Die EurA AG, Innovations- und Strategieberatung mit Sitz in Ellwangen (Ostwürttemberg), will und kann dank ihrer speziellen Kontakte Unternehmen aus diesen Branchen beim Aufbau neuer Geschäfte in Cote d’Ivoire unterstützen. Dazu plant die Beratungsfirma vom 3.4. bis 8.4.2022 eine einwöchige Unternehmerreise nach und durch die Elfenbeinküste.
Ausgangspunkt ist die Hafenstadt und De facto-Hauptstadt des Landes, Abidjan. Hier wohnen und arbeiten allein 5 der insgesamt 28 Millionen Ivorer. Alle wichtigen Unternehmen, Wirtschaftsorganisationen und Ministerien haben hier ihren Sitz oder zumindest eine Vertretung.
Exportprodukt Nummer 2 und Wachstumsmotor Nummer 1 des Landes sind (nach Kakao) Cashew-Nüsse, deren Rohkerne (Nusskern mit Schale) nahezu ausschließlich nach Asien, vornehmlich Vietnam und Indien, transportiert und dort zu den Cashew-Kernen, wie im Handel hierzulande erhältlich, weiterverarbeitet werden. Der Rest der geernteten Cashew-Frucht, insbesondere der voluminöse und fruchtfleischhaltige Apfel, wird weggeworfen und landet bislang in großen Mengen als Bioabfall auf dem Feld.
„Gerade jedoch die Cashew-Äpfel sind eine natürliche Ressource, die man vielseitig nutzen könnte“, bedauert Aristide Loli das Fehlen geeigneter Technologien zu deren stofflicher oder energetischer Verwertung. Loli ist seit kurzem Westafrika-Referent der EurA AG, der die Unternehmerreise in seine Heimat vorbereitet hat und diese leiten wird.
Loli hat auch schon Ideen, wie man die vergeudete Ressource wirtschaftlich verwerten könnte: „Zum Beispiel, indem man daraus Saft presst oder indem man aus dem Faserstoff des Apfels Kosmetikartikel herstellt.“ Hierzu bedürfe es jedoch noch einer genaueren Analyse und eines Verwertungskonzeptes, „bei deren Erstellung EurA interessierten Firmen behilflich sein könnte“.
Wirtschaftlich ebenso interessant könnte seines Erachtens die Erzeugung von Biogas aus den Cashew-Ernteabfällen sein. Schätzungen zufolge werden jährlich 10 Mio. t davon produziert. Nur zum Vergleich: 2021 wurden allein in der Elfenbeinküste 900.000 t Cashew-Kerne geerntet und exportiert.
Loli will interessierte Unternehmer und Firmenvertreter aus Deutschland, die Interesse daran haben, in Côte d‘Ivoire Fuß zu fassen und ein Geschäft aufzubauen, in Kontakt mit lokalen Partnern vor Ort bringen. Zu diesem Zweck war er im Dezember bereits in Cote d’Ivoire unterwegs und hat Kontakte zu einheimischen Agrarfirmen, Organisationen und Behörden hergestellt. So konnte der Westafrika-Referent im Vorfeld der Reise bereits individuelle Treffen vereinbaren und terminieren.
Übergeordnetes Ziel der von EurA Reise angebotenen Erkundungsreise ist es, dass die Teilnehmer bzw. deren Unternehmen am langen Ende Produktionsstätten in Westafrika aufbauen und so neue Beschäftigungsmöglichkeiten für die Bevölkerung schaffen. EurA möchte auf diese Weise einen indirekten Beitrag zur Behebung der Flüchtlingskrise leisten. „Jede Familie, die wirtschaftlich für sich selbst sorgen kann, hat keinen Grund zu emigrieren“, merkt EurA-Vorstand Gabriele Seitz an. Als führende Innovations- und Fördermittelberatung in Deutschland möchte die EurA AG ihre Aktivitäten auf die Anberaumung von Geschäftspartnerschaften zwischen Europa und Afrika ausweiten. Seitz: „Wir sehen gute Zukunfts- und Wachstumschancen für viele unserer Kunden auf unserem Nachbarkontinent.“
Für den Aufbau von Geschäftspartnerschaften und die Umsetzung von bilateralen Entwicklungsprojekten bieten das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Bundesumweltministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) verschiedene Förderprogramme wie develoPPP und die Exportinitiative Umwelttechnologien (EXI) an. Letzteres fördert speziell Unternehmen, die mit modernen Umwelttechnologien in den Bereichen Wasser- und Abwassermanagement, Ressourceneffizienz, „grüne“ Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien, umweltfreundliche Mobilitätslösungen, Kreislaufwirtschaft sowie Abfall- und Rohstoffwirtschaft tätig sind.
Mit dem Förderprogramm Nakopa (Nachhaltige Kommunalentwicklung durch Partnerschafts-projekte) unterstützt das BMZ die Entwicklung und Umsetzung entwicklungspolitischer Vorhaben im Kontext partnerschaftlicher Kommunalbeziehungen mit einem Entwicklungs- und Schwellenland.
