„Unser Ziel ist es, ein internationales Intensivprogramm anzubieten, bei dem verschiedenste Studierende zusammenkommen, gemeinsam mehr zur Einbindung regenerativer Energiequellen und zugehöriger Energiespeicher in moderne Energieversorgungskonzepte lernen und sich dazu und darüber hinaus austauschen“ erklärt Professor Johannes Gulden, Leiter des Institutes für Regenerative EnergienSysteme (IRES), das die Veranstaltung organisiert.
Die allermeisten Teilnehmenden stammen aus technischen Studiengängen und finden über ihre Hochschulen und Universitäten den Weg zur Spring School der HOST. Das Intensivprogramm knüpft an bereits erworbene Kenntnisse auf den Gebieten der elektrischen Energietechnik, Automatisierungstechnik, Thermodynamik, Elektrochemie und Informatik an und führt zu erweitertem Wissen und zu Fertigkeiten, die die künftige Gestaltung der Energiewirtschaft betreffen. Die Hochschule pflegt vielfältige internationale Partnerschaften. „Viele Professor*innen unserer Partner-Hochschulen sind auch als Gastdozent*innen bei der Spring School dabei“, so Romy Sommer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IRES, „so entsteht auch ein interessanter Austausch zwischen den Wissenschaftler*innen, die in ihre Gastvorträge auch Aspekte aus ihrer Forschung einfließen lassen“. Unter den Dozierenden sind beispielsweise Prof. Hugh Middleton von der University of Agder in Norwegen, der in einem Online-Angebot über Brennstoffzellentechnologie referiert, oder auch Prof. Wojciech Zenczak von der Westpomeranian University of Technology in Szczecin, der Vorträge zu alternativen Kraftstoffen und Antrieben in der Schifffahrt beisteuert. Prof. Juri Dobrovolski ist erstmalig als Gastdozierender online zugeschaltet. In Russland zählt er zu den Wasserstoffexpert*innen schlechthin und trifft bei der Spring School auf hiesige Expert*innen – Prof. Johannes Gulden, Prof. Thomas Luschtinetz und Prof. Jochen Lehmann. Einer ihrer früheren Schüler in der Spring School – Stéfano Frizzo Stefenon – ist in diesem Jahr selbst als Gastdozierender dabei. Zugeschaltet aus Kanada, wo er seine Doktorarbeit schreibt, referiert der Brasilianer über künstliche Intelligenz im Stromnetz.
Die Themen der Spring School sind breit gefächert und reichen von den Basics der Erneuerbaren Energien bis hin zu aktuellen Forschungsständen. So geht es um Energiespeichersysteme, alternative Kraftstoffe, Energieeffizienz in Gebäuden, Grundlagen der Simulation von Energiesystemen, aber auch um den Stand der Forschung in der Wasserstofftechnologie oder um die technische Umrüstung und Elektrifizierung von Schiffen hin zu mehr Umweltverträglichkeit. „Es sind alles Themen, die die Dozierenden aus ihrem eigenen Forschungshintergrund mitbringen“, so erläutert Romy Sommer.
Für die Studierenden beinhaltet das zweiwöchige Seminar auch Prüfungsleistungen, die sie sich für ihr Studium anrechnen lassen können. In Referaten stellen sie ihre Hochschulen vor und den Stand der Entwicklung der Erneuerbaren Energien in ihren Herkunftsländern. Darüber findet ein Austausch über die unterschiedlichen geografischen Voraussetzungen, Möglichkeiten und kulturellen Erfahrungen der Transformation der Energiewirtschaft in den jeweiligen Ländern und Erreichung der Klimaziele statt. Praktisch arbeiten die Teilnehmer*innen in Laboren in gemischten Teams und stellen ihre Laborversuche am Ende der Spring School in einem Kolloquium gemeinsam vor. So bestimmen sie beispielsweise die elektrochemischen und elektrotechnischen Eigenschaften eines Elektrolyseurs zur Erzeugung von Wasserstoff. Am Ende steht eine Prüfung, die alle Teilnehmer*innen in diesem Jahr online ablegen.
Die Rektorin hatte die 28. Spring School am Montag, 30. August 2021, eröffnet. Die Spring School gibt es bereits seit 1992 an der Hochschule Stralsund, sie wird jährlich veranstaltet.