Das NAF-BUS-Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Förderrichtlinie „Automatisiertes und vernetztes Fahren“ unterstützt und soll Ergebnisse hervorbringen, wie die Automatisierung des Straßenverkehrs in ländlichen Räumen funktioniert. Hierbei soll die Organisation des Straßenverkehrs, insbesondere das informationstechnische und organisatorische Zusammenwirken mit personengeführten Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erforscht werden. Das Projekt befasst sich darüber hinaus intensiv mit gesellschaftlichen Aspekten und erforscht das Nutzerverhalten sowie die Akzeptanz von Passagieren und anderen Verkehrsteilnehmern sowie die rechtlichen Aspekte autonomer Fahrzeuge im ÖPNV. Der Einsatz und die Erprobung des autonomen und elektrisch angetriebenen Busses auf Sylt ist ein wichtiger Teil des Projektes.
Am Gründonnerstag, den 18. April 2019, wurde der autonome Bus des französischen Fahrzeugherstellers NAVYA in Keitum in Betrieb genommen. Der 12-Sitzer wird seitdem auf einer einprogrammierten Strecke mit 12 Haltestellen im öffentlichen Verkehr in Keitum eingesetzt. Bei 12 Fahrten und 80-100 Fahrgästen pro Tag legte der Bus bisher bereits mehr als 3.000 km fort und beförderte mehr als 9.000 Fahrgäste.
Immer mit an Bord bei den Fahrten ist ein sogenannter Operator, der, sollte ein Hindernis auf der Fahrbahn sein und der NAF-Bus aus Sicherheitsgründen anhalten, immer direkt eingreifen kann. Mitte Juni war der Hersteller NAVYA erneut auf der Insel und hat die Strecke nachgemessen und am Kreisverkehr die noch fehlenden Landmarker aufgestellt, an denen sich der Bus nun orientiert. Des Weiteren wurden drei weitere Operatoren erfolgreich ausgebildet – damit sind insgesamt sechs Operatoren im Einsatz. Kleinere technische Probleme konnten über die NAVYA Fernwartung behoben werden. Das Projekt wird sehr gut von Touristen und Einheimischen angenommen. Der NAF-Bus bleibt auch über die Wintersaison von Dienstag bis Samstag mit einem den Witterungsverhältnissen angepassten und eingeschränkten Fahrplan im Einsatz. Die Nutzung ist weiterhin kostenfrei.
Auch eine Fahrgastbefragung auf dem GreenTEC Campus, auf dem der erste NAF-Bus "EMil" des Fahrzeugherstellers EasyMile innerhalb des Projekts getestet wird, hat gezeigt, dass die Gäste auf dem GTC keinerlei Skrupel gegenüber autonomen Bussen hegen, sondern voller Neugierde und Technikbegeisterung auf das neue Verkehrsmittel schauen. Sie zeigen sich interessiert und offen gegenüber dem Technikstand und signalisieren ein hohes Interesse an der zukünftigen Nutzung solcher Busse. Die positive Resonanz der Fahrgäste gibt Anlass zur Annahme, dass autonome ÖPNV-Angebote vor allem bei technikaffinen Menschen, jedoch auch hierüber hinaus perspektivisch eine gesellschaftliche Akzeptanz finden werden.
Mehr Informationen zum Projekt NAF-Bus, dem geplanten Einsatz des dritten Fahrzeugs vom Hersteller HFM und dem Einsatzgebiet in Lunden/Lehe im Kreis Dithmarschen sowie zur Nutzerumfrage finden Sie unter: www.naf-bus.de.
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