Professor Barbara Hoffmann, Leiterin der Arbeitsgruppe Umweltepidemiologie am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf erklärt:
„Luftverschmutzung ist nach wie vor der größte umweltbezogene Risikofaktor für Krankheiten und vorzeitige Sterbefälle in Europa. Alle profitieren gesundheitlich von einer besseren Luftqualität, besonders Kinder, Schwangere, Menschen mit Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen und ältere Menschen. Eingeatmeter Feinstaub führt nicht nur zu schweren Herz- und Lungenerkrankungen, löst Krebs aus und schädigt – ähnlich wie Tabakrauch – ungeborene Kinder, sondern kann bis in das Gehirn vordringen und Demenz auslösen beziehungsweise die geistige Entwicklung von Kindern bremsen.“
Wer Luftverschmutzung hört, denkt an Industrieschornsteine, Autoabgase, Smog und vielleicht auch an methanfreisetzende Kühe… aber kaum an Logistikhallen, Großraumbüros, Lager oder Produktionsstätten. Die Luftqualität „draußen“ ist Gegenstand zahlreicher gesetzlicher Vorschriften. Am 11. Juni 2024 forderten nun die Unterzeichner eines Manifestes mit dem Titel „Good indoor air quality must become a basic human right“ (Gute Innenraumluft muss ein grundlegendes Menschenrecht werden) die politischen Entscheidungsträger auf, der „Luftqualität in Innenräumen“ die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen wie der Qualität der Außenluft. Sie fordern, dass die Qualität der Innenraumluft (Indoor Air Quality) endlich so ernst wie ein Menschenrecht genommen wird. Dazu müssten die Gesetzgeber der EU-Mitgliedstaaten Mindestanforderungen für die Innenraumluft in den nationalen Regelwerken verankern.
Wo wir 90% unseres Lebens verbringen, ist die Luft oft richtig schlecht
Innenraumluftqualität (IAQ) ist ein Begriff, der sich auf die Luftqualität in Gebäuden und geschlossenen Räumen bezieht, insbesondere im Hinblick auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Gebäudenutzer. Die Gewährleistung einer guten IAQ in Wohngebäuden wie Häusern und Wohnungen ist entscheidend für das Wohlbefinden der Menschen in ihrem Zuhause, aber auch in Nichtwohngebäuden wie Büros, Schulen, Geschäften, Krankenhäusern, Industrie- und Logistikhallen, Werkstätten und in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zu den Innenraumluftschadstoffen gehören flüchtige organische Verbindungen (VOC), Feinstaub (PM), Viren und CO2; dies ist zwar kein Innenraumschadstoff im eigentlichen Sinne, gibt aber einen guten Hinweis auf das Ausmaß, in dem die Innenraumluft eingeschlossen ist und wird daher häufig als Maß für die IAQ verwendet.
“Die Entscheidungsträger halten die Qualität der Außenluft für so wichtig, dass 19 von 27 EU-Ländern eine gesunde Umwelt als Grundrecht in ihre Verfassungen aufgenommen haben”, heißt es in dem Manifest. “Allerdings wird oft vergessen, dass die Notwendigkeit einer guten Luftqualität nicht vor unserer Haustür endet, sondern auch die Luft umfasst, die wir in Innenräumen atmen – wo wir bis zu 90 % unseres täglichen Lebens verbringen. Mehrere neuere wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass die Luft in Wohnungen und anderen Gebäuden noch stärker verschmutzt sein kann als die Außenluft, insbesondere in den größten und am stärksten industrialisierten Städten.”
Ähnlich äußern sich die Forscher Lidia Morawska, Yuguo Li und Tunga Salthammer in der wissenschaftlichen Zeitschrift Science im Juli 2024:
“Die Luftverschmutzung in Innenräumen hat schwerwiegende unmittelbare und langfristige Folgen; dennoch hat die Sicherstellung einer sauberen Innenraumluft für die Gesellschaften bisher keine hohe Priorität. … Die Qualität der Lebensmittel und des Trinkwassers, die die Menschen zu sich nehmen, ist in vielen Ländern streng geregelt, und es besteht keine Notwendigkeit für den Einzelnen, die Qualität zu überprüfen, und es liegt auch nicht in seiner Verantwortung, dies zu tun. Im Gegensatz dazu wird die Qualität der Innenraumluft, die die meisten Menschen mehr als 90 % ihres Lebens einatmen, nicht gemessen, kontrolliert, geregelt oder überprüft.”
Gute Innenraumluft muss ein grundlegendes Menschenrecht werden.
