Aufgrund der Unsicherheiten gaben die beiden chemikalienpolitischen Sprecher des FSK, Dr. Martin Priese (Performance Chemicals Handels GmbH) und Ralf Henrici (RÜHL PUROMER GmbH) an die Kunststoffverarbeiter im FSK eine Mustererklärung für Erzeugnishersteller heraus, um eine einheitliche Position gegenüber den Kunden abzugleichen. Unterschiedliche Informationen von Bauteileherstellern verunsicherten eher den Markt. „Kein Zulieferer erklärt seinen Kunden, dass er nicht das Grundwasser verschmutze oder keine Steuern hinterziehe.", vergleicht Ralf Henrici die unnötige Forderung mancher Kundenindustrien nach „REACH Vollkaskoerklärungen“. Die chemikalienpolitische Verantwortung aller Beteiligten in der Prozesskette sei bekannt und würde durch Kunststoffverarbeiter eingehalten. Allerdings lasse die Vergleichbarkeit und einheitliche Struktur der Stoffinformationen bei Umsetzung von REACH zum Teil zu wünschen übrig, so FSK-REACH Experte Dr. Martin Priese. Klare und einheitliche Stoffinformationen seien wichtig, insbesondere im Hinblick auf die Registrierungsfrage der kleinen Stoffmengen, die bis 2018 abgeschlossen sein müssen.
Der FSK stellte auf dem chemikalienpolitischen Treffen des Verbandes eine Stoffdatenbank vor, die für Kunststoffverarbeiter entwickelt werden soll und das Handling mit Stoffinformationen beim Verarbeiter deutlich vereinfachen und Synergien erzeugen soll. Das Interesse der Chemikalien-Hersteller, den Verarbeitern bei der Aufbereitung der Stoffinformationen und Stoffdaten behilflich zu sein. Dies müsse auf jeden Fall im gemeinsamen Interesse der Chemikaliensicherheit sein“, sagte Dr. Michael Krancher von Rhein Chemie. Als großer Nachteil der europäischen Chemikalienpolitik und REACH-Verordnung wird insbesondere gesehen, dass einige Stoffe schon jetzt wegfallen, da die Umsetzung von REACH zu teuer ist und diese Stoffe auch nicht mehr auf den Markt gebracht werden. Nicht selten werden die „kleinen“ Stoffe von Stoffen in größerer Menge ersetzt, die allerdings zum Teil weniger umweltfreundlich seien. Auch dies sei ein Kostentreiben in der Zuliefererkette. In einigen Bereichen schrumpfe schon heute die Zahl der Anbieter von bestimmten Anwendungen, da die genannten Stoffe wegfallen und die Vielfalt der Chemikalien dadurch nachlasse.
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