Die teilnehmenden Studierenden stammen aus Kotka (Finnland), Stettin, Warschau (Polen), Kaunas, Vilnius, Klaipėda (Litauen), Tallinn (Estland), aus dem norwegischen Adger, dem brasilianischen Blumenau und aus Groningen (Niederlande). Sie erwartet ein umfangreiches Programm – aus Referaten, Laboren und Exkursionen. So spricht zum Beispiel Thiago Soares von der Universidade Federal do Pará (UFPA) in Belém darüber, wie man Batterie-Technologien in Netze integrieren kann („Hybrid Energy Storage: Supercapacitor and Battery Technology Applied to Microgrid“), und Prof. Dr. Merja Mäkelä von der South-Eastern Finland University of Applied Sciences (XAMK) wird u.a. zu „Nordic electricity markets“ referieren. „Das ist ebenfalls neu für den Fokus der Spring School“, erklärt Romy Sommer, „Mit Referaten wie diesen wird das Thema Energiewende in diesem Jahr nicht nur vom technischen Standpunkt aus betrachtet, sondern es wird auch stärker der gesellschaftliche Kontext in den Blick genommen – vom Energiemarkt bis hin zu städteplanerischen Aspekten und der Akzeptanz einzelner Energiewendemaßnahmen“. Das wird sich auch in den Simulationsspielen spiegeln, die die Studierenden in fiktiven Welten vor reale Szenarien stellt. Das Simulationsspiel Krafla, das bereits im Februar in Finnland im Rahmen eines Gastaufenthaltes an der XAMK University mit Studierenden erprobt wurde, fokussiert auf die globalen Klimaschutzanstrengungen und -Verhandlungen. Im „We-Energy Game“ hingegen wird auf Gemeindeebene in verschiedenen Rollen gespielt – Windparkbetreiber, Zivilgesellschaft, Klima, Netzbetreiber und andere Akteure sitzen dabei an einem Tisch und müssen sich einigen, wie der Umbau der Energiewirtschaft am konkreten Beispiel vor Ort gestaltet werden kann. Entwickelt wurde das auf realen Daten basierende We-Energy Game in einem wissenschaftlichen Team um Mathieu Przybyla von der Hanzehogeschool Groningen, der sich schon darauf freut, die Energiewendediskussion in international gemischten Teams in Stralsund anzuleiten.
Diese Planspiele regen Denkprozesse an, eröffnen neue Perspektiven und sollen so die Studierenden ermutigen, neben den Technologiefragen auch andere Ebenen in den Blick zu nehmen, die Bewusstseinsbildung für den Ausbau der erneuerbaren Energien und die damit verbundene Notwendigkeit der Kommunikation für eine gesamtgesellschaftlichen Akzeptanz noch weiter vorantreiben.
Die Exkursion führt die Teilnehmenden dieses Jahr nach zweijähriger Pause wieder zur Hannover Messe, die vom 17. bis 21. April 2023 Technologien für eine vernetzte und klimaneutrale Industrie zeigt und als (Welt-)Bühne für den Diskurs zwischen Industrie, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft gilt.
Auf dem Campus der HOST wird das ansonsten straffe Programm für die Teilnehmenden, das mit einer Abschlussprüfung endet, durch eine Photo Rallye, Barbecues und einen interkulturellen Abend bereichert, unterstützt vom ThaiGer H2-Racing Team und dem International Event Point.