Bei nahezu allen Fertigungsverfahren kommt es zu einer Gratbildung. Da diese unerwünschten Werkstoffgebilde sowohl aus funktionellen und ergonomischen Gründen als auch unter ästhetischen Aspekten eine Beeinträchtigung darstellen können, müssen sie häufig entfernt werden. Ebenso wie die Bauteil- und Oberflächenreinigung soll dies natürlich möglichst effizient und prozesssicher erfolgen. Mit den entsprechenden Verfahren dafür beschäftigte sich die zweitägige Fachtagung „Entgraten und Reinigen“, die von der fairXperts GmbH durchgeführt wurde.
Der erste Veranstaltungstag war dem Entgraten gewidmet. Der erste Vortrag beschäftigte sich grundsätzlich mit dem Thema und bot ausführliche Informationen zur Gratentstehung sowie der Problematik „Sekundärgrate“, insbesondere in der spanenden Fertigung. Es wurden in diesem Referat auch Lösungen aufgezeigt, um Grate zu vermeiden beziehungsweise zu vermindern und welche Faktoren bei der Auswahl des passenden Entgratverfahrens eine Rolle spielen. Die folgenden acht Vorträge beschäftigten sich mit unterschiedlichen Technologien für wirtschaftliches Entgraten. Dabei ging es vor allem um Verfahren für die Beseitigung von innenliegenden Graten, bei denen konventionelle Methoden wie das Fräsen, Schleifen, Gleitschleifen oder Strahlen an Grenzen stoßen. Dazu zählte unter anderem das Strömungschleifen, auch Druckfließläppen genannt. Dieses Verfahren wird zum Entgraten, Polieren und Kantenverrunden von schwer erreichbaren Teilegeometrien wie beispielsweise sich kreuzenden Bohrungen in der Automobilindustrie, Luft- und Raumfahrt, bei biomedizinischen Produkten sowie bei Extrusionswerkzeugen eingesetzt. Vorgestellt wurde auch das Entgraten mit CO2-Schnee, das immer häufiger bei der Gratentfernung an Kunststoff- und Leichtmetallbauteilen zum Einsatz kommt. Neben dem chemischen Entgraten thematisierte die Veranstaltung auch die elektrochemische Metallbearbeitung, wobei es nicht nur um das Entgraten (ECM), sondern auch um die Formgebung mit diesem Verfahren ging. Anhand von Beispielen wurde gezeigt, dass sich mit diesem Verfahren gratlos Konturen, Strukturen oder komplette Bohrungen, auch „um die Ecke“ in ein Bauteil einbringen lassen. Ein Referat zu den Möglichkeiten und Grenzen des thermischen Entgratens (TEM) stand ebenfalls auf dem Programm. Es zählt zu den Verfahren, mit denen sich das Entgratergebnis „gratfrei/scharfkantig“ erzielen lässt. Der zehnte und letzte Vortrag des ersten Tages zum Entmagnetisieren als Vorbereitung vor Reinigungsprozessen stellte einen perfekten Übergang zum zweiten Tag dar, an dem die industrielle Bauteil- und Oberflächenreinigung im Mittelpunkt stand. Er begann mit einem Referat zur reinheitsgerechten Zerspanung als Teil zur Beherrschung der technischen Sauberkeit. Welche Anforderungen an Anlagentechnik, Medium und Aufbereitung für einen effizienten Reinigungsprozess gestellt werden, thematisierte ein auf einem Praxisbeispiel basierender Vortrag. Ultraschall-, Spritz- und CO2-Schneestrahlreinigung waren weitere Verfahren, deren Einsatzpotential und Grenzen in Vorträgen beleuchtet wurde. Im Fokus stand auch die Bedeutung des Reinigungsbehältnisses für einen effektiven Reinigungsprozess sowie dessen Gestaltung und Ausführung für unterschiedliche Anwendungen. In den letzten beiden der insgesamt neun Vorträge des zweiten Veranstaltungstages wurden Lösungen für die Badüberwachung und die Prüfung der Bauteilsauberkeit vorgestellt.
Parallel zur Fachtagung präsentierten 17 Unternehmen Produkte und Dienstleistungen zum Thema Entgraten und Reinigung.
Das Feedback der 125 Teilnehmer der Fachtagung war durchweg positiv. Gelobt wurde das breite Themenspektrum, das einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen und Trends beim Entgraten und Reinigen bot sowie viel Wissen vermittelte. Neben diesem Wissenstransfer schätzen die Teilnehmer auch die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen.
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