„Viele Betriebe profitieren zweifellos noch vom Auftragsbestand der vergangenen Monate. Da dieser Puffer begrenzt ist, kommt es maßgeblich darauf an, wann und wie der Shutdown beendet wird. Bei den nun abzustimmenden Ausstiegsszenarien gilt es nun ein besonderes Augenmerk auf die Wirtschaft zu legen, um weiteren Schaden zu vermeiden“, so Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbands.
Betriebe sind unterschiedlich betroffen
Die Betroffenheit der Unternehmen ist dabei in Abhängigkeit der betrieblichen Ausrichtung unterschiedlich: Neben Auftragsstornierungen, Ablaufstörungen auf Baustellen, Ladenschließungen, Grenzschließungen und Problemen bei der Materialbeschaffung macht den Unternehmen zunehmend die innerbetriebliche Koordination und die allgemeine Abwicklung von Aufträgen Schwierigkeiten. Darüber hinaus müssen sie penibel Corona-Hygieneregeln einhalten sowie sensibel auf die Ängste von Kunden und Mitarbeitern eingehen.
Pessimistischer Blick in die Zukunft
Die Betriebe gehen überwiegend für die nächsten drei Monate von einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Situation aus (53,3 %). Während 34,2 Prozent eine „schlechte“ Entwicklung erwarten, prognostizieren 19,1 Prozent eine „deutlich schlechtere“ Entwicklung.
Geschäftsklimaindex bricht ein
Die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Elektrohandwerk spiegeln sich auch im Einbruch des Geschäftsklimaindex wider. Lag der Wert vor vier Wochen bei der Frühjahrskonjunkturumfrage noch bei positiven 87,9 Punkten, so „stürzte“ der Index nun auf 60,3 Punkte ab. 44,6 Prozent bewerten ihre Geschäftslage als „befriedigend“, 37,9 Prozent mit „gut“ und 17,4 Prozent mit „schlecht“.
Umsatzrückgänge im E-Handwerk
Über die Hälfte der Betriebe (56,4 %) verzeichnen infolge der Corona-Pandemie Umsatzrückgänge. Bei einem Drittel (33,6 %) davon liegt der geschätzte Umsatzrückgang zwischen 20 und 40 Prozent, bei 29,5% der Betriebe zwischen 40 und 60 Prozent.
Einführung von Kurzarbeit
Auf die aktuelle Situation haben bislang 23,4 Prozent der befragten Unternehmen mit Arbeitszeitverkürzungen oder Ähnlichem reagiert. Neben dem Abbau von Erholungsurlaub und Arbeitszeitguthaben haben knapp die Hälfte (48,1 %) davon im Betrieb Kurzarbeit eingeführt. Maßnahmen, wie Kündigungen oder vorübergehende Betriebsschließungen, waren bislang weitestgehend nicht erforderlich.
„Allerdings basieren die Umfragewerte auf Aussagen der Betriebe mit rund zwei Wochen Zeitversatz. Ich bin mir sicher, die Zahlen heute würden ein deutlich düstereres Bild zeichnen. Das Wichtigste jedoch ist für uns: Bleiben Sie gesund!“, so Thomas Bürkle.