"Virtualisierungen sind seit einigen Jahren sehr populär geworden und inzwischen stark verbreitet. Jedoch löst ein Virtualisierungsprojekt keinesfalls automatisch alle Probleme der IT", gibt Peter Geigle, Geschäftsführer von Essential Bytes, zu bedenken. "Das Lastverhalten und der Ressourcenbedarf müssen im Vorfeld exakt gemessen werden, um Überraschungen im Livebetrieb zu vermeiden." Die Projekterfahrungen von Essential Bytes zeigen, dass vor allem häufig falsch beurteilt wird, welches Hostsystem den Anforderungen entspricht. Wichtig ist, dass das Hostsystem für den Bedarf entsprechend groß dimensioniert ist. So müssen vor allem auch die Spitzen bestimmt werden, die das System abfangen muss. Stellt ein Hostsystem zu geringe Kapazitäten bereit, wenn mehrere Server auf ein Plattensystem zugreifen, dann entsteht an dieser Stelle ein neuer Engpass. Daher sollten auch unter Volllast betriebene Server generell nicht virtualisiert werden - es sei denn, dies dient Redundanzzwecken oder dem Ausfallschutz. Prüfen sollten Unternehmen hingegen auf jeden Fall, ob es sich lohnt, eine Hochverfügbarkeit zu schaffen. In den meisten Fällen sind ohnehin bereits Features wie VMware Vmotion lizensiert, wodurch Unternehmen möglicherweise gegenüber teuren Datenbankoptionen sparen können.
Für die Datenbank-Virtualisierung empfiehlt Peter Geigle ein Maßnahmenbündel auf mehreren Ebenen, um ein Maximum an Flexibilität, Performance und Ausfallsicherheit zu erreichen. Zum einen wird das Unternehmen durch den Betrieb der Datenbank in einer virtuellen Umgebung unabhängig von der Hardware und kann Redundanzen auf Hostebene konsequent nutzen. Zum anderen wird bei der zusätzlichen Storage-Virtualisierung Abstraktion des physikalischen Speichersystems geschaffen. Dadurch lässt sich der Speicherbereich sehr flexibel verwalten. Weiterer Speicher kann beispielsweise hinzugefügt werden, ohne dass die Datenbank hierzu umkonfiguriert werden muss.
Bei der Virtualisierung der Datenbank innerhalb eines Clusters werden mehrere Datenbankserver (Knoten) zusammengeschlossen, die auf dem gleichen Datenbestand arbeiten. Diese werden im Betrieb möglichst gleich ausgelastet, sodass die Leistung aller Knoten für die Anwendung zur Verfügung steht. Ein Knotenausfall wird durch die geschaffenen Redundanzen so kompensiert, dass es nahezu keine Auswirkungen auf die Anwendung hat. Bei Oracle können Anwender hier auf das Konzept "Real Application Cluster" zurückgreifen, bei der die Virtualisierung auf der Ebene der Datenbankservices realisiert ist. Zur Anwendung nach außen wird nur eine Verbindung dargestellt, nach innen wird die Auslastung auf mehrere Knoten verteilt.