Aus dem Netzwerk sind Forschungs- und Entwicklungsprojekte hervorgegangen, die als Basis insbesondere zur Herstellung neuer Produkte in der Pharma-, Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie und für verschiedene Bereiche der chemischen Industrie dienen.
In dem aus 17 Unternehmen bestehenden ZIM-Netzwerk wurden z. B. neue Wertschöpfungsketten und Anbaukonzepte für Pflanzen geschaffen, die bisher nur in entfernten Ursprungsregionen wachsen konnten. Diese Pflanzen lassen sich als Rohstoffquelle jetzt auch in Deutschland anbauen und verarbeiten. Das verbessert die CO2-Bilanz der gewonnenen Rohstoffe erheblich, da lange Transportwege entfallen.
Zu den Resultaten gehört u. a. die Etablierung einer Wertschöpfungskette für die in Südamerika beheimatete Knollenfruchtart Yacon. Auf Basis der im Netzwerk gewonnenen Forschungsergebnisse wurden Möglichkeiten zum Anbau und zur Verarbeitung der Pflanze entwickelt. In einem anderen Kooperationsprojekt stand Chia im Vordergrund: Die Samen der Pflanze besitzen ein hohes Nährwertspektrum. Im Projekt gelang es, Methoden und Techniken für den Anbau von Chia unter gemäßigten klimatischen Bedingungen zu finden. Ein besonderer Projekterfolg liegt in der Zulassung der ersten deutschen Chia-Sorte „Juana“ in 2021. Die robuste Sorte kann nach einem erfolgreichen Testanbau nun regulär angebaut werden. Chia-Samen und Yacon eignen sich aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften besonders als funktionelle Nahrungsmittel.
In einem weiteren Projekt wurde ein Produktionsverfahren zur Herstellung von Hanfpflanzenextrakten für die Behandlung bei Gelenk-und Erkrankungen des zentralen Nervensystems mithilfe eines Wirkstofftransportsystems entwickelt. Arzneiprodukte auf Hanfbasis können somit eine Therapiealternative zu chemischen Arzneimitteln darstellen. Zudem konnte gezeigt werden, dass Hanfextrakte geeignet sind, um in weiteren Indikationsbereichen wie z. B. bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt zu werden.
Die ZIM-Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums ermöglichte es, Partner mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen zusammenzubringen. Synergien und Know-how-Transfer sichern den Unternehmen langfristig Wettbewerbsvorteile und Markzugänge. Entwicklungen wurden durch die Kooperation im Netzwerk schneller vorangetrieben und der Markteintritt früher erreicht. In verschiedenen Bereichen positionierten sich einzelne Unternehmen sogar als Marktführer.
Das Netzwerk BioÖkonomie ist nach Ende der Förderung weiterhin aktiv und besteht als projekt- und auftragsbezogene Arbeitsgemeinschaft mit 17 Netzwerkpartnern aus Deutschland weiter. Aus dem Netzwerk wurden im ZIM 8 Forschungsprojekte mit insgesamt 25 Teilvorhaben gefördert. Das letzte wurde im März 2021 abgeschlossen. Aus dem Netzwerk sind bisher insgesamt zwölf marktfähige Produkte hervorgegangen.
Die Innovationsberatung EurA steht den Netzwerkpartnern auch nach Ende der Förderphase beratend zur Seite. Gemeinsam wurden weitere Entwicklungsprojekte angestoßen, die auf den bisherigen Ergebnissen aufbauen.