Zielgruppen der Förderung sind Kommunalverwaltungen, die die Entwicklung im Globalen Süden voranbringen möchten. Konkret gefördert werden Projekte im Bereich Good Local Governance, Nachhaltige Daseinsvorsorge, Klimaschutz und Klimaanpassung, Migration und Entwicklung, fairer Handel und faire Beschaffung, sowie Hygiene, Prävention und Gesundheitsschutz.
Heißt: Auch Städtepartnerschaften könnten durch die Unternehmerreise zustande kommen, sofern sich Bürgermeister oder kommunale Wirtschaftsförderer dafür interessieren.
Potenzialmärkte – Daten und Fakten:
1. Agrarwirtschaft / Nahrungsmittelverarbeitung
Hauptarbeitgeber, 20% von BIP:
- Kakao: 1. Weltproduzent, 2,2 Mio. Tonnen, 43% der Weltproduktion, 40% vom Gesamtexport des Landes
- Cashewnuss: 1. Weltproduzent ca. 900.000 Tonnen (2021)
- Ananas: 2. Weltproduzent, 1. afrikanischer Produzent
- Kolanuss: 1. Weltproduzent
- Kaffee: 15. Weltproduzent und 3. Produzent in Afrika
- Ölpalme: 2. afrikanischer Produzent
- Kautschuk: 1. Produzent in Afrika, 7. Weltproduzent
Der Wasserbedarf steigt rasant an. Gründe hierfür sind das hohe Bevölkerungswachstum sowie der Ausbau der Landwirtschaft und Nahrungsmittelverarbeitung. Die gegenwärtige Infrastruktur kann den Bedarf nicht mehr decken, weshalb Lösungen für die Wasserversorgung gefragt sind.
3. Abwassermanagement
Lösungen zur Aufbereitung von Abwasser sind generell gefragt. Insbesondere Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie könnten zukünftig eine eigene Wasserversorgung benötigen – für den Fall, dass die Wasserzufuhr aus dem öffentlichen Netz nicht gewährleistet werden kann.
4. Biomasse
- 16 Mio. Tonnen Abfall (Schalen, Bohnen)
- 5. Mio. Tonnen Abfall (Cashew-Äpfel)
- Abfälle aus anderen Agrarerzeugnissen wie Palmöl, Kaffee, Kautschuk, Mangos, etc.
Côte d’Ivoires Stromsektor erlebt eine Phase hoher privater und öffentlicher Investitionen. Motor des schnell wachsenden Strommarktes ist die um ca. 10% jährlich zunehmende Binnennachfrage nach Strom. Die Entwicklungen werden auch von deutschen Unternehmen mit zunehmendem Interesse wahrgenommen, denn für sie ergeben sich aus den Aktivitäten im ivorischen Stromsektor Liefer- und Beratungsmöglichkeiten. Die ivorische Regierung verfolgt die Strategie, das Land zu einem großen Stromproduzenten für die ganze Region Westafrika zu entwickeln. Bereits jetzt versorgt das Land mehrere Nachbarstaaten wie Ghana, Togo, Benin, Burkina Faso, Mali, Liberia und Guinea mit Strom.
Reiseprogramm:
Sonntag, 3. April 2022
- Anreise
- Ankunft in Abidjan und Transfer ins Hotel
- Einführung in Côte d'Ivoire - Land und Leute, Reiseprogramm und kulturelle Besonderheiten
Ort: Abidjan
Branchen: Energie, Abwasser- und Wasserwirtschaft
Geplante Termine:
- Firmen- und Anlagenbesichtigung
- Sightseeingtour
- Gemeinsames Abendessen und Matchmaking
Orte: Yamoussoukro - Toumodi
Branchen: Agrarindustrie, Lebensmittelverarbeitung
Geplante Termine:
- Besichtigung des Industriegebiets in Yamoussoukro
- Plantagen- und Produktionsanlagenbesichtigung
- Sightseeingtour
- Gemeinsames Abendessen und Networking
Ort: Abidjan - Akoupé Zeudji
Branchen: Lebensmittelverarbeitung, Abfall- und Kreislaufwirtschaft
- Besichtigung des neuen Industriegebiets in Akoupé Zeudji
- Firmen- und Produktionsanlagenbesichtigung
- Gemeinsames Abendessen
Ort: Abidjan
- Individuelle B2B-Meetings mit potenziellen Geschäftspartnern
- Abschlussveranstaltung
- Gemeinsames Abendessen und Matchmaking
Rückreise
Mehr Informationen und Registrierung (bis 28.02.2022):
https://www.eura-ag.com/unternehmerreise-nach-cote-divoire-april-2022
Weitere Infos und Kontakt:
Aristide Loli
Referent Westafrika und Reisekoordinator
Telefon: 07961.9256-291
E-Mail: aristide.loli@eura-ag.com