommen. Zusammen mit den verfügbaren Barmitteln ist Esker so in der Lage, im Einklang mit seiner Entwicklungsstrategie bei Bedarf externe Wachstumschancen zu nutzen.