Bereits im Jahr 2000 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO gefordert: “Jeder Mensch hat ein Recht auf gesunde Innenraumluft.” Europäer verbringen 90 % ihrer Zeit in Innenräumen, in Gebäuden, in denen die Schadstoffwerte oft viel höher sind als im Freien.
In der Tat kann die Innenraumluft in Wohnungen, Schulen, Büros und Fabriken doppelt oder sogar fünfmal stärker verschmutzt sein als die Außenluft. In einigen extremen Fällen wurde festgestellt, dass die Innenraumluft hundertmal stärker verschmutzt ist als die Außenluft. Die Exposition gegenüber Schadstoffen in Innenräumen, die vor allem durch alltägliche Produkte und Tätigkeiten verursacht wird, ist die Hauptursache für Asthma und die Verbreitung der meisten Infektionen und Allergien.
Das IAQ-Niveau in einem Gebäude kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, z. B. durch Feuchtigkeit, Gerüche, Chemikalien und Außenluftpartikel, die in Gebäuden eingeschlossen sind. Insbesondere Faktoren wie Schimmel, bleihaltige Farben, Rauch, Feinstaub und ein hoher CO2-Gehalt können ungesunde und sogar gefährliche Lebensbedingungen schaffen.
In den letzten Jahrzehnten wurde die Luftqualität auch durch den dramatischen Anstieg der Luftdichtheit moderner Gebäude erheblich beeinträchtigt. Eine höhere Luftdichtheit von Gebäuden macht sie zwar energieeffizienter, erschwert aber auch das Entweichen schlechter Luft.
Forscher des Max-Planck-Instituts erklärten bei der Vorstellung einer Studie zur Luftqualität im Jahr 2021:
“Einen großen Forschungsbedarf entdeckten wir bezüglich des Zusammenhangs zwischen der Luftverschmutzung im Freien und dem Innenraumklima. Tritt beispielsweise Feinstaub in Innenräume ein, lagern sich gröbere Partikel mit mehr als etwa einem Mikrometer Durchmesser und ganz feine Partikel mit weniger als 0,1 Mikrometern stärker ab, als Feinstaub mit einem Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer (PM2,5). Damit bleiben jene Partikel in der Luft, die besonders tief in die Atemwege eindringen können. Zudem können Temperatur, Feuchtigkeit und chemische Stoffe im Innenraum die Zusammensetzung der Feinstaubpartikel verändern. Hier sind noch viele Fragen ungeklärt und wir planen weitere Studien dazu.”
Innenraumluftqualität (IAQ) ist ein Begriff, der sich auf die Luftqualität in Gebäuden und geschlossenen Räumen bezieht, insbesondere im Hinblick auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Gebäudenutzer. Die Gewährleistung einer guten IAQ in Wohngebäuden wie Häusern und Wohnungen ist entscheidend für das Wohlbefinden der Menschen in ihrem Zuhause, aber auch in Nichtwohngebäuden wie Büros, Schulen, Geschäften, Krankenhäusern, Industrie- und Logistikhallen, Werkstätten und in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zu den Innenraumluftschadstoffen gehören flüchtige organische Verbindungen (VOC), Feinstaub (PM), Viren und CO2; dies ist zwar kein Innenraumschadstoff im eigentlichen Sinne, gibt aber einen guten Hinweis auf das Ausmaß, in dem die Innenraumluft eingeschlossen ist und wird daher häufig als Maß für die IAQ verwendet.
“Die Entscheidungsträger halten die Qualität der Außenluft für so wichtig, dass 19 von 27 EU-Ländern eine gesunde Umwelt als Grundrecht in ihre Verfassungen aufgenommen haben”, heißt es in dem Manifest. “Allerdings wird oft vergessen, dass die Notwendigkeit einer guten Luftqualität nicht vor unserer Haustür endet, sondern auch die Luft umfasst, die wir in Innenräumen atmen – wo wir bis zu 90 % unseres täglichen Lebens verbringen. Mehrere neuere wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass die Luft in Wohnungen und anderen Gebäuden noch stärker verschmutzt sein kann als die Außenluft, insbesondere in den größten und am stärksten industrialisierten Städten.”
