Förderung des Technologietransfers für regionale Entwicklung
Die Innovation Night Aachen 2023 bot die Möglichkeit, den branchenübergreifenden Technologietransfer in der Region Aachen weiter voranzutreiben. Die Teilnehmer nutzten die Veranstaltung, um ihr Wissen zu erweitern, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam innovative Projekte anzustoßen. Die Ausstellung im Foyer präsentierte Exponate von Teilnehmern, darunter ESA BIC NRW, ESA Technology Broker, INNOspace Netzwerke, PEM Motion GmbH, SLA der RWTH Aachen, iBOSS GmbH und viele weitere. Diese Exponate boten Raum für interessante Gespräche, Networking und die Bildung von Synergien.
Bei der Veranstaltung betonte die Frau Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen die Rolle der Stadt Aachen als "Leuchtturm" für Forschung, Entwicklung und lebenswerte Rahmenbedingungen. Sie versicherte den Teilnehmern, dass die Stadt an ihrer Seite stehe, wenn es darum geht den Standort Aachen weiterzuentwickeln.
Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier wies auf die enormen Herausforderungen durch das Ende der Braunkohleverstromung hin. Für einen erfolgreichen Strukturwandel sei die Innovationskraft der Hochschulen und der Austausch, das Netzwerk sowie die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft für die Schaffung neuer Arbeitsplätze unerlässlich. Nur wenn anwendungsorientierte Forschung und Unternehmergeist zusammenträfen, könne man die Zukunft der Region aktiv gestalten. In diesem Sinne lobte er die gelungene Veranstaltung.
Enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft in Aachen
Die enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und der akademischen Welt in Aachen, treibt Innovation und wirtschaftliches Wachstum voran. Förderprogramme und Netzwerke auf regionaler und nationaler Ebene unterstützen den cross-sektoralen Technologietransfer in der Region Aachen, indem sie finanzielle Unterstützung, Beratung und Netzwerkmöglichkeiten bieten.
Der Technologietransfer ermöglicht die kommerzielle Umsetzung von Forschungsergebnissen. Wissenschaftler können ihre Entdeckungen und Innovationen durch Zusammenarbeit mit Unternehmen oder die Gründung von Start-ups in marktfähige Produkte, Dienstleistungen oder Technologien umwandeln. Dies fördert die Anwendung und Verwertung von wissenschaftlichem Wissen. Die enormen Potentiale, die durch die EurA in der Region Aachen durch das Technologietransfer- und Acceleratorprogramm der Europäischen Raumfahrtagentur ESA, den branchenübergreifenden INNOspace-Netzwerken Space2Motion, Space2Agriculture und Space2Health sowie den Aktivitäten im Fernerkundungsbereich durch Copernicus-Dienste ermöglicht werden, wurden von Johannes Schmidt von der EurA umfassend dargestellt.
Prof. Kai-Uwe Schröder sprach bei der Veranstaltung über die Potenziale des Technologietransfers und betonte den Unterschied zwischen "erkenntnisgetriebener" Forschung und "innovationsgetriebener" Forschung. Er stellte das Projekt iSSI (intelligent Space System Interface) vor, das Experimente auf der Internationalen Raumstation (ISS) beinhaltet und wie von dort der Transfer zu einem multimodalen System für ein automatisiertes und elektrisch angetriebenes Hybridvehikel zum Massentransport auf der Straße sowie mittels Seilbahn (UpBus) entwickelt wurde.
Ein weiteres Thema war das Erfolgsprojekt CuSin, welches durch Aurubis vorgestellt wurde und sich mit Kupfer, Keramik und Metallisierung befasst. Die übergreifende Zusammenarbeit der Verbundpartner aus Fraunhofer IKTS, CeramTec, Aurubis sowie dem Anwender Infineon waren ein Schlüssel des Vorhabens. Durch den Technologietransfer konnte somit die gesamte Supply Chain abgebildet werden und spielt eine immense Rolle für die nachhaltige Förderung des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Betont wurde außerdem, dass Innovationsförderung der Schlüssel zur Entwicklung von Zukunftstechnologien sei.
Weitere Beispiele für den Technologietransfer zwischen Industrie und Forschung sind Velocity Aachen und Fluxlicon, die in Zusammenarbeit zwischen PEM Motion und der RWTH Aachen entstanden sind. Die RWTH Aachen Universität arbeitet eng mit der Industrie zusammen und fördert die Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen und Technologien. Neben der RWTH Aachen gibt es eine Vielzahl von Forschungsinstituten und Technologiezentren in der Region, die den Technologietransfer unterstützen und als Vermittler zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fungieren. Herr Prof. Dr. Achim Kampker, Professor an der Fakultät für Maschinenwesen der RWTH Aachen, sieht die Region Aachen als Impulsgeber im Herzen Europas.
Treiber für Innovation und wirtschaftliches Wachstum
Insgesamt bietet der Technologietransfer der Wissenschaft viele Vorteile, wie die kommerzielle Umsetzung von Forschungsergebnissen, finanzielle Ressourcen, praxisorientierte Forschung, Netzwerke und Zusammenarbeit sowie die Steigerung des gesellschaftlichen Einflusses. Für die Wirtschaft ermöglicht der Technologietransfer den Zugang zu neuer Technologie, die Reduzierung von Risiken, die Steigerung der Effizienz, Kooperationen und Netzwerke sowie die Internationalisierung.
Die Veranstaltung bot den Teilnehmern die Möglichkeit, von den Erfahrungen und Expertisen führender Akteure im Technologietransfer zu profitieren und den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Beteiligten zu fördern. Die Innovation Night Aachen war zum wiederholten Male ein großer Erfolg, trägt zur Stärkung der Wirtschaft und zur Förderung von Innovationen bei und macht deutlich, dass die Region Aachen über ein immenses Innovationspotential von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen verfügt. Es ist wichtig, diese Bereiche miteinander zu vernetzen, zum Vorteil aller in der Region – Nutzen sie die Chancen „Innovation durch Kooperation“.