Einen Videobeitrag des Rhein-Neckar-Fernsehens (RNF) über die Tagung können Sie hier sehen.
Grußworte von Metropolregion Rhein-Neckar und IHK Pfalz
In seinem Grußwort ging Marco Brunzel, Bereichsleiter Digitale Modellregion der Metropolregion Rhein-Neckar, auf die Digitalisierung auf regionaler Ebene ein. Erklärtes Ziel sei es, die digitale Transformation als gemeinsame Chance und Herausforderung im globalen Standortwettbewerb zu sehen. Er erläuterte den Status und die Arbeitsstruktur der Modellregion und die Einbettung von Unternehmen, Partnern, Städten, Landkreisen, Wissenschaft und Forschung sowie weiteren Multiplikatoren (Netzwerke und Cluster, Kammern, Verbände).
Steffen Blaga, Leiter der Geschäftsbereiche Existenzgründung und Unternehmensförderung sowie Innovation, Umwelt und Energie bei der IHK Pfalz, sprach von fundamentalen Veränderungen, die durch die Digitalisierung auf die Wirtschaft zukommen. "Die intelligente Vernetzung von Mensch und Maschine in der gesamten Wertschöpfungskette ist der Anspruch und für Unternehmen eine Herkulesaufgabe und Herausforderung zu gleich", sagte Blaga.
Digitaler Arbeitsplatz als Weg zu Industrie 4.0
Rolf Lutzer, Leiter Projektmanagement der Fasihi GmbH, zeigte in seinem Vortrag auf, wie IT-Plattformen mit digitalen Arbeitsplätzen den Weg in das Industrie-4.0-Zeitalter ebnen können. Der Mensch als Arbeiter benötige in Zukunft mehr denn je Plattformen, die ihn in seiner Arbeit unterstützen. Da man nicht auf die nächste Generation der Mitarbeiter warten könne, müsse an diese Plattformen schon heute ein hohes Maß an Usability gestellt werden, damit die Produktionsmitarbeiter diese Unterstützung schon heute nutzen können. "Der Mensch als Arbeiter bleibt bei aller Automatisierung auch in Zukunft unersetzbar. Er benötige im Hinblick auf Veränderungen zielgerichtete Aus- und Weiterbildungen. Die Zukunft wird ein lebenslanges Lernen im Job unverzichtbar machen - umso mehr sind hier zielgerichtete Konzepte notwendig", so Lutzer. Das Management in den Unternehmen habe die Aufgabe, die Mitarbeiter behutsam an diesen Veränderungsprozess heranzuführen.
Mit WEB inFACTORY haben laut Lutzer Industriebetriebe die Organisation der Mitarbeiter-Unterweisung, die Arbeitsplanung im Schichtbetrieb und den Umgang mit Gefahrstoffen im Griff. Der digitale Arbeitsplatz myEHS ermöglicht den ersten Schritt in Richtung Industrie 4.0.Über diese Fasihi-Software konnten sich die Besucher im Gespräch mit unseren Mitarbeitern ausführlich informieren.
Forschungsprojekt mit dem Fraunhofer-Institut (IFF)
Großes Interesse fand das Forschungsprojekt für Assistenzsysteme. Zur Demonstration hatte das Fraunhofer Institut eine Anlage aufgebaut. Dr.-Ing. Simon Adler vom Fraunhofer-Institut für Fachbetrieb und -Automatisierung (IFF) stellte das gemeinsame Industrie-4.0-Projekt mit der Fasihi GmbH und weiteren Partnern zur Entwicklung eines Assistenzsystems für die Prozessindustrie vor. Dieses ist vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, Fasihi übernimmt die inhaltliche Rolle eines Partners für Forschung und Entwicklung (F&E). Besonderes Interesse fand dabei eine im Foyer des Pfalzbaus aufgebaute Modellanlange. Bei einer Live-Demo konnten die Besucher den Projektfortschritt erkennen.
Software für Geoinformationssysteme
Dr. Scott Olech, Projektmanager der Fasihi GmbH, präsentierte den Besuchern eine Software für Geoinformationssysteme (GIS) zur Optimierung von Außendiensteinsätzen und Wartungsarbeiten des amerikanischen Partnerunternehmens Spatial Wave. Mit dieser Software werden positionsbezogene Daten bzw. Arbeitsaufträge auf digitalen Landkarten erfasst, bearbeitet, organisiert, visualisiert und analysiert. Olech erläuterte die Funktionsweise anhand von SANSTAR - einem Software-Paket von Spatial Wave aus verschiedenen Cloud-Lösungen, mit dem die komplette Sperrmüllabfuhr der amerikanischen Millionenstadt Los Angeles organisiert wird. Mit dieser intelligenten Lösung beantwortet die Stadtreinigung von Los Angeles täglich 4000 Anfragen und steuert den Einsatz von über 200 Müllfahrzeugen.
In Kooperation mit Spatial Wave bietet auch unsere Firma GIS-Lösungen an.
Digitalisierung auch in Marketing und Vertrieb
Dr. Klaus Heinzelbecker vom Institut für Sales und Marketing Automation erläuterte den Besuchern, dass das Thema Industrie 4.0/Digitalisierung nicht nur in der Produktion, sondern auch in Marketing und Vertrieb ein immer wichtigeres Thema werde. Viele Unternehmen verfügten allerdings noch nicht über eine umfassende Digitalisierungsstrategie, die auch den Bereich Marketing und Vertrieb einschließe. Vorhandene CRM-Systeme seien zwar weit verbreitet - ihr aktueller Stand entspreche jedoch in vielen Fällen nicht den Anforderungen einer digitalen Wirtschaft. "Marketing und Sales Automation sind zentrale Elemente, mit denen die Potentiale von Industrie 4.0 ausgeschöpft werden können. Sie sollten deshalb in keiner umfassenden Digitalisierungsstrategie fehlen", so Heinzelbecker.
Abfallmanagement als Forschungsprojekt
Dr.-Ing. Shahrokh Peykarjou, Grundlagenforscher der Fasihi GmbH, berichtete über das Abfallkonzept unserer Firma. „Zero Waste“ sei längst nicht mehr nur ein theoretisches Konzept, sondern stehe heute in vielen Unternehmen fest auf der Agenda. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Strategie ist nur möglich, wenn Entstehung und Entsorgung aller Abfälle im Betrieb sorgfältig dokumentiert und ausgewertet werden. Peykarjou berichtete über sein aktuelles Forschungsprojekt das ein zuverlässiges System zum Ziele hat, das kontinuierlich überwacht, in welchen Betrieben Abfälle anfallen und wie diese reduziert werden können. Er untersucht auch ein integriertes Energiemanagement als eingebundene Softwarelösung zur Reduzierung des Energieverbrauchs, zur Optimierung der Energienutzung und zur Kontrolle von CO2-Emissionen im Unternehmen.
Live-Demo mit Datenbrille
Sehr interessiert waren die Besucher an einer Live-Demo der Mobile-App-Entwickler der Fasihi GmbH . Hier konnten Sie bereits einen Blick auf den digitalen Arbeitsplatz der Zukunft werfen. Am Beispiel einer Datenbrille wurde demonstriert, wie ein "Produktionsmitarbeiter" eine Maschine bedienen und dabei gleichzeitig beide Hände benutzen kann. Die für ihn notwendigen Daten werden ihm durch unsere neue App direkt auf die Brille übertragen.