„Das sind berechtigte Sorgen. Wir nehmen die Bedenken und Unsicherheiten unserer Studierenden ernst. Genau aus diesem Grund arbeiten die Lehrenden unter Hochdruck an der Bereitstellung von digitaler Lehre. Wir werden mit größtmöglicher Flexibilität auch Prüfungsregelungen finden, die den Forderungen der Studierenden entgegenkommen.“
Prof. Dr. Petra Maier, Rektorin der Hochschule Stralsund
Seit Freitag liegt der Vorschlag zu einer weitreichenden Satzungsänderung der Rahmenprüfungsordnung auf dem Tisch des AStAs. Bei den im Krisenstab vertretenen Entscheidungs- und Funktionsträgern der Hochschule Stralsund bestand bereits zu Beginn der Krise Einigkeit, eine großzügige Freiversuchsregelung für Prüfungen im Sommersemester 2020 vorzusehen.
„Die geplante Satzungsänderung wird nunmehr in den Gremien erörtert und bedarf am Ende den Beschluss durch den Akademischen Senat und die Genehmigung durch das Bildungsministerium, bevor diese rechtskräftig wird.“
Prof. Dr. Engel, Prorektor für Studium und Lehre der Hochschule Stralsund
Aber auch die Anmeldung bzw. Abgabe von Abschlussarbeiten sind in der Corona-Krise aktuell digital möglich. Um Fristen einzuhalten, können Signaturen und Unterschriften im Original nach der Aussetzung der Präsenzlehre nachgereicht werden.
Wir sind froh, dass wir in unserem Krisenstab einen Vertreter der Studierenden haben, der direkt die Fragen und die Bedarfe der Studierende an uns weitergeleitet hat. So konnten wir zeitnah im Rahmen unserer Hochschulautonomie einige Maßnahmen umsetzen, um den Studierenden eine Fortführung ihres Studiums zu ermöglichen.
Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften befinden sich bereits im laufenden Semester, anders als die Universitäten im Land. Deshalb wurde die Notwendigkeit der zügigen Digitalisierung der laufenden Lehrveranstaltungen schon vor dem Beschluss des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur vom 31.03.2020 in Angriff genommen. Tatsächlich hat die Hochschule schon in einigen Lehrveranstaltungen digitale Formate zur Verfügung gestellt. Einige Lehrende haben Skripte im Lernmanagementsystem ILIAS bereitgestellt, andere haben ihre Lehre per Video verfügbar gemacht.
Alle Hochschulen des Landes Mecklenburg-Vorpommern, wurden aufgrund der epidemiologischen Situation in Pflicht genommen, den Lehr- und Studienbetrieb nicht in Präsenzform, sondern z. B. in digital gestützten Formaten stattfinden zu lassen, der ein Lehren und Lernen auf Distanz („distance learning“) ermöglicht. Das ist für die Lehrenden eine doppelte Herausforderung, denn es sollen Präsenzveranstaltungen in digitale Vorlesungen, Seminare und Übungen gewandelt werden. Zudem ist die Umsetzung im nun angeordneten Homeoffice nicht immer möglich. Nicht jedes Fach kann komplett digital gestaltet werden.
„Mit Blick auf die weiteren Entwicklungen der Pandemie wäre eine Mischung aus einigen digitalen Angeboten und verschiebbaren Präsenzveranstaltungen für die Hochschule Stralsund realistisch, denn einige Module eines Studiums sind auf die Präsenzlehre ausgerichtet, etwa wenn sie auf einer erfahrungsorientierten Didaktik aufbauen oder Praxis- bzw. Laboreinheiten einbeziehen.“
Prof. Dr. Engel, Prorektor für Studium und Lehre der Hochschule Stralsund
Rein digitale Lehre ist für Hochschulen für angewandte Wissenschaften wie die Hochschule Stralsund, mit praxis- und präsenzorientierter Lehre, nicht zielführend, denn die Studierenden haben sich für die Hochschule Stralsund entschieden, weil sie hier mit moderner Laborausstattung und größtmöglicher Nähe zu den Lehrenden und zu Unternehmen lernen. Zudem bedeutet eine rein digitale Lehre für die Studierenden auch stets fehlende Chancengleichheit, wenn eine Teilhabe am Studium mit möglichst guter technischer Ausstattung im eigenen Zuhause einhergeht.