Die Kameras können so angeordnet werden, dass die Seiten mit den Klebepunkten im Sichtbereich der Thermokamera sind. Mit dem EyeVision HotGlue Inspector wird dann geprüft, ob auch alle Klebestellen mit Heißkleber versorgt wurden und ob die Temperatur der Klebestellen innerhalb der Toleranz ist. Damit wird sichergestellt, dass die Kartons sicher verklebt sind und weder beim Transport von der Fabrik zum Laden, noch zum Kunden, aufreißen und die Flaschen herausfallen.
Sollte eine Klebestelle fehlen, z.B. weil eine Düse verstopft ist oder kein Kleber gefördert wurde, dann wird diese automatisch erkannt. Es wird auch erkannt, wenn die Temperatur des Klebers zu niedrig war. Dies kann beispielsweise durch eine defekte Heizung oder durch eine Verzögerung in der Anlage, z.B. durch eine Störung, hervorgerufen werden. Sollte nur eine oder mehrere Klebestellen eine zu niedrige Temperatur aufweisen, dann wird dieser Fehler der jeweiligen Klebeeinheit zugeordnet. Dadurch kann sofort festgestellt werden, wo eine Reparatur notwendig wird. Und wenn alle Klebestellen eine zu niedrige Temperaturen aufweisen, dann kann der Karton komplett ausgeschleust werden.
Das EyeVision HotGlue System verfügt über digitale Schnittstellen um autonom an einer Anlage betrieben zu werden. Dies kann auch über die Profinet Schnittstelle, die in der EyeVision Software vorhanden, ist erfolgen. Damit ist eine Integration in eine vorhandene SPS sehr einfach möglich.
Um das System in einem größeren Kontext laufen zu lassen, verfügt der EyeVision HotGlue Inspector über eine standard Tracker-Schnittstelle. Damit wird die Ankopplung an das Transportsystem, sowie die verzögerte Ausschleusung einfach realisiert. Die Schnittstelle zum Tracker ist offen angelegt und kann daher mit wenigen Schritten an alle gängigen Trackerboards angepasst werden kann.
Die eigentliche Einrichtung der Prüfstellen für die Hotglue Inspektion erfolgt komplett grafisch. Die Toleranzwerte für die einzelnen Klebestellen können entweder global, für Gruppen, oder für einzelne Klebestellen separat, vorgegeben werden. Dadurch ist es dann auch leicht möglich sofort einen Rückschluss auf die einzelne Klebestelle zu ziehen, um im Fehlerfall diese gezielt zu reparieren. Damit wird eine Verringerung des Anlagenstillstands gewährleistet.
Durch die variable Anzahl an eingesetzten Kameras, kann das EyeVision HotGlue System optimal an die jeweilige Aufgabenstellung angepasst werden. Soll z.B. nur die Verklebung auf einer Seite erfolgen, dann wird das System mit einer Kamera konfektioniert. Sollen mehrere Seiten geprüft werden, dann können durch die flexible Definition der Prüforte z.B. jeweils 2 Seiten mit einer Kamera geprüft werden, z.B. mit einer Kamera die Stirnseite und eine Seitenfläche und mit der anderen Kamera die Rückseite und die andere Seitenfläche. Oder es wird mit 4 Kameras jede Seite einzeln geprüft.
Sollen große Klebepunkt auf einer Fläche geprüft werden, dann kann eine preisgünstige Thermokamera mit 291 x 120 Pixel verwendet werden. Sollen z.B. viele kleine Klebepunkte auf einer großen Fläche geprüft werden, wäre eine Kamera mit 640x480 Pixel Auflösung notwendig, um alle Heißklebepunkte sicher zu erkennen.
Der Einsatz des EyeVision HotGlue Inspectors erlaubt eine optimierte Hardware Auswahl, angepasst an die Anforderungen der jeweiligen Aufgabenstellung. Die grafisch konfigurierbare EyeVision Software bietet eine einfache Anpassung an die unterschiedlichsten Prüfungen der Heißklebestellen. Das System kann mit verschiedenen Prüfprogrammen betrieben werden. Diese können sowohl die Vorgabewerte zur Temperatur oder die Anzahl der zu prüfenden Klebestellen enthalten.
Die Integration des Systems in eine komplexe Anlage wird noch durch den embedded Modus unterstützt. Hierfür ist im System ein Protokoll implementiert, das die Einrichtung, wie auch den Betrieb von einem beliebigen Remote-System ermöglicht. Die Ergebnisse der Messungen und die Auswertebilder stehen der zentralen Anlagensteuerung dann sofort zur Verfügung.
Das EyeVision Hotglue System ist in verschiedenen Geschwindigkeitsstufen verfügbar. Abhängig ist dies von den verwendeten Kameras. Das Basis System kann bis zu 10 Kartons pro Sekunde prüfen, das High End System kann bis zu 60 Kartons bzw. Flaschen pro Sekunde prüfen.
Das Hotglue System kann darüber hinaus noch mit standard 2D Kameras ergänzt werden. Damit lassen sich z.B. Codes (Barcode, DMC, QR oder OCR) auf der Außenseite der Verpackung lesen, um eine komplette Nachverfolgung der Produktion zu ermöglichen.