Der Russland-Ukraine-Krieg und die Corona-Krise wirken in der ohnehin schwierigen Beschaffungslage negativ auf die internationalen Lieferketten ein. Viele Produzenten von Zeichnungsteilen können ihren Kunden keine stabilen Angebotspreise über einen längeren Zeitraum mehr bieten. In der Folge nehmen Angebote mit einer Gültigkeitsdauer von unter 24 Stunden signifikant zu.
Benjamin Schwab, Co-Founder und CMO bei FACTUREE, erklärt: „Die momentane Marktlage in der Beschaffung erschwert die Bedingungen für industrielle Einkäufer massiv. Durch die immer kürzer werdende Angebotsgültigkeit, die wir verstärkt bei konventionellen Lohnfertigern und Materialhändlern beobachten, ist für Einkäufer kaum Planbarkeit möglich. Was gestern galt, ist im Ernstfall heute schon obsolet. Wir geben Preiserhöhungen jedoch nicht an unsere Kunden weiter und halten unsere bisherige Angebotsgültigkeit von 14 Tagen weiter bei.“
FACTUREE kann diese Stabilität bieten, da das Unternehmen Zugriff auf ein Fertigungsnetzwerk von rund 2.000 Partnern – schwerpunktmäßig aus den Bereichen CNC-Bearbeitung, Blechbearbeitung, 3D-Druck und Oberflächentechnik – hat. Dadurch ist FACTUREE in der Lage, die Einflüsse im Markt durch die geschickte Auswahl von Fertigern besser auszutarieren. „Außerdem haben wir eine gute Verhandlungsposition bei den Partnern. Denn als Plattform bündeln wir quasi die Kundenanfragen und erreichen somit ein höheres Bestellvolumen als ein einzelner Kunde. Dies wirkt sich positiv auf die Angebotspreise aus. Darüber hinaus geben wir oftmals Preissteigerungen auf Kosten unserer Marge nicht weiter, um unseren Kunden Planungssicherheit zu geben“, erklärt Benjamin Schwab.
Die Zukunft in der Beschaffung gehört Plattformen
Für jedes Projekt wählt FACTUREE KI-gestützt den am besten geeigneten Fertiger im Hinblick auf Qualität, Preis und Lieferzeit aus. Alle Fertigungspartner unterliegen einem kontinuierlichen datengetriebenen Qualitätsmanagementsystem, das nach ISO 9001 zertifiziert ist. Der Anfrageprozess ist teilautomatisiert und erfolgt somit mit schneller Angebotserstellung. Auch die Logistikpartner werden auf Zuverlässigkeit geprüft und entsprechend ausgewählt. Dabei können Projekte im Bereich Prototyping genauso durchgeführt werden wie Klein- und Großserienfertigungen. Letzteres nimmt immer weiter zu.
Benjamin Schwab sagt: „Viele industrielle Einkäufer wenden sich derzeit alternativen Beschaffungs- und Absatzmärkten zu. Aus unserer Sicht haben Modelle, in denen Abhängigkeiten zu einem Anbieter bestehen, ausgedient. Vernetzung hält nicht nur im technischen Sinne Einzug in die Industrie, sondern gilt auch für die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Akteuren. Die Zukunft gehört Plattformen und Ökosystemen.“