"Neugierige Chinesen, wissenshungrige Russen freundliche Franzosen sind es nicht alleine. Kunden und Konkurrenten sind oft ebenfalls neugieriger als nötig auf der Suche nach dem Wettbewerbsvorteil. Für alle stehen sie weit offen - die Einfallstore. Ungeschützte Netzwerke, verlorene USB-Sticks und Laptops, vergessene Smartphones - und das Thema Sicherheit reicht weit. Betriebssicherheit ist ein besonderer Wettbewerbsfaktor", so Hohmann.
Saeid Fasihi betonte in dem Interview, dass viele Geschäftsführer oder die Probleme nicht erkennen würden. "Dabei ist die Gefahr eines Datenverlustes permanent da. Wenn Betriebsgeheimnisse nach außen gelangen, kann das ein Unternehmen in den Abgrund stürzen. Die meisten reagieren erst, wenn etwas passiert ist."
Mit der Sicherheitslösung zur Verschlüsselung und Klassifzierung von Daten, die mit dem Innovationspreis 2011 des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet wurde, habe sein Unternehmen das Vertraulichkeitsproblem gelöst. Sensible Daten können verschlüsselt nur noch von den eigenen Mitarbeitern gesehen werden, die eine Berechtigung dafür haben. Fasihi: "Unsere Lösung ist auch noch sehr leicht bedienbar. Der Nutzer muß gar nicht wissen, was da im Hintergrund abläuft. Wenn man Auto fährt, muss man auch nicht wissen, wie der Motor funktioniert."
Hohmann: "Damit wird Viertraulichkeit in Unternehmen garantiert. Daten werden in vier Stufen von öffentlich bis streng vertraulich abgelegt, Einstellungen des Zugriffs für definierte Benutzergruppen legt das System an. Dann wird automatisch verschlüsselt. Selbst Administratoren sind vom Zugriff ausgeschlossen. Das ist auch für große Unternehmen ein echter Wettbewerbsfaktor."
"Wo etwas für andere interesssant ist, da wird spioniert", sagte Dr. Burkhard Ewen, Abteilungsleiter Spionageabwehr und Geheimschutz beim Bundesamt für Verfassungsschutz, in der Sendung. "Spionage ist Realität." Häufig sei es risikolos möglich, Daten von Unternehmen auszuspähen, ohne dass die Tat überhaupt bemerkt werde. "Mitarbeiter von Unternehmen haben als 'Innentäter' die Möglichkeit, Daten zu verkaufen."
Mittelständische Unternehmen seien sehr daran interessiert, Hilfestellung bei der Sensibilisierung von Mitarbeitern in diesem Bereich zu erhalten. Wenn es aber konkret werde, wollten sich die Firmen gegenüber staatlichen Stellen nicht öffnen. "Ohne ein bisschen Misstrauen, dass andere mir etwas wegnehmen wollen, bin ich Opfer von Spionage und merken es nicht einmal."