Ähnlich äußern sich die Forscher Lidia Morawska, Yuguo Li und Tunga Salthammer in der wissenschaftlichen Zeitschrift Science im Juli 2024:
“Die Luftverschmutzung in Innenräumen hat schwerwiegende unmittelbare und langfristige Folgen; dennoch hat die Sicherstellung einer sauberen Innenraumluft für die Gesellschaften bisher keine hohe Priorität. … Die Qualität der Lebensmittel und des Trinkwassers, die die Menschen zu sich nehmen, ist in vielen Ländern streng geregelt, und es besteht keine Notwendigkeit für den Einzelnen, die Qualität zu überprüfen, und es liegt auch nicht in seiner Verantwortung, dies zu tun. Im Gegensatz dazu wird die Qualität der Innenraumluft, die die meisten Menschen mehr als 90 % ihres Lebens einatmen, nicht gemessen, kontrolliert, geregelt oder überprüft.”
Unternehmerische Entscheidungen laufen der Politik voraus
Die Verfassers des Manifestes fordern, diesem Thema mehr politische Aufmerksamkeit zu schenken und gesetzgeberische Maßnahmen zu ergreifen. Das Ziel müsse sein, dass die Luftqualität in Innenräumen endlich die Anerkennung und die finanziellen Mittel erhält, die notwendig sind. Der Gesundheit und dem Komfort der Menschen, die in den Gebäuden leben, arbeiten und lernen, sollten zukünftige politische Maßnahmen Priorität einräumen. Dazu führen sie neben den Gesundheitsgründen auch energetische auf: “Die Luftqualität wirkt sich nicht nur auf die Gesundheit der Menschen und die Wirtschaft aus, sondern hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Auf Gebäude entfallen etwa 40 % des Gesamtenergieverbrauchs in der EU und 36 % der gesamten Treibhausgasemissionen in der EU. Wenn wir in der Lage sind, die Innenraumluft wirksam zu recyceln, ohne die Qualität zu gefährden, kann die EU ihre Umweltziele erreichen.”
Politisches Umdenken ist notwendig. Und dauert lange. Mutige unternehmerische Entscheidungen laufen der Politik vielerorts bereits voraus. Denn wenn die Politik entscheidet und ihre Entscheidungen auch wirksam in Normen umsetzt und Nichterfüllung sanktioniert, müssen Unternehmen handeln. Doch sie können auch schon vorher aktiv werden.
“Wir sind es unseren Mitarbeitern schuldig, die Staubmenge zu reduzieren”, so Jungunternehmer Geert Boeve, und Hugo Fransen, der gerade den Familienbetrieb übernommen hat, erklärt: „Die Gesundheit unserer Mitarbeiter wird durch die Luftreiniger geschützt. Punkt.“
“Staub ist für den Menschen immer ungesund”, sagt Sicherheitsingenieur Dennis Vogtmann. “Je kleiner die Stäube sind, desto tiefer dringen sie in den Körper ein, bis in die Blutbahnen. Deshalb ist es wichtig, dass ein Unternehmer weiß, womit er es zu tun hat. Wie hoch ist meine Staubbelastung? Welche Stäube habe ich in welcher Größe? Das heißt, man muss professionell messen und die Luftqualität am Arbeitsplatz kennen. Ich verstehe die Unternehmer, dass man das im ersten Moment vielleicht nicht so gerne macht, weil man das nur mit Kosten in Verbindung, aber ich kann Ihnen eines versichern, Arbeitsschutz und in diesem Fall auch der Schutz vor Feinstaub ist nicht nur eine Ausgabe, sondern es rechnet sich am Ende, denn ein kranker Mitarbeiter kostet ein Unternehmen viel mehr als eine einmalige Investition in eine technische Lösung, das heißt es macht auch wirtschaftlich einen ganz klaren Sinn.”
Technisch geht das alles längst
Solche Messungender Luftqualität führen Unternehmen aus verschiedenen Branchen seit einiger Zeit sehr einfach mit dem Easy Insight-Kit der Firma Euromate in ihren Räumen durch: Sensoren messen den Gehalt an Feinstaub, die Ergebnisse können in Echtzeit und langfristig über ein Internetportal abgelesen werden – und das zu einem überschaubaren Mietpreis ab 50€ im Monat. „Wenn Sie die Luftqualität messen und verstehen, können Sie potenzielle Risiken erkennen und Maßnahmen ergreifen, um eine optimale Arbeitsumgebung zu gewährleisten“, erklärt Daniel Gooijer, Geschäftsführer von Euromate.
Platzsparend unter der Decke hängende industrielle Luftreiniger mit passenden Schwebstoff-Filtern wie der Euromate DFI 8500 oder die speziell für Logistikhallen entwickelten kleineren DFI 30 und 60 sorgen dann für über 90% weniger Feinstaub, Pollen und Schimmelpilzsporen in der Luft.